Heizkostenabrechnung

Hallo,

da mir in der Heizkostenabrechnung für das letzte Jahr ein extrem hoher Heizölverbrauch aufgefallen ist habe ich beim örtlichen Vertreter der Brunata angerufen, ausgesucht höflich ein paar grundsätzliche Fragen gestellt und lediglich die ärgerlich patzige Antwort „ich solle alles mit dem Vermieter klären“ erhalten.
Also wende ich mich mal hier an die Experten:

Wenn ich die Abrechnungen von 2011 und 2012 beim Gesamtverbrauch in diesem Mietshaus vergleiche habe ich:
2011 814 Striche bei 3254 l Heizöl
2012 944 Striche bei 5755 l Heizöl

Die Messeinheiten 2012 sind also auf 116% gestiegen wobei der Heizölverbrauch auf 177% gestiegen ist, müßte hier nicht eine halbwegs ähnliche Prozentzahl sein?

Ich hoffe hier kann mir jemand diese Differenz erklären!

mfG,
bill

Hallo, die Antwort des Brunata-Mitarbeiters war in Ihrer Form wohl nicht in Ordnung, inhaltlich aber schon. Der Messdienstleister kann diese Frage nämlich nicht beantworten. Das kann in diesem Fall nur der Vermieter. Ohne Detailkenntnisse fällt hier der exorbitante Öl-Verbrauchsunterschied zwischen 2011 und 2012 auf. Die Gesamteinheiten scheinen im Jahresvergleich dagegen plausibel. Die Kosten der verbrauchten Gesamtenergie des Hauses meldet der Gebäudeeigentümer dem Messdienst zur Umlage an. Der Messdienst verteilt dann die angegebenen Kosten entsprechend den Vorgaben der Heizkostenverordnung.
Der langen Rede kurzer Sinn: Fragen Sie den Hausbesitzer, warum der Heizöl-Gesamtverbrauch zwischen 2011 und 2012 so unterschiedlich ist.
Grüsse und viel Erfolg bei der Recherche

Richtig! Plötzlich auf 177% ist eigentlich sehr eigenartig!
Aber wie verhält sich diese Berechnung mit den Strichen? In 2011 entspricht ein Strich einem Wert von 3,99 l Heizöl, in 2012 jedoch hat ein Strich einen Wert von 6,09 l Heizöl.
Müßte nicht die Anzahl der Gesamtstriche ähnlich zum Gesamtheizölverbrauch angestiegen sein?, oder begehe ich hier irgendwo einen Denkfehler?

mfG,
bill

also, das erscheint mir auch sehr hoch, zumal der winter 2012 nicht so kalt war wie in diesem Jahr.Aber ich würde es auch mit dem Vermieter klären. Was haben denn die anderen Mieter gesagt? Oder sind in dem vergangenem Jahr einige Wohnungen nicht bewohnt gewesen? Habt ihr denn in euren eigenen Wohnungen keine Ableseeinheiten ? Vieleicht erst mal den Vermieter fragen ansonsten sich mal eine Rechtsauskunft beim Anwalt für Mietrecht holen. Ist nicht allzu teuer und man ist auf der sicheren Seite.Wünsche dir viel Erfolg

Hallo noch mal,
der Preis je Einheit hängt von zwei Faktoren ab:
a. den zu verteilenden Gesamtkosten und
b. von der Summe der gemessenen Einheiten im Gebäude.
Wenn sich die zu verteilenden Gesamtkosten reduzieren sollten, verringert sich in gleichem Maß der Preis je Einheit. Kurzum: Die Summe der Einheiten ist offensichtlich plausibel. der Preis je Einheit ist es nicht, weil sich die zu verteilenden Kosten um 177 % erhöht haben.
Grüsse

Dass Ihnen BRunata die Fragen nicht beantwortet liegt in der Natur des Vertragsverhältnisses. DIeses besteht nunmal nicht zwischen IHnen und Brunata.

