Helsinki/Stockholm-Syndrom

Hi miteinander,

in die hard Helsinki-Syndrom, im neuen Bond Stockholm-Syndrom genannt, ist ein angebliches Phänomen, das im Zusammenhang mit Entführungen steht. Es soll die emotionale Haltung zu den Entführenden betreffen. Und zwar soll es Konstellationen geben, mit denen Menschen dann Sympathie für die Entführenden haben…

Weiss wer was genaueres?

Gruß
Stefan_

Hi,

ich kenne es auch unter Helsinki - Syndrom.
Benannt nach irgendeiner „beruehmteren“ Entfuehrung - mir faellt nauerlich gerade nicht ein welcher.

Es geht darum, dass ein Mensch in der Panik-/Ausnahme - Situation irgendwann anfaengt, nach Auswegen zu suchen, und das Gehirn als einzigen Bezugspunkt in der voellig fremden Situation einer Entfuehrung ja nur noch den Entfuehrer hat.
An den klammert es sich dann, so dass die Sympathien fuer den Entfuehrer durchaus echt sein koennen.

Es gab da wohl auch mal einen fall einer reichen Amerikanerin, die nach relativ kurzer Entfuehrung durch eine Nah-Ost - Gruppe irgendwo anders als mordendes Mitglied dieser Gruppe wider auftauchte.
Ich hab irgendwo darueber auch noch wenigstens etwas mehr zu lesen, wenn’s Dich sehr interessiert, schau ich mal nach, kannst dann auch ruhig direkt mailen

greetinx
Christian
http://www.raum-im-netz.de/private

Es gab da wohl auch mal einen fall einer
reichen Amerikanerin,

Ich glaub Du meinst Patricia Hearst, z.B. im Zeit-Archiv (zeit.de) gibts nen Artikel dazu.

Gruss Paul

Hi,

ich kenne es auch unter Helsinki -
Syndrom.
Benannt nach irgendeiner „beruehmteren“
Entfuehrung - mir faellt nauerlich gerade
nicht ein welcher.

Weiß ich jetzt auch nicht, Stockholm war damals eine Botschaftsbesetzung (oder ein Konsulat).

An den klammert es sich dann, so dass die
Sympathien fuer den Entfuehrer durchaus
echt sein koennen.

Damit einher geht wohl auch eine Feindseligkeit gegenüber „denen da draußen“. Die da draußem (z.B. die Polizei) erfüllen nicht die Forderungen der Geiselnehmer und verhindern (aus der Perspektive der Geiseln) deren Freilassung. Häufig tragen sie auch zu einer Erschwernis der Lebensbedingungen der Geiseln bei (Strom abschalten, Beschallung aus Lautsprechern , etc.). Außerdem droht - beim Versuch einer Erstürmung - der eigene Tod. So finden sich die Geiseln mit der Zeit „im selben Boot“ wir ihre Entführer, besonders wenn sich diese als „anständig“ erweisen: Wir wollen Euch ja gar nichts tun, die da draußen könnten ja jederzeit unsere Bedingungen erfüllen, aber denen ist Euer Leben ja total egal. Entführer und Entführte bilden dann auf eine Art eine Schicksalgemeinschaft: Menschen, die meist auf engem Raum zusammengepfercht sind, und sich auf diese Weise auch emotional sehr nahe kommen.

Michael