Helligkeit/Wirkungsgrad von GU 10 Lampen ?

Hallo zusammen,

wir haben im Bad eine Holzdecke mit eingebauten Halogenstrahlern.
Bisher waren 35 Watt-Lampen, 12 Volt mit Steckstift-Sockeln und jeweiligem Einzeltrafo verbaut.
Nun habe ich umgerüstet auf 35 Watt Halogen-Lampen für direkt 230 Volt-Anschluss (GU 10; Sockel wie Bajonett-Verschluss).
Obwohl beides mal somit 35 Watt Lampen mal 4 im Einsatz sind oder waren, ist der Raum jetzt nur noch halb so hell ausgeleuchtet. Die neuen 230 Volt-Lampen leuchten eindeutig schwächer als die 12-Volt-Lampen.
Kann es sein, daß bei einer 35Watt-12Volt Lampe der Wirkungsgrad oder die Luxzahl höher ist als bei einer 35Watt-230 Volt-Lampe ?
Gibt es da Lux oder Lumen Tabellen, aus denen man das herauslesen kann?
Oder sind die Lampen von Conrad-Electronic minderwertige Ware? (Genaue Bezeichnung: JDR-C GU 10 230 V 35 W Conrad Halogen-Hochvoltlampe).
Es wäre ärgerlich wenn ich jetzt 4 mal 50 Watt Lampen nehmen müsste, um die selbe Leuchtkraft wie vorher mit 4 mal 35 Watt-Lampen zu haben.

Danke im voraus für Eure Antworten!

hi

Du Pechvogel. Du hast einen schlechten Tausch gemacht in Zeiten von Energiepreis-Teuerung und Stromsparbemühungen
Es ist wohl noch nicht sehr bekannt unter Anwendern, daß GU10-Lampen(Hochvolt) eine wesentlich schlechtere Lichtausbeute haben wie das 12-Volt-Pendant.
Die Niedervolt-Technik hat in den letzten 3 Jahren grosse Sprünge gemacht bei Effizienz und Lebensdauer und die Hochvoltvariante um Welten abgehängt
Das alles obwohl sich der GU-Sockel bei Wohnleuchtenherstellern in den letzten 5 Jahren zum absoluten Standard durchgesetzt hat! Die Hochvolt-Technik schien zu dem Zeitpunkt Vorteile zu haben wegen Dimmbarkeit, Fehlerhäufigkeit, da der lästige Trafo entfallen ist

Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit, es gibt eine noch neuere Veränderung am Markt und jetzt wirds interessant für dich:
Die „neuen“ LED-Leuchtmittel sind bei 230-Volt-Sockeln besser, verbreiteter und daher billiger im Preis im Vergleich zu 12-Volt-LED’s

Allerdings sind nur die Marken-LED’s konkurrenzfähig zu Halogenlicht!
derzeit muss man noch etwa 15-25Euro pro Lampe rechnen

Um in deinem Fall abschätzen zu können, ob sich diese Anschaffung lohnt oder besser wieder auf NV-Trafos zurückgebaut werden sollte, muss man die tägliche Brenndauer berücksichtigen. Im Bad ist das wohl kaum mehr als 1 bis drei Stunden am Tag. Da ist das ZUrückrüsten auf 12-Volt-Halogen vermutlich vorteilhafter

Bei 12-Volt sind die neuen (Marken-)Modelle mit 20Watt (IRC, ECO, EnergySaver…) in fast allen Fällen ausreichend in der Helligkeit und haben ein sehr schönes angenehmes Licht

Gruss Schorsch

Hallo Namenloser

Bisher waren 35 Watt-Lampen, 12 Volt… verbaut. Nun habe ich umgerüstet auf 35 Watt Halogen-Lampen für direkt 230 Volt-Anschluss
Obwohl beides mal somit 35 Watt Lampen mal 4 im Einsatz sind oder waren, ist der Raum jetzt nur noch halb so hell ausgeleuchtet.
Kann es sein, daß bei einer 35Watt-12Volt Lampe der Wirkungsgrad oder die Luxzahl höher ist als bei einer 35Watt-230 Volt-Lampe?

Aber sicher doch. Dafür gibt es sogar eine physikalische Begründung.

