Herd funktioniert nicht

Hallo!
Mein Herd bzw. Backofen hat neuerdings einen merkwürdigen Fehler. Die Uhr funktioniert ganz normal. Wenn ich den Wahlschalter des Backofens auf Umluft/Ober-Unterhitze/Grill usw. schalte, brennt innen die Lampe und die Lüftung schaltet sich ein. Bisher alles normal. Sobald ich aber den Temperaturregler bediene, der Ofen also Leistung „zieht“, geht alles aus. Die Sicherung fliegt allerdings nicht raus, sodern nur der Ofen an sich geht aus. Wenn ich alle Schalter wieder zurück drehe, geht die Uhr wieder an und alles scheint normal zu sein. Wenn ich nun eine Herdplatte -egal welche- einschalte, passiert dasselbe.
Hat jemand eine Ahnung woran das liegen kann?
Danke!

Hallo !

Der Elektriker soll die Herdanschlußdose prüfen,ob sich da etwas gelockert hat. Oder im Verbindungskabel Dose/Herd,bzw. am Herdklemmenbrett selbst.
Ich vermute eine hochohmige N-Leitung durch schlechte Klemmstelle.

Verbraucher mit geringem Strombedarf (Uhr,Backofenlicht,Lüfter) gehen
gerade noch,aber bei höherem Stromfluß(Heizung,Kochplatte) bricht die Spannung zusammen.

Das Ganze ist nicht ungefährlich,weil Brandgefahr besteht !
Herd nicht mehr in Betrieb nehmen,Sicherungen aus,Elektriker benachrichtigen.
Selbsthilfe nicht zu empfehlen,Du musst Deine kenntnisse auf dem E-Gebiet selbst einschätzen und ohne Meßgerät eher NEIN !

MfG
duck313

N’Abend,

Ich vermute eine hochohmige N-Leitung durch schlechte
Klemmstelle.

Das war auch mein erster Gedanke, aber dann dachte ich mir, ich rechne mal durch, wieviel da an fehlerbedingtem Widerstand vorhanden ist:
Unter der Annahme, dass die Uhr unter 200 V nicht mehr funktioniert, bei 230 V 22 mA aufnimmt, sich durch eine ohmsche Kennlinie annähern lässt und eine Herdplatte 2 kW hat, müsste der "Vor"widerstand um die 4 Ohm betragen. Schreiben wir dem Netz mal noch ein halbes Ohm zu, sind das immer noch 3,5 Ohm. Kann es eine Klemmstelle geben mit diesem Widerstand? Irgendwie schon recht viel für mein Gefühl.
Ich würde schätzen, im schlechtesten Fall, wo gerade noch ein lausiges Drähtchen aus der Litze einen lockeren Kontakt hat, läge man immer noch unter 1 Ohm. Und alles was noch schlechter ist, ist automatisch eine Unterbrechung…

Vielleicht könnte man zur Verifikation/Ausschließung einfach probieren, mal eine große Herdplatte und die Backröhre gleichzeitig einzuschalten. Die hängen sicherlich an zwei verschiedenen Phasen. Die gelängen dann, abgesehen von der etwas widerstandsbehafteten Neutralleiterverbindung, in Reihe an 400 V. Sollte die Uhr also dann wieder funktionieren, ist der Fall klar.

Das funktioniert allerdings nur, wenn kein Einphasenanschluss gemacht wurde.

Das Ganze ist nicht ungefährlich, weil Brandgefahr besteht!

Daher den Test nur für ein Paar Sekunden machen!!!

Danach so oder so, mit einer etwas besseren Ahnung

Herd nicht mehr in Betrieb nehmen, Sicherungen aus, Elektriker
benachrichtigen.

PS: Das war jetzt nicht als Handlungsaufforderung oder Anleitung zu betrachten, sondern als Möglichkeit, welche meine Nachposter entweder bestätigen oder dementieren können/sollen/werden…

MfG Marius

Dinge wie Lampen, Lüfter usw laufen nicht über das Thermostat, wohingegen die Platten & die Herdheizung dies tun. Ich kenn mich mit Elektroherden nicht sonderlich gut aus, aber beim Lesen des Fehlerberichtes war mein erster Gedanke „Thermostat“…
Gruß, Toni.

Hallo!
Danke erstmal für die bisherigen Antworten.
Inzwischen habe ich auch sicherheitshalber die Sicherungen ausgeschaltet.
Vorher habe ich aber noch was ausprobiert:
An den Herdsicherungen hängt auch unter der Arbeitsplatte eine 230V Steckdose. Keine Ahnung warum, dort ist auch eigentlich nichts angeschlossen. Wenn ich dort aber die Spülmaschine einstecke, passiert genau dasselbe wie beim Herd. Sie geht erst an, wenn jedoch das Programm startet, geht sie komplett aus. Dann habe ich mal noch einen Toaster probiert, der wird nur lauwarm. Theortisch könnte man doch mal eine andere Phase für die Steckdose ausprobieren oder? Dann kann man zumindest sicher gehen, dass es nur an der einen Phase liegt.
Kann eigentlich auch ein Defekt der Sicherung dieses Problem verursachen?

