Heizung Erdwärmepumpe

Hallo,

Ich mache mir gerade Gedanken zur Heizung in meinem Neubau
(Einfamilienhaus). Auch aus ökologischen Gründen denke ich
momentan an eine Geothermie-Heizung (Wärmepumpe) mit
Erd-Flächenkollektoren nach.

Ich habe da so meine Bedenken.
Um eine Wärmepumpe wirklich effektiv nutzen zu können, muß sie einen
sehr guten Leistungsfaktor haben. Da Elektroernergie etwa 2,5-3 mal so
teuer ist, wie Öl/Gas muß für Rentabilität mind. Faktor 4, besser 5 und
darüber erreicht werden.
Da aber der Leistungsfaktor generell stark von der Wärmedifferenz zwischen
Quelle (Erdreich) und Vorlauftemp. abhängt, ist auf 2 Sachen zu achten.

  1. niedrigste Vorlauftemp. -> bedingt Flächenheizung (z.B. Fußbodenheizung)
  2. möglichst hohe Temp. der Quelle.
    Bei Punkt 2 gibt es nun aber einige Parameter zu beachten.
    Hat man eine Tiefenbohrung, dann könnte tatsächlich Geothermie genutzt
    werden. Tiefenbohrungen auf paar hundert Meter Tiefe sind aber privat
    kaum bezahlbar. Dann hätte man aber auch Wärme ohne Wärmepumpe.

Alternativ kann man Grundwasser nutzen, das ganzjährig zwischen 10-15°C
Temperatur hat. Die Diff. zur Vorlauftemp. währe da also nur ca. 20-25grd.
Dafür braucht man Quell- und Schluckbrunnen. Ob das
tatsächlich funktioniert, hängt von den geologischen Verhältnissen ab.

Dagegen ist die Sache mit den Erdkollektoren schon mal kritischer.
Da hier keine Grundwasserströmung beständig Wärme heranführt, muss
die reine Wärmekapazität der Erdmassen ausreichen. Der Wärmetransport
aus der Tiefe ist eher gering und bei einem harten Winter wie dem
vergangenen ist mit Frosttiefe bis mind. 80cm zu rechnen (je nach Lage,
auch deutlich mehr).
Wenn dem Erdreich aber noch zusätzlich Wärme entzogen wird, dann kann
das Erdreich noch tiefer einfrieren. Die Erdkollektoren müssen also
recht großflächig verlegt werden. Kurz unter der Grasnarbe, wie es
von manchen Vertretern behauptet wird, wäre wohl fatal.
Wenn nämlich die Kollektoren einfrieren, sinkt die Wärmeleitfähigkeit
nochmal und die Differenz zur Vorlauftemp. geht schnell gegen 40-50grd.
Dann ist die Leistungszahl aber auf Minimum und man könnte gleich komplett
elektrisch heizen. In dem Fall wäre eine Gasheizung ökologischer.
Dass im Winter bei schneebedecktem Boden die Sonne noch irgend was
merklich erwärmt, ist dann nur ein frommer Wunsch.

Es hängt also alles stark von den Bedingungen ab. Wer in einer warmen
Gegend wohnt, wo -10°C schon „starker Frost“ ist, kann man anders
kalkulieren als hier im Osten, wo in letzten Winter tagelang -10°C
als wärmste Tagestemp. gemessen wurden und nachts nicht selten bis
unter -20°C auftraten.

Dann muß man auch noch berücksichtigen, dass eine Wärmepumpenanlage
deutlich höhere Invest-Kosten hat. Unter dem Aspekt der Rentabilität
muss also ein guter Leistungsfaktor bei raus kommen, sonst zahlt man
immer drauf.
Gruß Uwi

Teilweise wird uns dazu geraten, teilweise drastisch
abgeraten, die Fläche in der die Kollektoren liegen würde
einfrieren, die Vegetationsperiode würde sich deutlich
verzögern. Hat jemand damit Erfahrung ? Ist dieses Heizprinzip
zu empfehlen, oder sollen wir doch besser eine
Gas-Brennwertheizung mit Wämekollektoren auf dem Dach als
Heiz/Warmwassersystem nutzen?