Helligkeit von weißem Licht D65

Hallo

bedeutet die Angabe „Tageslicht nach D65“ eigentlich nur die Farbzusammensetzung (weiß) oder auch die Helligkeit (Intensität)? Ich möchte gerne das Tageslicht beschreiben, welches z.B. bedrucktes Papier ausbleicht und habe die Vorstellung, daß dazu Farbtemperatur und Intensität angegeben werden müssen. Ist das korrekt?

Grüsse von
Günther

Hallo,

bedeutet die Angabe „Tageslicht nach D65“ eigentlich nur die
Farbzusammensetzung (weiß) oder auch die Helligkeit
(Intensität)?

Nur die Zusammensetzung. Siehe z.B. :http://home.f1.fhtw-berlin.de/Scheibl/DBV/index.htm?..

Ich möchte gerne das Tageslicht beschreiben,
welches z.B. bedrucktes Papier ausbleicht und habe die
Vorstellung, daß dazu Farbtemperatur und Intensität angegeben
werden müssen. Ist das korrekt?

Die Farbtemperatur nutzt nur etwas, wenn es sich um kontinuierliche Spektren handelt. Für einen allgemeinen Vergleich verschiedener Farbstoffe (welche Druckertinte ist besser) sicher interessant. Für eine in die Tiefe gehende Betrachtung sicher nicht, denn die Empfindlichkeit der einzelnen Farbstoffe ist stark von der Wellenlänge abhängig und jede Fensterscheibe hat andere Durchlasskurven, was zu jeweils von der Norm völlig abweichenden Intensitätskurven führt.
Gruß
loderunner

Hallo loderunner

danke für die Hinweise. Das heißt aber, daß eine Leuchte mit 100W und D65 weniger Intensität und damit „Leuchtkraft“ hat, als eine D65 Leuchte mit 500W. Bei Leuchten muß also neben der Angabe D65 auch die Leistungsaufnahme beachtet werden, oder?

Gruß
Günther

Hallo,

Bei Leuchten muß also neben der
Angabe D65 auch die Leistungsaufnahme beachtet werden, oder?

Nein, die Lichtintensität auf dem bedruckten Papier.
Man kann mit einer 100W-Glühlampe bei Rundumabstrahlung das Blatt gleich ausleuchten wie mit einem 10W-Spot, der sich näher dran befindet und sein Licht auf das Blatt konzentriert.
Vom Vergleich unterschiedlicher Lichterzeuger (Spektrum beachten) ganz zu schweigen.
Gruß
loderunner

Lichtfarbe
Moin,

bedeutet die Angabe „Tageslicht nach D65“ eigentlich nur die
Farbzusammensetzung (weiß) oder auch die Helligkeit
(Intensität)?

die 65 steht für die sog. Farbtemperatur. Diese beträgt hier 6500 Kelvin, was dem indirekten Sonnenlicht (also Tageslicht bei bedecktem Himmel) entspricht. Weißes Licht ist ja eine Mischung aller elektromagnetischen Wellenlängen im sichtbaren Bereich (von violett=kurzwellig über blau, grün, gelb bis rot=langwellig). Ist der Anteil der kurzwelligen Stahlung höher, wirkt Licht eher kalt und bläulich (z.B. die typischen weißen LEDs). Dieses Licht hat eine hohe Farbtemperatur, denn physikalisch ist kurzwelliges Licht energiereicher und damit ‚heißer‘. Licht mit einem höheren Anteil an langwelliger Strahlung wirkt gelblicher/rötlicher und wärmer (so das typische Wohlfühl-Glühlampenlicht). Diesem Licht ist eine niedrigere Farbtemperatur zugeordnet, da langwellige Strahlung aus physikalischer Sicht energieärmer und damit ‚kälter‘ ist. Bei Leuchtmitteln spricht man bei 2300 - 3000 K von warmweißem Licht, 4000 K ist neutralweiß, 6500 K ist Tageslicht. Hier ist mal eine Übersicht der verschiedenen Lichtfarben im Farbraum: http://www.gtue.de/sixcms/media.php/392/farbraum.jpg

Ich möchte gerne das Tageslicht beschreiben,
welches z.B. bedrucktes Papier ausbleicht und habe die
Vorstellung, daß dazu Farbtemperatur und Intensität angegeben
werden müssen. Ist das korrekt?

Ja. Die Intensität gibt man üblicherweise über die Beleuchtungsstärke in Candela oder Lux an. Sie gibt an, wie viel Energie pro definierte Fläche von einer Lampe abgestrahlt wird: http://de.wikipedia.org/wiki/Lux_%28Einheit%29

Grüße, Jesse

Wirkungsgrad beachten!
Moin,

danke für die Hinweise. Das heißt aber, daß eine Leuchte mit
100W und D65 weniger Intensität und damit „Leuchtkraft“ hat,
als eine D65 Leuchte mit 500W. Bei Leuchten muß also neben der
Angabe D65 auch die Leistungsaufnahme beachtet werden, oder?

die Lichtfarbe hat erst einmal nichts mit der Lichtleistung/Strahlungsintensität zu tun. Es gibt aber Fälle, wo nur die abgegebene Leistung in einem bestimmten Wellenlängenbereich interessiert, z.B. wenn es um die Beleuchtung von Pflanzen geht. Diese können nur Licht bestimmter Wellenlängen zur Photosynthese verwerten und man berechnet dann nur die abgegebene Lichtleistung in diesem Spektralbereich (photosyntheserelevanter Bereich, ist DIN-genormt).

Die abgegebene Lichtleistung hängt auch nur indirekt mit der Watt-Angabe eines Leuchtmittels zusammen. Die Wattzahl gibt nur an, wieviel Strom die Lampe aus der Leitung zieht. Jede Lampe hat aber eine Verlustleistung, die meist höher ist als die Leistung des abgestrahlten Lichts. Bei einer Glühlampe gehen z.B. (ich schätze jetzt mal) 90% der aufgenommenen elektrischen Leistung als Wärme verloren. Bei einer Leuchtstoffröhre hat man vielleicht schon eine Lichtausbeute von 50% (auch nur geschätzt), damit wurde eine 100 Watt Leuchtstofflampe genau so viel Licht abstrahlen, wie eine 500 Watt Glühlampe. Lange Rede, kurzer Sinn: Ohne den Wirkungsgrad einer Lampe zu kennen, kannst du aus der Watt-Angabe keine Schlüsse über die abgegebene Lichtleistung ziehen.

Gruß, Jesse

Danke ALLEN für die ausführlichen Antworten