Heizungssteuerung

Wir haben vor ca. 25 Jahren ein Haus gekauft. In dem Haus ist eine Fußbodenheizung verlegt, in einigen Räumen befinden sich Rippenheizkörper. Vor 10 Jahren wurde der Heizkessel ausgetauscht (Buderus Logana-Unit G105 U auf dem Steuerungsteil steht: Buderuns Ecomatic)). Die Heizungsanlage wird regelmäßig von einer Fachfirma gewartet. Unser Ärgernis ist, dass bisher nie die Wärme im Haus bedarfsgerecht gesteuert werden konnte. Die Steuerung die sich am Kessel befindet ist von einem Nichtfachmann kaum beherrschbar. In den Räumen haben wir Funksteuerungsgeräte der Firma Roth. Wir können nicht feststellen, dass Einstellungen an diesen Geräten unsere Temperatur im Haus beeinflusst.
Wir stehen jetzt vor der Frage eine komplett neue Heizungsanlage einbauen zu lassen oder einen anderen Fachmann noch mal ranzulassen. Gern hätte ich dazu den Rat eines fachkundigen Menschen.

Hallo,
kurz meine Erfahrung zu diesem Thema: Ich habe in meinem Haus so ziemlich die selbe Konstellation und komme damit sehr gut zurecht. Ich habe die Regelung (Heizkriessteuerung) außer Aktion gesetzt in dem ich die Elektromotorischen Mischer auf Handbetrieb geschaltet und die jeweilige Vorlauf - Temperatur von Hand eingestellt habe (FBH=35-40°, HKKR = ca.65°)
Die Heizkörper werden über das jeweilige Thermostatventil geregelt und die FBH über Funkthermostaten die den jeweiligen Heizkreis der FBH mit einem EM-Ventil schließt bzw. öffnet. Gaaaanz einfach.
Viel Spass beim Experimentieren.

Gruß
Jowie

Hallo,

der Fehler könnte im Wesentlichen an folgenden Dingen liegen:

a) Unterdimensionierung des Heizkessels
b) Hauptregelung (am Kessel) falsch eingestellt
c) Untergeordnete Raumregler falsch eingestellt
d) Schlechte Versorgung durch zu geringe Pumpleistung oder die Hydraulik ist ungleichmäßig oder zu stark abgedrosselt (=unterschiedlich starke Verteilung des Heizwassers)

Außer (a) ist alles leicht veränderbar. Das unter (a) beschriebene Problem kommt nur sehr, sehr selten vor; erkennt man daran, dass der Kessel hauptsächlich bei sehr kalten Außentemperaturen die Räume nicht zufriedenstellend beheizen kann.

Eine Ferndiagnose ist immer schwierig. Meine Vermutung ist dennoch, dass Regelungsparameter nicht richtig justiert sind. Es genügt nur eine einzige falsche Einstellung z. B. am Sollwert oder an der Heizkurve oder am Betriebsartenschalter. Dass die Regelungen oft nicht richtig einjustiert werden, kann daran liegen, dass Fachbetriebe sich nicht immer mit sämtlichen Regelungen auskennen - kein Wunder bei der Vielzahl der am Markt vorkommenden Geräte. Ich empfehle daher, nicht einen beliebigen Heizungsfachmann anzufordern, sondern in diesem Fall eine Außendienststelle von Buderus (bei Buderus im Hauptwerk nachfragen).

Wenn der Buderus-Regler korrekt eingestellt ist und die Beheizung ist immer noch nicht zufriedenstellend, ist der nächste verdächtige Kandidat die Funkfernsteuerung. Zu dieser (Fa. Roth) habe ich keine Kenntnisse, weiß aber aus Erfahrung, das solcherlei Einzelraumregelungen -aufgrund schlechter interner Regelstrategien und/oder weil die Raumfühler an einer ungünstigen Stelle platziert sind- oft für fehlerhafte Raumtemperaturverläufe sorgen.

Empfohlenes Vorgehen:
a) Buderus-Hauptregelung vom Buderus-Kundendienst einstellen lassen; hierbei auch die Einstellung der gewünschten Absenkzeiten betrachten.
wenn keine Verbesserung:
b) Funkregler für die Räume (wenn möglich) vorübergehend durch Thermostatköpfe ersetzen lassen.
Wenn jetzt eine Verbesserung eintritt, liegt der Fehler am Funkregler.

Der Tausch einer 10 Jahre alten Heizanlage wird keinesfalls empfohlen.

Angenehmes Beheizen wünscht

Ralph Schelle

Sehr geehrter Herr Scheele,
herzlichen Dank dafür, dass Sie sich die Mühe gemacht haben. Ich werde Ihren Vorschlägen gerne folgen.

Sigrid Baumann

Hallo,

das auf die Ferne zu begutachten, ist für mich schwierig.
Auf dem ersten Blick folgendes:

  • Fußbodenheizungen arbeiten grundsätzlich auf einem tieferen Temperaturniveau, als Konvektionsheizkörper (Rippenheizungen). Deshalb stellt sich für mich die Frage, wie das überhaupt so funktionieren soll. Konvektionsheizungen benötigen eine wesentlich höhere Vorlauftemperatur des Wassers.
  • Jedes einzelne Funksteuerungsgerät steuert normalerweise ein Heizungskreislauf im Boden. D.h., für jede eigene heizungsschleife im Boden (normalerweise, eine pro Raum) gibt es dann ein Thermostat (Funksterergerät), dass das elektrische Ventil per Funk dazu „auffordert“, ein wenig mehr aufzufahren, oder zuzufahren, je nach Temperatur. Die Verzögerungszeit bei einer Fußbodenheizung beträgt mind. 6 Std. (Bei meiner z.B., ändert sich, nach dem Aufdrehen, die Raumtemp. in 6-7 Std. um ca. 3 Grad.
    Eine Änderung am Ventil, bzw. am Funksteuerungsgerät bei Ihnen, kann also erst nach 6-7 Std., oder sogar noch länger, beurteilt werden.
    Wenn sich dann immer noch nicht die Temp. ändert, ist etwas faul. Dann bitte Funksteuerungsgeräte und die elektr. Ventile prüfen lassen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen wegigstens etwas helfen.

MfG
D.Wagner

Herzlichen Dank für Ihre Hilfe.

Sigrid Baumann