Herd anschließen ohne Sicherung

Hallo!
Ich bin gerade dabei einen Altbau von 1960 zu beziehnen.
In der Küche befindet sich ein GAS-Elektroherd, d. h. die Kochplatten werden mit Gas und der Backofen mit Strom betrieben. Der Gasanschluss kommt direkt aus der Wand, der Strom kommt aus einer ganz normalen Steckdose.

Ich möchte jedoch meinen Herd in die Küche stellen. Mein Herd ist ca. 1 Jahr alt, mit Cerankochfeld. Der Sicherungskasten ist noch alt, d. h. die Sicherungen sind diese grauen Pilzförmigen Sicherungen zum reinschrauben. Für den Herd existiert KEINE Sicherung. Daraus schließe ich, dass in der Küche keine Starkstromleitung für den Herd liegt.

Muss ich jetzt extra eine Starkstromleitung legen lassen, damit ich meinen Herd in die Küche stellen kann, oder gibt es noch eine andere Lösung?

Ich habe von einem Küchentechniker erfahren, dass man auch 3 normale Leitungen zusammenlegen könnte. Dies ist wohl aber nicht mehr erlaubt, und ich fühle mich auch nicht besonders wohl bei dem Gedanken.

Wenn ich eine Starkstromleitung ziehen lassen muss, lohnt es sich dann auch gleich den kompletten Sicherungskasten überholen zu lassen?

Mit was für Kosten muss ich ungefähr rechnen?

Vielen Dank im Voraus!

Hallo,
Ich bin Elektroinstallateur und ich kann Ihnen nur Empfehlen eine neue Leitung von einem Fachmann verlegen zulassen.Ob Ihre Verteilung erneuert werden muss kann man schlecht von meiner Position aus sagen.ZU den Kosten, Pauschal kann ich da leider auch nichts sagen da es davon Abhängt wie die Leitung verlegt wird,(Aufputz-In Rohr-In Kanal;Unterputz) wie weit der Herd von der Verteilung weg ist und ob es problematisch ist die Leitung zu verlegen(Zeitaufwand).Weiter muss man wissen ob es sich um einen Lichtstrom(1 Phase+PEN) oder Drehstromanschluss(Kraftstrom 3 Phasen+PEN)handelt dies hat Einfluss auf die Anzahl der Sicherung.
Das Beste Wäre Sie erkundigen sich unverbindlich bei mehreren Elektrikern was so etwas kostet.
Es tut mir leid das ich Ihnen nicht wirklich weiterhelfen konnte.
MFG RDF

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Servus Claudia

Wir (meine Frau und ich) haben vor einem Jahr zwar nicht das gleiche, aber ein ähnliches Problem gehabt, das ich hier kurz schildern möchte.
Vorausschicken möchte ich auch noch, dass wir in Österreich sind, aber ich denke, es wird in Deutschland nicht viel anders sein.

Wir sind zwar nicht umgezogen, haben uns aber entschlossen, die Küche (40 Jahre alt) praktisch komplett wegzuschmeißen und neu zu machen. Einen Elektroherd mit entsprechendem Starkstromanschluss hatten wir allerdings vorher schon.
Wir hatten auch 40 Jahre alte Sicherungen. Diese darf man zwar auch heute noch verwenden, solange nichts an den Elektroinstallationen geändert wird, aber seit dem Jahr 1984 gibt es ein Gesetz, das besagt, wenn etwas geändert oder neu gemacht wird, muss der Sicherungskasten dem neuen Standard mit FI-Schalter usw. entsprechen.

Der langen Rede kurzer Sinn: Wir haben schließlich sämtliche elektrische Leitungen, Steckdosen und Schalter in der Küche sowie natürlich auch die Sicherungen neu machen lassen. Kostenpunkt alles in allem (inkl. MWSt): 3400 Euro!

Ich vermute also, wenn du deinen neuen Herd installieren willst, wirst du wahrscheinlich nicht darum herum kommen, vielleicht nicht alles, aber doch auch einiges neu machen zu lassen.
Der Elektriker deines Vertrauens wird dich sicher gerne beraten … :wink:

Übrigens: Erst der 3. Elektriker, den wir kontaktiert hatten, hatte sich überhaupt bereit erklärt, diese Gewaltaktion zu machen - die anderen beiden hatten sich gar nicht getraut, bei den uralten Leitungen und Sicherungen einzugreifen …

Schöne Grüße aus Ö. :wink:
Roland

Ich bin gerade dabei einen Altbau von 1960 zu beziehnen.
In der Küche befindet sich ein GAS-Elektroherd, d. h. die
Kochplatten werden mit Gas und der Backofen mit Strom
betrieben. Der Gasanschluss kommt direkt aus der Wand, der
Strom kommt aus einer ganz normalen Steckdose.

