Hi,
Mir ist nach wie vor völlig unklar, warum die Piloten
eigentlich bewusstlos geworden sind, was ja letztendlich
Ursache des Absturzes ist.
Naja, mal abwarten. So stellt es die Presse momentan dar, aber ohne handfesten Untersuchungsbericht glaube ich das noch nicht endgültig.
Druckabfall in der Kabine ist doch ein häufig geübtes
Szenario; man versorgt sich mit Sauerstoff und sinkt schnell
auf eine Höhe mit ausreichendem Sauerstoff hinab. Ich meine
gehört zu haben, daß die Sauerstoffmasken in der Kabine auch
aktiviert worden sind.
Ja, die o2-Masken sollen in der Kabine von der Decke gebaumelt haben. Der o2 im Cockpit ist unabhhängig von dem in der Kabine, aber was ist wenn die o2-Versorgung im Cockpit nicht funktioniert, oder man erkennt den Druckverlust nicht rechtzeitig als solchen und reagiert nicht darauf?
Es gibt zwar Warnmeldungen, die einen auf einen Druckverlust hinweisen. Der Pilot der Helios-Maschine soll aber auch von Problemen mit der Lüftung der Elektronik gesprochen haben und die Maschine soll in der Vergangenheit immer mal wieder Probleme mit der Klimaanlage gehabt haben.
Ein mögliches Szenario könnte doch sein daß das Problem mit dem Equipment Cooling zuerst da ist, man beschäftigt sich so intensv damit - und interpretiert nachfolgende Warnungen als Folge dieses scheinbaren Ursprungsproblems - daß die Prioritäten schließlich durcheinander geraten oder man auf die notwendigen Masken verzichtet, dann in einen euphorischen Zustand gerät und ab da nicht mehr sinnvollreagieren kann…
Es ist sicherlich gefährlich, aber menschlich daß man dazu tendiert das erste Problem als das wichtigste oder als Ursache für die Nachfolgeprobleme zu betrachten - obwohl es ja sein kann daß man ganz unabhängig oder zufällig ein weiteres Problem bekommt. Vielleicht ist das 2. oder 3. Problem gefährlicher oder muß dringender gelöst werden - aber man merkt es nicht weil man menatl so mit Problem 1 beschäftigt ist?
1972 ist mal eine L-1011 wegen eines defekten Glüchbirnchens abgestürzt. Ein Lämpchen, das ein ausgefahrenes Fahrwerksbein signalisieren sollte, brannte nicht - obwohl das Gear korrekt ausgefahren war. Man hat dann mit dem Birnenwechsel alle Konzentration gebunden und nicht gemerkt daß das Flugzeug dabei gerade in die Everglades in Florida kracht.
Es gibt doch keinen „schleichenden“, nicht bemerkbaren
Druckabfall. Sensoren melden dies doch laut und deutlich, der
Körper spürt dies vermutlich auch, und bei einem defekten Pack
wird es doch auch sehr schnell kalt.
Hat Nabla schon erklärt - meistens ist der Druckabfall schleichend. Ein defektes Pack muß auch nicht notwendigerweise sofort zu einer spürbaren Kälte führen - die Hypoxie ist beim Druckabfall vermutlich schneller bzw, hat dann schon gewirkt.
Das Eindringen von Abgasen / CO2 in die Kabine ist doch
technisch so gut wie ausgeschlossen. Zapfluft aus den
Kompressorstufen des Triebwerks kann keine Abgase enthalten
(?).
Aber man hätte alternativ ein Szenario entwerfen können bei dem ein Schwelbrand giftige Substanzen freisetzt - erinnere Dich an das Problem mit dem Equipment Cooling, über das der Pilot mit einem Helios-Techniker über die Company-Frequnz gesprochen hat.
Laut Gerichtsmedizinern hat man aber bei niemandem eine CO-(Kohlenmonoxid)-Vergiftung oder einen Rauchgas-Intox festgestellt.
Gruß,
MecFleih