ZUr Sache selbst: Heizkostenverteiler messen keine Energie sondern dienen zur Relativerteilung auf Grundlage der Verbrauchseinheiten. Nein, man kann keinen direkten ZUsammenhang stellen und ein abweichender Strichpreis normal. Ausserdem ergibt sich beim Öl auch immer eine Abweichung durch die meist nicht vorhandene MEssung des tatsächlichen Verbrauches. Meist wird der Start und Endstand mehr oder weniger geschätzt, da kann es durchaus zu ABweichungen von 20 % kommen. Der verrechnete Verbrauch im Vorjahr erscheint gering (wenn auch keine Fläche oder NUtzeinheiten angegeben sind). So liegt der Verdacht nahe, dass der Endstand im Vorjahr zu hoch einschgeschätzt worden ist, was sich in der laufenden Abrechnung niederschlägt. Das ist aber nur Spekulation, eine nähere Betrachtung ist nur möglich, wenn Sie mehr Daten angeben

Hallo, sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Es ist grundsätzlich so, dass es bei den Einheiten, die ein Heizkostenverteiler anzeigt, nicht um eine physikalische Einheit handelt. Daher ist es nicht möglich, die Einheiten mit der verbrauchten Brennstoffmenge in Zusammenhang zu bringen. Das Verhältnis kann in jedem Jahr anders aussehen. Das ist leider (auch für uns Fachleute) schwer zu verstehen, aber es ist so. Und abschließend: Aus vertragsrechtlichen Gründen dürfen Mitarbeiter der Abrechnungsfirmen Mietern eigentlich überhaupt keine Auskünfte erteilen. Vertragspartner ist der Vermieter und Reklamationen müssen immer über dessen Tisch laufen (wenn anders vorgegangen wurde, hat das sehr oft zu Ärger mit dem Kunden geführt…). Trotzdem hätte man Dir das ja auch freundlich mitteilen können (aber auch Mitarbeiter von Abrechnungsfirmen haben mal einen schlechten Tag :smile:) Viele Grüße, Susanne

Ich antworte im Text:

… grundsätzliche Fragen gestellt und lediglich die ärgerlich patzige Antwort „ich solle alles mit dem Vermieter klären“ erhalten.

Da hat Brunata Recht… Der Vermieter ist grundsätzlich dafür verantwortlich, da der auch die Angaben über den Verbrauch macht. Falls falsch abgelesen wurde oder falsch gerechnet wurde von Brunata, dann muss das ebenfalls über den Vermieter geklärt werden.

Die Messeinheiten 2012 sind also auf 116% gestiegen wobei der Heizölverbrauch auf 177% gestiegen ist, müßte hier nicht eine halbwegs ähnliche Prozentzahl sein?

Grundsätzlich ja.
ABER:
Gab es Leerstand im Haus, Ist jemand eingezogen der überdurchscnittlich viel warmes Wasser braucht?

Der Februar 2012 war „30 Prozent“ kälter als der in 2011; in München
(siehe: www.iwu.de/datei/Gradtagszahlen_Deutschland.xls‎ )

Also eine Steigerung des Ölverbrauches um 77 Prozent ist nicht nachvollziehbar. Ich denke, dass der Anfangs und oder Endbestand des Tanks nicht richtig erfasst wurde. Das kann nur der naheliegenste Grund für die Steigerung sein. Das mit dem Anfangs und Endbestand muss aber auf der Abrechnung stehen. Der Anfangsbestand in 2012 muss der Endbestand von 2011 sein.
Es kann auch sein, dass in der Abrechnung schon Heizöl berechnet wurde, welches zwar schon im Tank ist, aber noch nicht verbraucht wurde.

Mehr fällt mir dazu nicht ein. Auf alle Fälle würde ich diese Fragen und Vermutungen klären und die Abrechnung so nicht bezahlen, sondern nur einen plausiblen Betrag.

die brunata hat keinen vertrag mit
dir, warum sollte sie dir also antworten?
ob die ölmenge richtig ist, kann dir nur dein vermieter sagen oder du selbst rausbekommen. also belege einsehen, wann wurde getankt, wie gross ist der tank, wann wurde das restöl bestimtt…
wie ist es mit Warmwasser, vielleicht wurde davon mehr verbraucht ? ?
die striche laufen im übrigen meist nicht mit dem verbrauch konform.