Heizungsmodersierung lohnt das? Gibt da Angebot!

Hallo zusammen,

es gibt da ja diverse Angebote großer Lieferanten (EnviaM Zunkunftswochen bspw).

Nun frage ich mich ob sich das lohnt. Ich hoffe jemand kann mich aufklären.
Die bauen mir ne komplett neue Heizungsanlage inkl. aller Kosten, für nen monatl. Betrag (ich weiß ist ne Art Kredit). Würde mich denoch interessieren wie hoch das Sparpotenzial einer neuen Brennwerttechnik ist. Erdgas liegt an. Wir verbrauchen jetzt ca 22.000kwH was würde eine neue moderne Anlage verbrauchen, in etwa? Die jetzige ist ca 19Jahre alt.

Grüße Ben

Tja, mit dem Sparen ist das so eine Sache, ich dachte das auch.

Meine Gasheizung war 25 Jahre alt und es gab kein Ersatzeil mehr. Also musste eine neue her. Hat ca. 4.000 € gekostet (eher weniger, aber mein Sohn hat sie eingebaut - der lernt das).

Der Verbrauch ist leider nicht geringer als vorher - eher im Gegenteil. Habe die Firma schon kontaktiert und sind jetzt am probieren. Heizkurve geringer gestellt - trotzdem nicht geringerer Verbrauch - und richtig harten Winter hatten wir dieses Jahr hier im Norden nicht.

Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp … Ist eine Viessmann.

Moin zusammen,
mit einer neuen Anlage kann ich nur sparen,wenn alles Andere auch stimmt.Die Isolierung des Hauses und moderne Fenster sollten auf aktuellem Stand sein.Die Brennwertgeräte haben einen besseren feuerungstechnischen Wirkungsgrad als Altgeräte.Der Jahresnutzungsgrad ergibt sich aber aus dem Gesamtkonzept.Man kann mit einer Brennwertheizung auch nicht billiger ein Zelt beheizen.
MfG

Rein rechnerisch gesehen, ja. Wirkungsgrade bis 106% werden ausgelobt. Das ist aber nur Theorie.

Genauso ist das.

Hallo,

Nunja, Wirkungsgrade über 100% sind physikalisch eigentlich unmöglich, aber bei Heizungen liegt es an der Definition!

In uralten Zeiten, hat man einmal einen idealen Steinkohle-Ofen, unter definierten Bedingungen (Abgastemperatur, Feuchtigkeit usw.), genommen und diesen als 100% definiert. Dies schien damals vernünftig.

Heute verwendet man kaum noch Kohle und die Abgastemperatur wurde auch gesenkt, aber man verwendet immer noch die alte Definition.
Ein Wirkungsgrad von 106% bedeutet also, dass man 6% besser ist, als der virtuelle Kohleofen von anno dazumal.

Physikalisch kommt man auch heute natürlich nicht über 100% Wirkungsgrad, da liegt auch die beste Brennwerttechnik deutlich darunter!

MfG Peter(TOO)

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Hallo Ben,

Die Heizung ist das undankbarste Objekt für Wirtschaftlichkeit-Prognosen :frowning:

Du musst zuerst investieren um dann evtl. Kosten zu sparen.
Das macht sich dieses Modell zu nutzen, weil du das Geld nicht auf einmal aufbringen musst. Die Frage ist hier, wie viel du mehr bezahlst, als wenn du den Umbau selber finanzierst.

Sparen kann man nur beim Verbrauch und/oder Unterhalt/Reparaturen.

Das Problem mit den Reparaturen ist, dass die Heizung fast immer im Winter und wenn es besonders kalt ist, ausfällt und man dann unter Zeitdruck handeln muss.

Eine Unbekannte ist der Ölpreis, leider ist der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt.
Momentan sind die Preise recht tief, sodass eine Rentabilität über den Verbrauch eher nicht gegeben ist. Allerdings kann der Ölpreis auch demnächst wieder hochschnellen, wenn es in einem der Ölförderländer zu einer Krise kommt und Panikkäufe geordert werden.
Die weitere Unbekannte ist der Winter, ein strenger Winter kann bei niedrigen Brennstoffpreisen teurer kommen, als so was flaues wie jetzt, mit hohen Kosten.

Der andere Faktor sind Reparaturen. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass etwas kaputt geht. Aber wie du hier auch lesen kannst, kommt das Ende oft, weil man keine Ersatzteile mehr bekommt, nicht weil die Anlage aus technischen Gründen ersetzt werden muss.

Das alter deiner Anlage, ist mit 19 Jahren auch etwas doof. die kann in einigen Monaten so ausfallen, dass sie ersetzt werden muss, aber auch noch weitere 5 Jahre ohne Probleme weiterlaufen. Ich würde mich zuerst erkundigen, wie es in den nächsten Jahren um die Ersatzteile bestellt ist. Der Hersteller entscheidet nicht erst nächste Woche, dass er keine Ersatzteile mehr liefert, das wird teilweise auf Jahre hinaus geplant oder, mehr oder weniger fest, nach z.B. 20 Jahren eingestellt.
Falls es nächstes Jahr keine Ersatzteile mehr gibt, wäre dies ein Argument für einen Ersatz.
Wichtig sind natürlich die Verschleissteile (Brenner). Allerdings kann man einen defekten Brenner auch austauschen und dieser muss dann auch nicht neu sein.

Dein Jahresverbrauch hilft auch nicht weiter. Dieser hängt von der Grösse des Hauses, der Isolation, Nutzung und dem Wirkungsgrad der Heizung ab.
Um etwas abschätzen zu können, müsste man mindestens den Wirkungsgrad des jetzigen und des neuen Kessels kennen.