Die Wattzahl gibt ja nur den Stromverbrauch einer Lampe an, nicht ihre Helligkeit. Diese ist von der Betriebstemperatur des Glüfadens abhängig. Je höher die Temperatur ist, um so höher ist das Verhältnis der als sichtbares Licht abgestrahlten Leistung zu der aufgenommenen elektrischen Leistung.

Um also den Wirkungsgrad eines Glühfadens zu verbessern, muss man Wege finden, seine Betriebstemperatur zu erhöhen.

Am Werkstoff für Glühfäden lässt sich nichts mehr machen - der ist schon seit etwa 100 Jahren ausgereizt.

Je höher man den Glühfaden aufheizt, um so mehr Metall verdampft von seiner Oberfläche, der Faden wird also immer dünner, wobei er sich weiter aufheitzt und irgendwann durchbrennt. Außerdem verliert ein Glühwendel mit höherer Temperatur immer mehr an mechanischer Festigkeit.

In diesem Feld von Temperatur, Materialverdampfung und mechanischer Festigkeit muss der Konstrukteur einer Glühlampe einen Kompromiss finden, mit dem er eine Lebensdauer der Lampe von ca. 1000 Stunden erreicht (internationaler Standard). Man kann die Lebensdauer einer Glühlampe zwar erhöhen, indem man sie bei gleicher Konstruktion mit geringerer Spannung betreibt, das geht aber stark auf Kosten des Wirkungsgrades.

Mit der Entwicklung der Halogen.Glühlampe wurde eine starke Verringerung des Verdampfens des Glühfadens erreicht, damit wurden höhere Glühfadentemperaturen möglich --> besserer Wirkungsgrad gegenüber der Standard-Glühlampe.

Eine weitere Möglichkeit, die zulässige Temperatur und damit den Wirkungsgrad der (Halogen-)Glühlampe zu verbessern lag darin, sie mit Kleinspannung (12V) zu betreiben. Je kleiner bei gleicher elektrischer Leistung die Betriebsspannung einer Glühlampe ist, desto kürzer und dicker ist ihr Glühfaden. Das kommt der mechanischen Stabilität des Fadens zu Gute, so dass man Niedervolt-Halogenlampen mit höherer Fadente,peratur (Wirkungsgrad) betreibt als „Hochvolt“-Halogenlampen gleicher elektrischer Leistung.

An diesen physikalischen Gegebenheiten kann kein Hersteller etwas ändern.

Diese Grundlagen sind mir seit 1969 bekannt, gehört also schon fast zu einer guten Allgemeinbildung.

Gruß merimies

Hallöle!

Eine schöne und vor allem auch richtige Beschreibung.

Kurz:

Den Trafo einsparen bringt Mehrkosten.

Allerdings sind GU10 / 230V Lampen einfacher durch energiesparende Lampen ersetzbar. Die LED Technik wird da auch endlich preiswerter.

Hallo Namenloser

Diese Grundlagen sind mir seit 1969 bekannt,

die Grundlagen schon, aber wie erklärt sich der urplötzliche Effizienzsprung über Nacht, als das Glühlampenverbot kam?

quasi über Nacht hatten die neuen IRC-Lampen plötzlich 30% mehr Lichtausbeute bei gleichzeiter Verlängerung der Lebensdauer von 1500 auf 5000 Std

schon verblüffend

lG

Hallo Namenloser

Diese Grundlagen sind mir seit 1969 bekannt,

die Grundlagen schon, aber wie erklärt sich der urplötzliche
Effizienzsprung über Nacht, als das Glühlampenverbot kam?

Den gab es aber dann nur in deiner Wahrnehmung.
IRC Lampen setze ich schon seit deutlich längerer Zeit ein.

