Hallo an alle,
die Fakten:
Ich arbeite mit zwei Kolleginnen (ich bin mal „A“, dann gibt’s noch „B“ und „C“) im Büro zusammen, wir sitzen alle drei in einem Raum und zum Teil überschneiden sich auch unsere Arbeitsgebiete. Das ist so gewollt (wegen Vertretung) und das ist auch nicht das Problem. Nur um die Situation kurz zu beschreiben.
Wir drei sind zwischen 32 und 40, auch kein Problem (glaube ich immerhin). Eine verheiratet, eine single, eine in Beziehung (falls das was helfen sollte). Alle drei haben Abi und ne Ausbildung oder/und ein angeknabbertes Studium.
Die dritte Kollegin (ich nenn sie mal „C“) ist erst seit ca. 1 1/2 Jahren in unserem Team. Wir anderen beiden kennen uns schon länger, allerdings keine „tiefe Freundschaft“, waren mal Ex-Kolleginnen bei einer anderen Firma und haben uns in diesem Job vor ca. 8 Jahren wiedergetroffen. Wurden durch „Umorganisation“ einfach irgendwann zusammengeschmissen.
So weit, so gut.
Die dritte Kollegin („C“) kam also vor ca. 1 1/2 Jahren zu uns. „B“ und „C“ haben sich vorher schon etwas angefreundet, und „B“ hatte ihr den Job in unserem Team auf dem Tablett serviert, persönlich mit dem Chef gesprochen „C“ in unser Team zu holen, als dann „C“ durch „Umorganisationen“ dann endlich auch zu uns kam. Mir war „C“ bis zu ihrem ersten Tag in meinem Büro eigentlich völlig fremd. Ich neige auch nicht zu tieferen Freundschaften im Büro, daher kannte ich sie zwar vom „plaudern“ aber das war’s dann auch.
„B“ hatte mir „C“ allerdings schon WOCHEN (!!) vorher schier angekündigt. Mir stundenlange Vorträge über „C“'s Interessen, Leben, Hobbies, Teeliebingssorten, etc. etc. etc. (*gähn*) gehalten. Ums kurz zu machen, „C“ schien eine Art Doppelgängerin, Seelenverwandte von „B“ zu sein und da ich auch für „B“ kein besonders „tiefes“ Interesse hatte, habe ich den Einzug von „C“ einfach abgewartet und (ehrlich) das schlimmste befürchtet. Ich „klinkte“ mich einfach aus dem „B und C“ Team aus und wuselte so vor mich hin.
Letztes Jahr bemerkte ich das „C“ sich gerne mit mir unterhielt und meine Nähe suchte. Nachdem wir nun bekannt wurden, fand ich „C“ im Grunde völlig anders als erwartet, vor allem - als von „B“ angekündigt und beschrieben. Wenn ich ehrlich bin hat „B“ mir „C“ fast schon unsympathisch beschreiben und durch diese Vorurteilsbrille hatte ich „C“ auch immer gesehen.
Nachdem ich mit „C“ nun ein recht gutes Verhältnis habe und wir zusammen arbeiten und auch einen ähnlichen Humor besitzen, einfach als Kolleginnen harmonisieren, haben wir uns natürlich unterhalten.
Dabei kam (Achtung - jetzt geht’s nun endlich zum THEMA!) einiges sehr erstaunliches zu Tage.
„B“ hat mir „C“ (bewußt? unbewußt?)völlig anders geschildert, als sie ist und dies hat anfänglich zwischen uns auch zu Spannungen uns Missverständnissen geführt.
„B“ benimmt sich, seitdem wir uns lockerer unterhalten und benehmen, sehr seltsam. D.h. sie benimmt sich ehrlich gesagt wie eine beleidigte Leberwurst, wie ein eingeschnappter Teenie und gibt zum Teil auch sehr zickige Antworten und versucht (bewußt? unbewußt?) an der Arbeit von „C“ herumzumeckern. Oder gibt „halbfertige“ Arbeiten an „C“ (manchmal auch an mich) weiter, ohne eine Erläuterung zu geben (d.h. man muss sich erstmal durchwühlen um zu wissen was denn bisher gemacht wurde, sehr nervig). Oder „B“ gibt nur „Kleinkram“ weiter - d.h. nervige Listenarbeiten die zwar gemacht werden müssen, aber nicht wirklichen Nährwert haben.
„B“, die den Teamgedanken immer sehr hoch hielt und mich oft als Teamunfähig beschrieb (vor allem „C“ gegenüber), ist nun diejenige die sich bewußt von Team abwendet.
