Helios Kleinlüfter Umbauen

Hallo,

haben in unserem Haus mehrere Kleinlüfter von Helios verbaut, die eine integrierte An- und Nachlaufverzögerung besitzen. Die Nachlaufzeit soll aber vom Bussystem vorgegeben werden und nicht vom Lüfter, daher möchte ich die Steuerung umbauen. Zwar gibt es beim Hersteller Platinen zum Umrüsten, die sind mir aber ehrlich gesagt zu teuert.

Bin mir nicht sicher, aber ich vermute, dass es sich bei dem Motor um einen Kondensatormotor handelt?
An den Anschlussklemmen auf der Platine (ohne angeschlossenen Motor) kann ich folgende Spannungen messen (siehe Bild):
linke Klemme (rot) Neutralleiter, mittlere Klemme (weiß) 230V nach 45sek (Anlaufverzögerung), rechte Klemme (gelb) nichts.
Klemme ich den Motor an, habe ich auf der mittleren Klemme 143V und auf der rechten 84V, jeweils gegen N gemessen. Das macht mich etwas stutzig.

Ich vermute, dass die Rechte Klemme die Hilfsphase für den Motor ist, der einer der Kondensatoren der Platine vorgschaltet ist?!

Der größte Kondensator auf der Platine hat 3,5uF, der Motor soll laut Typenschild 18W haben.
Kann die Kapazität zur Leistung des Motors passen? Eigentlich geht man doch von 25uF pro kW aus?

Verehrter Herr Kollege,

das ist doch eine Platine mit gerade mal zwei Lagen.
Kann man nicht ganz einfach den Stromlaufplan aufzeichnen?

Ich vermute mal:

Je ein Kondensator als

  • kapazitiver Vorwiderstand für Elektronik
  • Motorkondensator
  • kapazitiver Vorwiderstand für langsame Drehzahl

In der Mitte der Dreibeiner, das könnte doch der Thyristor sein. Typ? Den hätte man doch schnell gebrückt…

Werter Kollege,

mag sein, dass es Ihnen möglich ist, „ganz einfach Mal einen Stromlaufplan“ zu zeichnen. Ich kann die SMD-Bauteile jedenfalls nicht entziffern. Selbst wenn es nur eine Platine mit 2 Layern ist: um alle Bahnen eindeutig nachzuverfolgen, müssten aber die großen Bauteile ausgelötet werden, da die Bahnen hier nicht mehr sichtbar sind. Nicht jeder Kollege der Elektrotechnik ist zwangsläufig Elektroniker. Es gibt auch andere Fachgebiete.

Im Übrigen sind die grauen Klötze unten links auch Kondensatoren.
Den Aufdruck auf dem „Dreibeiner“ kann ich nicht entziffern.

Heya,

das Kollege war nicht abwertend gemeint!

Es sind doch nur die Hauptstrombahnen interessant, da die 230V führen sind die meist mit größerem Abstand auf der Platine. Sicher keine Chance, die zu verfolgen?

(BTW:
Seit einigen Jahren sind alle neu ausgebildeten Elektriker in D offiziell „Elektroniker“. Völlig dämliche Umbenennung…)

OK,

N wird also durchgereicht. Wenn die mittlere unbelastet 230V hat, belastet 143V, dann ist da ein Widerstand vor.
–> Vermutlich einer der Kondensatoren, der wirkt dann als Drehzahlbegrenzender Widerstand.

Die 0V und bei angeschlossenem Motor 84V sprechen ebenfalls für einen Kondensator, diesmal zum N.
Vermutlich für die Hilfswicklung.

Viel mehr kann ich nicht erraten. Obwohl:
Ist der PIN2 die geschaltete Phase? Sieht so aus, als ob die 230V über SMD Spannungsteiler auf die Elektronik gingen.

Aber zuerst mal würde ich sagen:
Hochauflösende Fotos von beiden Platinenseiten.
Widerstände der Wicklungen angeben (einfach alle drei Kombinationen durchmessen).

Eventuell kann man ja mal geeignete, bekannte Lasten an Stelle des Motors anschließen, mit nem bisschen Mathe ließe sich dann die Schaltung berechnen.