Hellhöriger Neubau mit Styropor und Beton

Liebe/-r wer-weiss-was Experte/-in,

wir haben mit der Firma Zackhaus ein Dreifamilienhaus nach folgender Methode gebaut:

Der Rohbau:
Die Styroporelemente werden nach dem Lego-Prinzip aufeinandergesteckt. In das Schalungssystem werden Stahlarmierungsgitter integriert. Ist die Schalung fertig gesteckt, wird diese mit Beton aufgefüllt, die Decken sind aus Beton (mit Styropor, damit diese nicht so schwer sind).

Der Innen- und Außenputz ist direkt auf den Styropor aufgetragen worden.

Jetzt haben wir leider das Problem, dass die Aussenwände sehr
hellhörig sind, beispielsweise unsere Schlafzimmerwand. Normale
Gespräche unserer Ober- und Untermieter sind nicht (oder kaum) zu hören, aber hohe Frequenzen (z.B. hohes Lachen, schrille Frauenstimme) quäken durch die Wand.

Es ist so, als ob man ein Telefongespräch mithören würde und die
Stimme des Anderen durch den Höhrer quäkt. Insbesondere im
Schlafzimmer ist dies nicht sehr angenehm.

Vielleicht gibt es eine Möglichkeit diese Schallübertragung zu
unterbrechen?

Vielen Dank -

[Name vom www Team entfernt]

Es gibt physikalische Abhängigkeiten bei Baustoffen:

Gute Wärmeisolierung = Schlechte Schallisolierung.
Gute Schallisolierung = Schlechte Wärmeisolierung.

Bei der Planung und Ausführung müssen beide Arten der Baustoffe richtig dimensioniert und konstruiert werden.

Für nachträgliche Schalldämmmaßnahmen müßte man die Kontruktionspläne einsehen.

Ich glaube aber, das ein nachträglicher Schallschutz schwerer als ein nachträglicher Wärmeschutz zu realisieren ist.

Hallo Beate,

wir haben mit der Firma Zackhaus

Wer war das denn ?

Jetzt haben wir leider das Problem, dass die Aussenwände sehr
hellhörig sind, beispielsweise unsere Schlafzimmerwand.

Du meinst vermutlich Wohnungstrennwand

Normale
Gespräche unserer Ober- und Untermieter sind nicht (oder kaum)
zu hören, aber hohe Frequenzen (z.B. hohes Lachen, schrille
Frauenstimme) quäken durch die Wand.
Vielleicht gibt es eine Möglichkeit diese Schallübertragung zu
unterbrechen?

Vorsatzverkleidungen mit Mineralwollefüllung dämpfen hohe Frequenzen, die tiefen werden offensichtlich durch die Masse des Betons bereits ausreichend unterdrückt.
Nochmal zu Zackhaus: Wohin und weshalb sind die verschwunden ?
Grüße
BW

Hallo,

Es gibt physikalische Abhängigkeiten bei Baustoffen:
Gute Wärmeisolierung = Schlechte Schallisolierung.
Gute Schallisolierung = Schlechte Wärmeisolierung.

so pauschal ist das IMHo nicht ganz korrekt, z.B. Faserstoffe
wie Glas- und Steinwolle haben sehr gute Wärmedämmung und
sehr gute Schallabsorbtionsvermögen.

Ich glaube aber, das ein nachträglicher Schallschutz schwerer
als ein nachträglicher Wärmeschutz zu realisieren ist.

Dem kann ich auch nur in vollem Maße zustimmen.

Gruß Uwi

Servus

das mit der Mineralwolle macht man zb auch im Tonstudiobau, wenn man Räume akustisch voneinander trennen will. Die einfachste Moglichkeit funktioniert so: Rigipsplatten auf ein Untergestell von Dachlatten an der Wand und die entstehenden Zwischenräume mit Mineralwolle (Isover etc…) füllen. Mineralwolle pressen, nicht locker hineinlege. Je mehr Wolle desto mehr Dämmung (hier nicht sparen). Je weniger Verbindungspunkte, (sprich Latte) zwischen Wand und Rigips, desto weniger Schallübertragung. Das ganze dan verputzen, soll ja wie ne richtige Wand aussehen. Die Methode ist nicht teuer und schnell selbst auszuführen. Für einen 20qm Raum (alle 6 Wände) würde ich mal sagen unter 500€ Material + 1 Wochenende Arbeit.

Viel Spass - Michael

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Schallübertragung zwischen den Wohnräumen
Liebe Beate,
offenbar geht es hier um Schall, der von einem Wohnraum zum anderen übertragen wird, also nicht um Schall, der von der Straße durch die Außenwände dringt.

Bei den von Dir beschriebenen Wänden regen Geräusche (Schallwellen) die Wände zum Schwingen an. Durch diese werden die Schallwellen über das ganze Haus als so genannter „Körperschall“ weiter verteilt.

Bitte schreib einmal, ob Du innen auf den Polystyrol-Formteilen (Styropor) eine Putzfläche hast und wie diese unten vom Fußboden getrennt ist.

Außerdem schreibe einmal, wie der Fußbodenaufbau ist und wie er von der Wandgetrennt ist.

Tritte (Trittschall) werden zum Beispiel vom Laminatfußboden auf die Wände übertragen, wenn das Laminat die Wände auch nur an einer einzigen Stelle berührt.

Ähnlich kann die beschallte Putzschicht auf dem Polystyrol die Geschossdecke zum Schwingen anregen.

Herzlichst
Ole Welzel