„B“ reagiert sehr sehr SEHR empfindlich, wenn mir oder „C“ ein Fehler von „B“ auffällt, betont aber das ihr sowas nichts ausmacht. Man merkt nur ganz deutlich das es sie fuchst.
„B“ geht Gesprächen oder anderen Konflikten sehr weit aus dem Weg. Sie geht sogar so weit einfach „Ja du hast Recht“ zu sagen, obwohl man ihr ansieht das sie es nicht so meint und ihr Verhalten diesen Rückschluß auch zulässt. Geklärt wird mit „B“ nichts.
„B“ fühlt sich durch die Überschneidung unserer frei Aufgabengebiete so „bedroht“ (das sage ich mal so, so empfinde ich sie) das sie immer häufiger still vor sich hin arbeitet ohne einen Piep zu sagen, selbst abgesprochene Arbeitsweisen (die wir drei absprachen) einfach ändert, mit dem lapidaren Satz „Ihr könnt das ja anders machen, ich finde das so besser.“ Und damit würgt sie auch jede Diskussion ab.
„B“ vergisst seit einiger Zeit uns beiden viele Infos weiterzugeben. Das hat sie nie gemacht und es ist auch nicht logisch wieso sie plötzliche Amnesieanfällte an den Tag legt. „C“ legt ihr das als bewußtes „Ausgrenzen“ aus.
„B“ hat einen sehr lauten „Habitus“. D.h. bei ihr ist vom Telefongespräch bis zum „Koffer packen ich schieb ab in den Feierabend“ alles SEHR LAUT! Als wollte sie auf sich aufmerksam machen. Oder als müsse das ganze Stockwerk 10 Minuten vor ihrer Ankunft im Büro schon hören, das sie im Anmarsch ist. Störend und oft nervig!
„B“ weiss das „C“ kaum englisch spricht. Parliert aber im reinsten Oxford-Englisch in jedem Meeting, ohne auf „C“ irgendeine Rücksicht zu nehmen (und oft schon mit dem Wissen das der andere sogar deutsch kann).
Normale Aufgaben werden von „B“ immer mit einer Art „ich werf mich vor dem Auftraggeber in den Dreck und wälze mich noch mal in der Asche meiner Unwürdigkeit“-Eifer erledigt. Als ob es eine Ehrenurkunde oder eine Art Wettbewerb für besonders „zuvorkommenden“ Service gäbe (eine wirklich übertriebene Art von „B“), mit der sie sich natürlich auch wieder in eine besondere Position hebt. Denn ich und „C“ machen diesen Job wie wir ihn immer machen - korrekt und höflich, aber ohne Spitzerüschen, Kussmund, 1000 Herzchen und Schlupp drum. (Ich hoffe ihr versteht was ich meine)
Das große Problem ist auch das „B“ an sich selbst die Messlatte legt nie Fehler zu machen und daher ist sie es nicht gewohnt auch mal ein „Sorry“ über die Lippen zu bringen. Im Gegenteil, fällt mir oder „C“ etwas auf, wird sie übertrieben „kicherig“ und legt eine völlig übertriebene und gezwungene Art an den Tag.
Inzwischen ist „C“ (obwohl anfangs zwischen „B“ und „C“ einig Freundschaft herrschte) sehr angegriffen und reagiert hoch empfindlich auf „B“. Aus kleinen Fehlern oder Vergesslichkeiten, wird zur Zeit im Büro ein Mordstheater gemacht. „C“ fühlt sich durch die Art und Weise, die Vergesslichkeiten und das „Aufhalsen von nervigen Hilfarbeiten für B“ herabgesetzt und angegriffen.
Ich versuche immer zu beschwichtigen - ABER - ich war jetzt 3 Tage krank und „C“ rief mich jeden Tag zuhause an um sich über „B“ auszuweinen. Ich habe „C“ schon gesagt das sie das ansprechen sollte bei „B“, aber ich muss ehrlich sagen - ich kann ihr nichtmal genau sagen wie. Und auch „C“ ist ratlos.
Alle Versuche (ich war heute Zeuge) einen der vielen kleinen Konflikte zu lösen oder einfach zu besprechen ist zur Zeit unmöglich. Es wurde von „B“ vergessen einen externen Termin rechtzeitig und mit dem korrekten Datum an uns weiterzugeben, „C“ war nicht im Businessdress und konnte in Pulli und Jeans nicht teilnehmen, ich war zufällig etwas chic, „B“ war trés chic für den Anlass gedresst. Das machte „C“ sehr wütend, da dieser Termin auch für sie wichtig war und sie sich von „B“ bewußt ausgegrenzt und übergangen fühlte.