Beim ganzen muss man auch noch bedenken, dass die Anbieter, durch den niedrigen Ölpreis, eher nach Arbeit suchen müssen, da heizen gerade billig ist.

Eine ganz andere Geschichte ist noch die Isolation des Hauses. Wenn diese jetzt schlecht ist, muss der Kessel entsprechend gross gewählt werden um die nötige Heizleistung zu bringen. Isoliert man dann später, ist der Kessel zu gross dimensioniert. Allerdings wird der Wirkungsgrad dann schlechter, wenn der Kessel nur mit Teillast betrieben wird.
Es kann also wirtschaftlicher sein, zuerst in neue Fenster und eine gute Isolation zu investieren und erst danach den Kessel zu ersetzen.

MfG Peter(TOO)

Die genaue Definition war mir in der Form nicht bekannt. Danke dafür. Wieder was gelernt.

Hallo, da in älteren Gebäuden selten Fußboden- oder Wandheizungen im Einsatz sind und folglich hohe Vorlauftemperaturen erforderlich sind, lassen sich Brennwertkessel nicht an den optimalen Betriebspunkten betreiben. Ab 55° Vorlauftemperatur geht der Brennwertnutzten gegen Null. Was man allerdings schon spürt sind die erhöhten Wartungskosten und die generell kürzere Lebensdauer der neuen Geräte. Da bei einem Heizungstausch in den meisten Bundesländern nur mehr Brennwerttechnik zugelassen wird, stellt sich die Frage aber eh’ nicht. MfG Alois

Den zelt vergleich finde ich gut. Brennwertkessel hat keine bessere „Verbrauch Gas Wärme-ausbeute“??
Wozu dann neuer Kessel? Wenn ich alles andere machen muss dann geht ja auch die alte Anlage… Fenster sind 2005 neu, Dach und Fassade 2008.
Nun frage ich mich halt ob die Brennwerttechnik aus dem qm Gas „mehr“ rausholt…

Hallo,

JAIN!

Thermodynamische Maschinen funktionieren nur, wenn ein Temperaturunterschied besteht!

Nun gibt es einen Arbeitspunkt, an welchem der Wirkungsgrad optimal ist, bei höherer oder tieferer Differenz, nimmt er ab.

Ein weiteres Problem ist, dass die Heizkörper auf eine bestimmte Vorlauftemperatur ausgelegt sind. Früher hat man mit 90°C Vorlauf ausgelegt, heute meist mit 60°C. Bei solar betrieben Anlagen meist mit noch niedrigeren Temperaturen.

Je niedriger die Vorlauftemperatur ist, umso grösser muss die Fläche des Heizkörpers sein um die selbe Heizleistung zu haben. Wenn man die Vorlauftemperatur senkt, muss man eigentlich auch die Heizkörper austauschen, bzw. zumindest nachrechnen. Bis zur Ölkrise (1973) wurde aber oft sehr grosszügig gerechnet, da waren dann 30°C Raumtemperatur bei -30°C Aussentemperatur möglich, sodass man oft die alten Heizkörper weiter verwenden kann.
Andernfalls bekommt man die Bude nicht mehr warm!

Man muss also zuerst sehen, wie die jetzige Heizungsanlage im ganzen dimensioniert wurde. Andernfalls kann man einen ungünstigen Arbeitspunkt erwischen und der neue Kessel verbraucht mehr als der Alte :frowning:

So ein ähnliches Problem hat man auch mit Tiefkühlern, die normale Klimaklasse ist für mindestens 16-32°C Umgebungstemperatur ausgelegt. Stellt man diese jetzt in den kalten Keller mit 5°C kühlen diese nicht mehr richtig und das Gefriergut kann auftauen, weil der Arbeitspunkt nicht passt.

Beim Warmwasser muss man auch aufpassen: Die Legionellen vermehren sich am Besten so im Bereich von 40-50°C, erst bei Temperaturen deutlich über 60°C sterben sie ab! Gegebenen Falls muss man den Warmwasser-Kessel so 1x die Woche über 65°C fahren (Legionellen-Programm).

MfG Peter(TOO)

Naja die Heizung wurde im Jahr 1996 erneuert. Habe jetzt mal Beratungsgespräch angenommen, mal sehen was die Herren mir so vorrechnen. Wobei schon lustig am Telefon meinte der Herr nach 10 Jahren wird Restwert ermittelt… Mhm. Geht aber meist gegen Null, ausser es wird nach 9 Jahren ne neue Therme oä eingebaut… Dann ists doof… Bin mal gespannt.

Das mit dem sparen durch Tausch der Heizungsanlage ist so eine Sache. Keiner wird dir sagen können wie hoch die Einsparung sein kann, ohne in deinen Heizungskeller zugehen und sich die jetzige Anlage anzuschauen. Alle Versuche es doch zu tun sind pauschale Annahmen.
Auch eine Brennwertheizung ist keine Garantie für Sparsamkeit. Frag mal deinen Schornsteinfeger wie viele Brennwertheizungen er kennt, die niemals irgendeinen einen Nutzen aus der zusätzlichen Kondensation des Abgases ziehen, weil die Anlage falsch dimensioniert und noch dazu Grottenschlecht eingestellt ist.
Aus meiner Sicht sollte man sich erst mal klar machen wo die Verluste überhaupt entstehen. Meist lassen sich auch ältere Heizkessel mit wenigen Handgriffen optimieren.