Heliozentrisch?

Frage (m)eines 6-Jährigen:
woher weiß man, dass sich die Erde (und die anderen 8-9?)
Planeten um die Sonne drehen und nicht andersherum, und
woran erkennt man das?

Wir würden uns sehr über eine ‚kindkompatible‘ Antwort freuen!

Vielen Dank im voraus

sus

Frage (m)eines 6-Jährigen:
woher weiß man, dass sich die Erde (und die anderen 8-9?)
Planeten um die Sonne drehen und nicht andersherum, und
woran erkennt man das?

Wir würden uns sehr über eine ‚kindkompatible‘ Antwort freuen!

Ich versuchs mal:
Früher (aber nicht immer und nicht überall) glaubte man, daß die Erde der Mittelpunkt sei und sich die Sonne um sie dreht - ist ja auch logisch: In der Früh geht die Sonne im Osten auf und verschwindet abends im Westen. Dann beobachtete man die Bewegungen der Planeten und kam zu dem Schluß, daß diese sich nicht einfach um die Erde drehen, sondern zusätzlich hin und wieder ganz seltsame Schleifen fliegen. Diese wurden auf Dauer zu kompliziert und so entdeckte man, daß das ganze System einfach wird, wenn man die Sonne als Mittelpunkt wählt - dann ergeben nämlich auch die beobachteten Planetenbahnen einfache Kreise (Ellipsen).

LG
Stuffi

Frage (m)eines 6-Jährigen:
woher weiß man, dass sich die Erde (und die anderen 8-9?)
Planeten um die Sonne drehen und nicht andersherum, und
woran erkennt man das?


Dann beobachtete man die
Bewegungen der Planeten und kam zu dem Schluß, daß diese sich
nicht einfach um die Erde drehen, sondern zusätzlich hin und
wieder ganz seltsame Schleifen fliegen. Diese wurden auf Dauer
zu kompliziert und so entdeckte man, daß das ganze System
einfach wird, wenn man die Sonne als Mittelpunkt wählt - dann
ergeben nämlich auch die beobachteten Planetenbahnen einfache
Kreise (Ellipsen).

Auch dieses (heliozentrische) „Modell“ war natürlich lange
(z.B.) mindestens seit dem 10.Jh ernsthaft in der Diskussion.

Ob so oder so – es war *damals* nicht entscheidbar.

Vor der „Kopernikanischen Wende“ waren alle Menschen
auf den „Glauben“ an die eine oder andere Hypothese
angewiesen.

Dachte ich zumidest …

Euer CMБ

Frage (m)eines 6-Jährigen:
woher weiß man, dass sich die Erde (und die anderen 8-9?)
Planeten um die Sonne drehen und nicht andersherum, und
woran erkennt man das?

Dann beobachtete man die

Bewegungen der Planeten und kam zu dem Schluß, daß diese sich
nicht einfach um die Erde drehen, sondern zusätzlich hin und
wieder ganz seltsame Schleifen fliegen. Diese wurden auf Dauer
zu kompliziert und so entdeckte man, daß das ganze System
einfach wird, wenn man die Sonne als Mittelpunkt wählt - dann
ergeben nämlich auch die beobachteten Planetenbahnen einfache
Kreise (Ellipsen).

LG
Stuffi

Das heisst also im Klartext: wissen oder sehen können wir das nicht,
es ist nur das bessere Modell…
Oh je, kann denn nicht mal jemand hinfliegen und gucken, ob’s stimmt?
Wär’ echt 'ne Alternative zu marsianischen Salzwüsten… :wink:

Hi Susanne,

Wir würden uns sehr über eine ‚kindkompatible‘ Antwort freuen!

hm, das ist jetzt wirklich nicht einfach.
Man kann über Beobachtungen der Konstellation von Sternen und Planeten zueinander über bestimmte Zeiträume geometrisch belegen, daß sich die Erde und die Planeten um die Sonne bewegen. Ich hab das mal in einem Planetarium gezeigt gekriegt und es war, mit einigen wenigen Grundkenntnissen der Geometrie, sehr leicht einsehbar.
Einen URL kann ich Dir letzt leider nicht nennen, aber in der Brettbeschreibung sind einige Links, die da ev. weiterhelfen.