„B“ reagierte später (ich kam zum Ende der Diskussion ins Büro) wie eine Muschel die gerade den Deckel zuschraubt. „Du hast Recht, habe ich verschwitzt, ist dumm gelaufen, kann ich nicht ändern.“ Keine Entschuldigung - was die ganze Sache einfach aufgelöst hätte. Und vor allem „C“ kochte schier vor Wut über dieses „abgewürgt“ werden und es steigert ihre Unzufriedenheit noch mehr und sie wartet schon auf den nächsten Anlaß!!!
Zu „B“ sei nich etwas angemerkt. Sie ist ca. 35, hatte bisher nur einen Freund, noch nie Sex (oder wenn, dann nur einmal - in den letzten 10 Jahren hat sie niemals einen Mann erwähnt und sie redet sehr viel über privates!!!) und ist zwar mal ausgezogen, aber nie wirklich „von zuhause weg“. D.h. sie hing immer an der Leine ihrer Eltern bis heute. Sie wohnt 2 Querstr. von ihren Eltern und 4 Straßen vom Rest der Sippe entfernt. Sie ist seit Kindesbeinen in irgendwelchen Vereinen, das gesamte Dorf kennt sie seit sie klein ist und sie hat sich noch nie alleine auf „fremdes Gebiet“ getraut. Was sie nicht kennt, wo nicht mindestens auch ihre Cousine (mit der sie fast alles zusammen macht) mitgeht, da geht sie nicht hin. Sie erkennt keine persönlichen Grenzen, überrennt ständig die der anderen, weiss auch nicht, wenn man ihr Grenzen zeigt, was das soll und tut alles in dieser Richtung mit einem Schulterzucken und „Mir ist das egal, mir macht das nichts aus…“ ab. Selbst sehr persönliches bringt sie fertig Fremden gegenüber zu erwähnen und merkt nicht wie lächerlich sie sich oft macht. Wenn man sie darauf anspricht erntet man nur ein Schulterzucken. „B“ hat eine sehr irritierende Art Menschen, auch ihr völlig Fremde, auszufragen. Was schon bei einigen Meetings später zu komischen Anrufen führte oder Aussagen wie „Ist DIE auch wieder dabei? Kann die nicht wegbleiben?“. Einige Kollegen aus anderen Abteilungen wollen mit „B“ wegen diesen neugierigen Art schon nicht mehr Mittag machen, weil sie sich überall reinhängt, zu allem Kommentare abgibt (auch wenn sie nicht weiss um was es genau geht, oder es persönliche Empfindungen sind die man schlecht bewerten kann), alles kommentieren muss (zur Krebserkrankung eines Elternteils einer Kollegin einen Spruch ablässt: Oh mein Onkel hatte das auch, der hats dann noch 1 Jahr gemacht, dann hatte er es hinter sich). Inzwischen ist es schon passiert das „B“ in irgendwelchen Runden mit Kollegen private Infos, die sie durch private Gespräche von mir hat oder über jemanden gehört hat, einfach loslässt (Beispiel: Ach, die „A“ die hatte das auch mal, da war die 3 Monate krank. blablabla…). Was „man“ eigentlich als erwachsender Mensch nicht tut, wenn man es nur gehört hat durch Dritte oder weil es eben PRIVAT ist! „B“ kennt da keine Hemmungen - immer nach dem Motto „Das könntet ihr über mich auch sagen, macht mir nix aus.“ Glaubt mir wenn ich sage das „B“ mit Vorliebe kitschige Teeniefilme anschaut und darüber im Büro stundenlang reden kann. Ihre Schwärmerei für diese Filme a la „Mona Lisas Lächeln“ oder ähnliches ist wirklich seltsam. Okay, die sieht jeder mal ganz gerne, aber die sieht NUR SOLCHE SCHMACHTFETZEN!!!
So und nun meine Frage - was kann ich da tun?
Die Situation zwischen beiden wird zunehmend explosiver!
Ich möchte hier vermitteln und das Ganze entspannen.
Wie kann ich ein Gespräch unter uns dreien einläuten, ohne das sich „B“ kritisiert (darauf reagiert sie allergisch!) oder abgeurteilt fühlt? Also die Klappe sofort dicht macht. Wie kann man „B“ etwas aufzeigen ohne einen Krach zu provozieren? Wie geht das ohne persönliche Kränkung, obwohl ich ahne das es auch vor allem durch ihre etwas unterentwickelte Persönlichkeit zu diesen Konflikten erst kommt.
Danke an alle die bis hier durchhielten und mir noch einen Tip geben können!!!
Gruß
Helena