Ich möchte jedoch meinen Herd in die Küche stellen. Mein Herd
ist ca. 1 Jahr alt, mit Cerankochfeld. Der Sicherungskasten
ist noch alt, d. h. die Sicherungen sind diese grauen
Pilzförmigen Sicherungen zum reinschrauben. Für den Herd
existiert KEINE Sicherung. Daraus schließe ich, dass in der
Küche keine Starkstromleitung für den Herd liegt.

Muss ich jetzt extra eine Starkstromleitung legen lassen,
damit ich meinen Herd in die Küche stellen kann, oder gibt es
noch eine andere Lösung?

Ich habe von einem Küchentechniker erfahren, dass man auch 3
normale Leitungen zusammenlegen könnte. Dies ist wohl aber
nicht mehr erlaubt, und ich fühle mich auch nicht besonders
wohl bei dem Gedanken.

Wenn ich eine Starkstromleitung ziehen lassen muss, lohnt es
sich dann auch gleich den kompletten Sicherungskasten
überholen zu lassen?

Mit was für Kosten muss ich ungefähr rechnen?

Hallo!

Muss ich jetzt extra eine Starkstromleitung legen lassen,
damit ich meinen Herd in die Küche stellen kann, oder gibt es
noch eine andere Lösung?

auf jeden Fall!

wir sind in ein Haus BJ 1940 eingezogen, Elektroinstallation machen wir zur Zeit praktisch komplett neu - und wir hatten schon „Kippsicherungen“, allerdings uralte Leitungen und zumindest unten keinen getrennten Schutzleiter (Nullung), was zur Folge hat, dass man keinen FI-Schutzschalter einbauen kann…

es gibt noch einiges zu tun, aber ich bin doch froh, dass wir es angegangen haben und nicht nur „wieder zugemacht haben“…

zum Herd:
E-Herde brauchen i.d.R. eben (wie Du sagtest, oder?) 5-adriges Kabel (3 Phasen, Nulleiter und Schutzleiter). Theoretisch könnte man auch die 3 Phasen aus drei Leitungen, die aus 3 verschiedenen Stromkreisen kommen zusammennehmen, da die Phasen nix anderes sind als jeweils eine der drei Phasen aus dem Hausanschluss…

Nulleiter und Schuko sind ggf. eh die selben (wenn man keinen FI hat).

ABER : getrennte Stromkreise sind meist deutlich räumlich getrennt (z. B. Küche, Wohn/Schlafzimmer, Keller…), es ist also fast der gleiche Aufstand, diese zum Herd zu bekommen (zu verlegen), als gleich nen gescheiten Kraftanschluss zu legen…

Außerdem würden dann auf den einzelnen Sicherungen ein heiteres Kauderwelsch liegen (Herd hängt dann an 3 Sicherungen, die gleiczeitig Waschmaschine, Küchenlampe/Kühlschrank und Euren Fernseher „bedienen“…)

Schraubsicherungen verkraften das oft nicht ( Ich würde Euch dringend raten, auch den Sicherungskasten neu zu machen, 3 Kippsicherungsautomaten für den Herd, je eine für die „normalen“ Stromkreise

-> und denkt über nen FI zumindest für Herd und Bad nach!!

wer sich nicht auskennt: FACHMANN fragen

wer sich auskennt: Material gibts im web (z. b. www.verteilerbau-shop.de, nein ist nicht meine Seite, bekomme auch keine „Prossende“! :wink:)

cu
kai

Hallo Claudia,

da hast du eigentlich zwei Probleme:

  1. die fehlende hohe Absicherung einer Herdsicherung, und 2. den fehlenden Kraftstromanschluss.

Zu 2. würde ein Blick auf die Rückseite des HErdes helfen, ob dieser einen Klemmenkasten besitzt, mit dem dan ihn auch auf den Betrieb mit einer Phase umstellen kann. Damit könntest du ihn zumindest schon mal an einer normalen Steckdose in Betrieb nehmen. Allerdings zieht das Teil natürlich nicht unerheblich, und da kommt dann das erste Problem wieder zum tragen: Es nützt dir nichts, wenn der Herd theoretisch auch an einem einphasigen Anschluss laufen würde, wenn er da ständig die Sicherung himmelt.

Daher eigentlich nur eine richtige Problemlösung: Dreiphasigen Anschluss vom Sicherungskasten neu in die Küche legen lassen, und dies ggf. gleich damit verbinden den kompletten Verteilerkasten auf den neuesten Stand zu bringen (je nach Größenordnung nicht ganz billig). Damit schläft es sich dann deutlich ruhiger.

Gruß vom Wiz

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