Und bei Niedervolt-IRC-Halogenlampen wäre bei selber Lebensdauer von 1000h wohl auch noch mehr Helligkeit drin.
Nur hat man sich da nie an die alte Allgebrauchsglühlampen-Einigung gehalten. Auf älteren Halogenlampen (NV), die ich herumliegen habe, sind auch schon 2000 oder 4000 Brennstunden vermerkt.

servus. So sehr ich deine Antworten ansonsten schätze, aber hier muss ich einwenden:

IRC-Technik gibts natürlich wirklich schon länger
Aber das war anfangs eine teuere Luxusvariante und 35Watt waren noch 35Watt bei gleicher Lichtausbeute

‚Über Nacht‘ als das Glühlampenverbot kam, hiessen die IRC-Lampen plötzlich nicht mehr „IRC“, sondern „ECO“ und EnergySaver
und hat seit dem Verbot plötzlich nur noch 14 statt 20Watt; 28Watt statt 35 und so weiter

Mit der Einführung der neuen Modelle stieg auch die Angabe der Lebensdauer auf den hübschen Faltschachteln

wie gesagt, ein Wunder, daß der Zeitpunkt mit dem Glühlampenverbot auffällig übereinstimmte. Was Plötzlich alles möglich war.

Wie in meinem ersten Post geschrieben ist es nur Schade, daß die Hochvolttechnik diese Sprünge nicht gleichziehen konnte, wo sie doch gerade erst zum neuen Standard geworden war

Hallo,

halb so hell kommt ganz gut hin. Eine 50W 230V Halogenlampe ist bei gleichem Abstrahlwinkel etwa so hell wie ein 35W 12V Halogenspot.
http://www.idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/…

Wenn due Energie sparen willst, nimm LED-Lampen. Damit ersetzt du 35W 12V durch 7W.
http://www.idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/…

Bei Spots wird die Leistung in Lichtsstärke (Candela, cd) angegeben. Damit kannst du die Leistung vergleichen.
http://www.wirsindheller.de/Begriffe-in-der-Lichtmes…

Korrektur
Moin,

IRC-Technik gibts natürlich wirklich schon länger
Aber das war anfangs eine teuere Luxusvariante und 35Watt
waren noch 35Watt bei gleicher Lichtausbeute

Das ist so nicht richtig. Die IRC Lampen hatten von Anfang an eine höhere Lichtausbeute und Lebensdauer.

‚Über Nacht‘ als das Glühlampenverbot kam, hiessen die
IRC-Lampen plötzlich nicht mehr „IRC“, sondern „ECO“ und
EnergySaver
und hat seit dem Verbot plötzlich nur noch 14 statt 20Watt;
28Watt statt 35 und so weiter

Nun, die Namensänderung hatte bei Osram rechtliche und marketingtechnische Gründe. Im Rahmen der allgemeinen Energieeinsparungen hat man festgestellt, dass die benötigte Leistung oftmals geringer ist. Nebenbei ist natürlich auch bei den Halogenlampen die Entwicklung nicht stehengeblieben.

Mit der Einführung der neuen Modelle stieg auch die Angabe der
Lebensdauer auf den hübschen Faltschachteln

Die mittlere Lebensdauer war bei den IRC auch vorher schon deutlich höher als bei der Titan oder Standard. Durch den Rückgang der Leistung kam natürlich etwas mehr Lebensdauer dabei heraus.
Früher war die GE Constant Colour die einzige Kaltlichtspiegellampe mit 5.000 Stunden.

wie gesagt, ein Wunder, daß der Zeitpunkt mit dem
Glühlampenverbot auffällig übereinstimmte. Was Plötzlich alles
möglich war.

Das war im professionellen Bereich teils schon länger möglich. Man hat einfach mehr Leuchtmittel aus dem Professional Bereich in den Consumer Bereich übernommen. Letztlich ist die Entwicklung immernoch voll im Gange. Auch bei den Entladungslampen hat sich noch einiges getan.
Desweiteren war das Glühlampenverbot (der Ausdruck ist vollkommen falsch, denn Glühlampen wurden ja nicht verboten) nicht ein einfaches Verbot, sondern stellte erstmals gesetzliche Anforderungen an die Effizienz der Leuchtmittel. So musste da natürlich einiges passieren um die Leuchtmittel weiter am Markt zu behalten.
Letztlich war auch der Druck der Industrie gross, denn eine fehlende Weiterentwicklung hätte der Industrie hohe Umrüstkosten beschert.

Gruss Jakob

1 Like

merci
servus Jakob

wie gewohnt guter Beitrag!

hab mir mal nen Artikel von 2003 rausgepflückt. Da steht drin, daß du Recht hast
http://www.halogen-control.de/html/produkte/Wissensw…

nur die Produktpalette hat sich verändert

Gruss