Gandalf

Hi

Das heisst also im Klartext: wissen oder sehen können wir das
nicht,
es ist nur das bessere Modell…
Oh je, kann denn nicht mal jemand hinfliegen und gucken, ob’s
stimmt?

Hm, na ja, soweit rausgeflogen aus der Ekliptik das man mal das ganze Sosy von oben sehen konnte ist meines Wissens noch nichts. Aber unsere ganzen Sonden die die Erde verlassen haben, wären garantiert nicht dort gelandet wo sie sollten, wenn unser Sosy-Bild falsch wäre. Ist zwar kein Beweis, aber ein sehr guter Anhaltspunkt. Letztendlich läuft es darauf hinaus, daß die heliozentrische Variante am besten und einfachsten mit den beobachteten Daten sich verträgt.
Als eine Idee: Könnte man das irgednwie mit den Bildern die vom Saturn aus nach innen ins Sosy aufgenommen wurden beweisen?

Gruss
Tilman

Hallo Susanne,

Das heisst also im Klartext: wissen oder sehen können wir das
nicht,
es ist nur das bessere Modell…

Tja, das ist nun 'mal so mit den physikalischen Modellen: Beweisen kann man sie nie, bestenfalls widerlegen…
Für jedes physikalische Phänomen gibt es unendlich viele Methoden, dies zu erklären. Von diesen nimmt man dann die einfachste und schaut, ob man aufgrund dieses Modells Vorhersagen treffen kann, die dann zu beobachten wären (siehe Relativitätstheorie und Sonnenfinsternis). Dann ist diese Theorie solange „gültig“, bis man entdeckt, dass es nicht stimmt und nimmt ein besseres Modell.
So galt z.B. lange Zeit die Newton’sche Mechanik als richtig, bis man herausfand, dass dies nur ein Grenzfall der Relativitätstheorie ist…

Alles unklar?
Pürsti

Etwas schwierig, das zu erklären. Am einfachsten vielleicht so: Man beobachtet täglich die Stellungen von Sonne und Planeten am Himmel. Diese ändern sich immer, bei manchen Planeten sehr schnell, bei anderen sehr langsam. Dann versucht man sich vorzustellen, was vorgehen muß, damit diese Bewegungen zustandekommen. Man probiert diese und jene Vorstellung aus. Wenn man annimmt, daß sich Planeten um die Sonne bewegen, dann klappt es wunderbar und man kann es ganz präzise ausrechnen. Also muß es das sein.

Man kann auch anders draufkommen:
Galileo hatte diese Idee z.B. als er mit seinem selbergebauten Fernrohr den Jupiter anschaute (das Fernrohr war da gerade erfunden worden). Da entdeckte er plötzlich vier helle Punkte in einer Linie vor der Planetenscheibe. Das sind die vier hellsten Monde des Jupiter (die „galileischen“ Monde). Er sah, daß sie von Beobachtung zu Beobachtung anders standen und erkannte, daß es Monde , die um den Jupiter kreisen.
Er dachte sich, wenn die Monde tatsächlich um die Planeten kreisen, daß dann wohl unser Mond um die Erde kreist und dann kann man auch weitergehen und sagen, die Planeten wiederum kreisen um die Sonne.

Mit moderner Technik kann man es ja sowieso direkt beobachten und zu den Planeten hinfliegen.

