Helmut Schmidt - Fragen für ein Referat

Hallo Leute,

Ich muss für kommende Woche ein Referat über Helmut Schmidt halten. Einige Sachen kommen mir derzeit unklar vor und ich bitte euch, wenn ihr sie wisst, zu beantworten.

Da wäre eins seiner Bücher: „Menschen und Mächte“; ich würde es gerne herumgeben, aber das ist mir zu plump, da ich nicht erzählen kann um was es darin geht. Ich denke, jeder der es gelesen hat weiß, dass es bis nächsten Montag sehr schwierig wird es zu lesen, deshalb wollte ich wissen, um was es darin in umrissen geht?

Desweiteren ist mir Schmidts umgang mit der NS-Zeit nicht klar. Die einen Quellen behaupten, er war von anfang an dagegen, da sein vater halbjude war, die anderen ergeben, dass er anfangs gerne mitmachte und erst 1944 nach den Gerichtsverhandlungen abgeschreckt wurde vom Regime. Was ist nun richtig?

Außerdem ist mir nicht ganz klar, warum seine erste Zeit im Bundestag zu ende ging. Wollte er Ämter in Hamburg verrichten, oder war dies nur eine Notlösung nach der Abwahl aus dem Bundestag? In diesem zusammenhang gleich die Frage, was er in seiner ersten Periode für Aufgaben im Bundestag hatte.

Auch wollte ich wissen, wie viele Zigaretten er denn raucht am Tag? :wink:

Ich hoffe ihr erkennt, dass ich durchaus hintergrundinfos habe, und mir nicht auf diesem wege ein leichtes Referat ergaunern will.

Danke für die antworten.

Hallo,

worum es in Menschen und Mächte geht, kannst Du den Rezensionen auf http://www.amazon.de/Menschen-M%C3%A4chte-Helmut-Sch… entnehmen.

Als Junge war Schmidt im Ruderverein, der irgendwann von der HJ vereinnahmt wurde, was ihn zunächst nicht weiter störte. Er bekam wegen seiner schon damals grossen Klappe Ärger (einmal antwortete er auf die Frage, wo er denn jetzt herkäme mit „Vom Scheissen komme ich!“), aber wirklich Zweifel an den Nazis kamen ihm wohl bei einer Ausstellung über „Entartete Kunst“, bei der alle Maler, die er liebte, der Lächerlichkeit preisgegeben werden sollten.

Richtig ist, dass ihn die Prozesse des Roland Freisler, die er beobachten sollte, zutiefst schockiert und angewidert hatten. Er sagte vor kurzem in einem TV-Interview „Das war ein Schwein, den hätte ich umbringen können“. Wann die Eltern ihn über die jüdische Abstammung aufklärten, weiss ich nicht zu sagen, aber insgesamt wird alles eine Rolle gespielt haben. Er sagte später (Interview mit Günter Gaus 1966), als Soldat steckte er in einem Zwiespalt: tagsüber für sein Land kämpfen zu müssen und nachts auf eine Niederlage zu hoffen, die die NS-Verbrecher beseitigt hätte).

Bundestag: ich glaube (ich weiss: dass ich etwas glaube, ist keine Quellenangabe), auf die Dauer war ihm Oppositionsarbeit nicht genug und mit dem Amt des Innensenators in HH bot sich ihm eine operative Aufgabe.

Die Zahl der Zigarretten: Schmidt hat diese Frage nie beantwortet: „Ich weiss es nicht, und wenn ich es wüßte, würde ich es Ihnen nicht sagen“.

Gruß Michael