Als Autofahrer hab ich gelernt: Die größte Ersparnis hab ich, wenn ich den Motor abstelle! Wieso heißt es immer, Nachtabschaltung bringt nichts? Die Temperaturdifferenz Innen/Außen wird doch kleiner und damit wohl doch auch die Abstrahlungsverluste. Natürlich muß am Morgen aufgeheizt werden. Die Heizung läuft dann z.B. 45 Minuten durch. Das ist aber auch günstiger als 9-mal Ein/Aus über Nacht. Gerade beim Anlaufen hab ich ja einen schlechten Wirkungsgrad! …und feuchte, kalte Ecken? Da hilft konsequentes Lüften und in meinem gemietetem, schlecht isoliertem Reihenhaus verteilt sich das auf alle Außenwände. Ich weiß, alle Experten geben andere Ratschläge. Wo also ist mein Denkfehler???
Hallo,
Da hilft konsequentes Lüften und in
meinem gemietetem, schlecht isoliertem Reihenhaus …
Nachtabschaltung der Heizung in einem schlecht isolierten Haus? Weißt du, was ich dann machen würde? Die Heizung kurz vor der Nachtabschaltung auf höchster Stufe laufen lassen, damit die Temperatur nachts erträglich bleibt.
Wo also ist mein Denkfehler???
Siehe oben. Wenn man sich auf die Heizung nicht verlassen kann, heizt man schon mal „auf Vorrat“.
Schöne Grüße
Petra
Wo also ist mein Denkfehler???
Manche Wohnungen kühlen nachts insbesondere bei tiefen Temperaturen stark aus und da braucht man am nächsten Morgen deutlicher länger als 45 Minuten oder muss gar den halben Tag durchheizen.
Hallo
Ich weiß, alle Experten geben
andere Ratschläge. Wo also ist mein Denkfehler???
Ich sehe kein Denkfehler. Eine geringere Temperaturdifferenz bedeutet erst mal geringere Transmission. Die häufige Behauptung, daß die Aufheizung viel Energie kostet, kann ich physikalisch genau so wenig nachvollziehen wie du.
Aber: Bei einer Nachtabsenkung gibt es einen Nachteil: Der Bewohner produziert tagsüber Feuchtigkeit. Tagsüber heizt er gut. Abends geht er ins Bett, dann kommt die Nachtabsenkung. Die tagsüber mit Kochen, waschen, Handtücher und Wäsche trocknen erzeugte Feuchtigkeit ist in der Luft.
Nun kommt das Problem: Der Bewohner geht ins Bett, ohne vorher die Wohnung durchzulüften und damit die Feuchtigkeit rauszulassen. Stattdessen wird einfach nur die Heizung gedrosselt. Bei Sättigung der Luft mit Feuchtigkeit im Bereich der kältesten Stellen der Wohnung, also der Außenwände - bedeutet das Kondensierung der Luftfeuchtigkeit genau dort. Also Wand wird feucht, weil die Luft die Feuchtigkeit durch die Temperaturabsenkung nicht mehr halten kann.
Eine feuchte Wand leitet aber die Wärme besser als eine trockene. Somit wird mehr Wärme durch die Wand transportiert.
Nun frage ich mich, ob der Wegfall der Nachtabsenkung nicht besser wäre. Erstens für das Raumklima, weil weniger oder keine Kondensation. Zweitens wegen der dadurch geringeren Gefahr der Schimmelbildung. Drittens wegen geringerem Wärmeverlust bei trockenen Wänden. Viertens glaube ich gefühlsmäßig, daß bei gut isolieren Wänden und guten Fenstern die Nachtabsenkung kaum bis gar nichts mehr bringt - eben wegen der geringen Transmission durch diese Bauteile.
Dies alles habe ich von einem Heizerer noch nicht gehört, ist meine eigene Meinung zu dem Thema.
Auch ich drehe meine Heizungsthermostate abends zurück, ich lüfte aber gleichzeitig vor dem Schlafengehen die Wohnung durch.
Hans
Hallo Dino81!
Das Problem ist nicht das Abkühlen der Raumluft, sondern der Verlust der
in den Wänden gespeicherten Wärme-Energie. Je mehr die Wände über Nacht auskühlen, umso mehr Energie verbraucht man, um sie wieder aufzuheizen.
Bei einem sehr gut gedämmten Haus springt die Heizung (je nach AT)u.U.
gar nicht an und braucht am Morgen „nur“ die Raumluft wieder aufheizen.
Das ist auch der Grund, daß man „stoßlüften“ soll und nicht „dauerlüften“(z.B. bei abgesenkter Heizung und Abwesenheit).
Vorbildlich ist das Lüftungsverhalten von Hans! Die „Tagesfeuchtigkeit“
vor dem Schlafengehen aus der Bude zu lassen, halte ich für eine sehr gute Idee, insbesondere zur Vermeidung von Schimmelbildung.
Gruß Walter
Hi,
genau das ist auch meine Erklärung, entgegen dem unlogischen Blabla, zum aufheizen würde man mehr Energie verbrauchen etc. … . Es geht hier nur um Baumängel bzw. Kondensat das wie auch immer entsteht.
Man hat einfach einen geringeren Abstrahlverlust bei einem geringeren Temperaturunterschied.
Je mehr die Isolierung in Richtung Passivhaus geht umso weniger sinnvoll ist natürlich die Nachtabsenkung, bzw. muss diese dann eben schon aktiv erfolgen, da die Temperatur schlichtweg durch Reduzierung oder Abschaltung der Heizleistung, nicht sinkt.
Kühlt man hier Aktiv um z.B: besser zu schlafen, muss man wenn man den Raum über Tag wieder erwärmen, wenn man das so will.
Angenommen man würde von Oktober bis April auf 16 Grad absenken, würde im Mai sicher 100x weniger Energie zum Aufheizen verbraucht als das Objekt den Winter über, auf 20-22 Grad zu halten ,-) .
OL
Vielen Dank für die Antworten! Ich glaube, hier im Forum gibt es mehr Fachwissen, als in so mancher Zeitungsredaktion. Ich hab mir einen Betriebsstundenzähler parallel zum Oelbrenner eingebaut, mal sehen, was Absenkung, Abschaltung & Co so bringen!..und natürlich nach Methode „Hans“ lüften.
Herzliche Grüße aus dem Norden!