Galileo hatte diese Idee z.B. als er mit seinem selbergebauten
Fernrohr den Jupiter anschaute (das Fernrohr war da gerade
erfunden worden). Da entdeckte er plötzlich vier helle Punkte
in einer Linie vor der Planetenscheibe. Das sind die vier
hellsten Monde des Jupiter (die „galileischen“ Monde). Er sah,
daß sie von Beobachtung zu Beobachtung anders standen und
erkannte, daß es Monde , die um den Jupiter kreisen.
Er dachte sich, wenn die Monde tatsächlich um die Planeten
kreisen, daß dann wohl unser Mond um die Erde kreist und dann
kann man auch weitergehen und sagen, die Planeten wiederum
kreisen um die Sonne.

ja, ich glaube mit dieser Anwort hab’ ich was Anschauliches
bekommen, was sich Kinder (und Erwachsene) eben wegen der
Beobachtbarkeit auch vorstellen können.

Ist doch merkwürdig: so ein vertrautes Bild, als gegeben hingenommen
und doch so kompliziert…

Ich danke allen ganz herzlich für ihre Antwort!

Liebe Grüße

sus

Frage (m)eines 6-Jährigen:
woher weiß man, dass sich die Erde (und die anderen 8-9?)
Planeten um die Sonne drehen und nicht andersherum, und
woran erkennt man das?

Wir würden uns sehr über eine ‚kindkompatible‘ Antwort freuen!

Hier finden sich die gängigen Argumente:
http://lexikon.astronomie.info/planeten/uhrwerk.html…

Kindgerechte Aufarbeitung zu allen möglichen Themen findest du am auf zzzebra (in diesem Fall über den Nachthimmel):
http://www.zzzebra.de/index.asp?themaid=615&titelid=…

Gruss
Armin

Hallo

Im Jahre 1846 gelang es dem deutschen Astronomen F.-W. Bessel erstmals eine Fixsternparalaxe zu vermessen, nämlich an dem Stern 61 Cygnii.Der Nachweiss dieser winzigen jährlichen Verschiebung von insgesamt ca. 0,6 Bogensekunden war dann der endgültige Beweis für das kopernikanische Weltsystem, denn wenn die Erde fest im Raum stehen würde, würde es diese Verschiebung nicht geben können.
Kopernikus mußte diesen Beweis zu seiner Zeit noch schuldig bleiben,weil das Messen so kleiner Winkel im 15./16. Jahrhundert an der Ungenauigkeit der Instrumente scheitern mußte.Kopernikus hatte ja noch kein Fernrohr, das erst im Jahre 1609/10 in Holland erfunden wurde. Aber schon vor 1846, namlich im 18.Jahrhundert gelang es dem englischen Astronomen Bradley die sogenannte Aberration (Abweichung) des Sternenlichts nachzuweisen: da die Erde sich mit ca.30 km/sek.(!) um die Sonne bewegt, muß sich diese Bewegung in einer jahreszeitlichen Ortsveränderung (von einigen Bogensekunden) aller Sterne bemerkbar machen da das Fernrohr sich ja auch mit dieser Geschwindigkeit mit der Erde mitbewegt, und die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes endlich ist. Man muß aber in diesem Zusammenhang auch die Namen Kepler und Newton nennen. Kepler konnte an Hand der Auswertung der Bewegung des Planeten Mars unter anderem nachweisen das die Bahnen der Planeten Ellipsen sind, Newton gelang es dann durch das Gravitationsgesetz zu erklären warum das so ist.Man konnte nun also auch die Massen der Himmelskörper berechnen und man fand dass die Sonne den allergrössten Anteil im Planetesystem hat ca. 700 mal soviel wie die Masse aller Planeten zusammen, woraus man (wiederrum durch Newtons Gravitationsgesetz)ableiten kann dass alle Planeten um die Sonne kreisen. Fachlich genau müßte man sagen dass die Sonne und alle Planeten (aber auch alle anderen Körper des Sonnen-
systems wie Planetoiden, Kometen usw.) um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen der sich aber noch weit innerhalb des Radius der Sonne befindet.

Gruß, Hajo

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Die erste Vermessung einer Fixsternparalaxe durch F.W. Bessel gelang schon 1836/37, 1846 wurde der Planet Neptun entdeckt.

Hajo

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