Das ist mir alles zu kompliziert um es selber in Angriff zu nehmen, aber ich bitte euch trotzdem um weitere Tips, sodass ich mit meinem Elektriker diskutieren kann, wenn er keine Idee hat…

danke für die weiteren Tests, dadurch wird erst so richtig KLAR, dass das Kabel eine defekte Stelle hat, zB sehr wahrscheinlich in der Herdanschlussdose

Dort wird wohl ein Draht locker sein. Das ist ziemlich GEFÄHRLICH für dich und die angeschlossenen Geräte. Du solltest nicht mehr lange auf weitere Tipps warten

Kann eigentlich auch ein Defekt der Sicherung dieses Problem
verursachen?

normal nicht, nein
Der Fehler deutet auch gar nicht drauf hin

Das Kabel ist defekt oder eine klemmstelle. Für den Eli ein paar Minuten, max 1 Std

Gruss

Ich überlege, ob ich das reparieren lasse oder die Leitung einfach totlege. Da wir eh zzt. am umbauen sind und die Küche in einen anderen Raum kommt, wird der Anschluss nicht mehr benötigt.
Für die Zeit reicht auch eine Doppelkochplatte. Die drei Monate hätte der blöde Anschluss auch noch überstehen können:wink:
Das Dumme ist nämlich, dass die Kabel schon uralt sind, also noch diese Flachkabel, die einfach überputzt wurden. Wenn möglicherweise der Defekt nicht in einer Abzweigdose liegt, sondern wer weiß wo, dann hab ich ja eh ein Problem da ich nicht einfach ein Neues reinziehen kann.
Gruss!

ich mag mich täuschen, aber der Fehlerbeschreibung nach hängt in der Herdanschlussdose ein Draht nur lose in der klemme und ist nicht mehr festgeschraubt

Nachschauen lohnt

Danke für den Hinweis, hab ich vergesen zu erwähnen. Hab schon die Anschlussdose geprüft und auch die Verteilerdose davor in der Wand. Alles fest.

Das Dumme ist nämlich, dass die Kabel schon uralt sind, also
noch diese Flachkabel, die einfach überputzt wurden.

Stegleitung. Die mag uralt sein, ist aber thermisch heutigen Mantelleitungen nach wie vor überlegen (besserer Transport der Wärme nach außen wegen größerer Obefläche).

Und sie ist nach wie vor zulässig.

Nur leider ist sie nicht so gut zu verlegen, da man vorsichtig sein muss und wissen muss, was man darf und was nicht.

Sie hat drei Nachteile:

  1. Durch die größere Breite hat man eine höhere Treffwahrscheinlichkeit beim Bohren (lässt sich dann allerdings deutlich angenehmer flicken als Mantelleitung).
  2. Die Umhüllung wird mit der Zeit steinhart und brüchig. Daher darf sie nur im Putz liegen. Die Primärisolierung, also die Isolierung direkt um den Kupferleiter, ist dagegen genauso wie bei anderen Leitungen.
  3. Sie kann beim Verlegen leicht beschädigt werden.

So sehr ich das Misstrauen von Laien und Experten in diesen Leitungstyp verstehen kann, so sehr ärgere ich mich aber, wenn man sie pauschal als unzeitgemäß oder gar verboten bezeichnet. Sie erfüllt ihren Zweck, aber man muss mit ihr umgehen können.

Aber Stegleitungen sind doch extrem unpraktisch. Wenn man keine Leerrohre in der Wand hat gibt es ja keine Möglichkeit mal was an der Elektrik zu erweitern. Verlegt überhaupt noch jemand solche Stegleitungen??

Hallo !

Stegleitung ist nicht unpraktisch und man kann sie auch nicht mit Leerrohrinstallation vergleichen.
Beides ist eigentlich unüblich geworden !

Denn wo findest Du heute noch oder schon wieder Leerrohre,in denen auch noch Platz wäre um NYM-Leitungen nachzuziehen oder Einzeladern ?

Allenfalls im Beton-Fertigteilbau oder Trockenbau mit fertigen Wandelementen.

Wegen der Verbreitung der modernen Schlitzverkzeuge verlegt man fast stets Mantelleitung oder sogar Kabel(NYY ,wenn direkt in Beton).

Der Vorteil der flachen Imputzleitung NYIF,die direkt auf dem Rohmauerwerk aufgeklebt oder genagelt wird (also ohne Schlitze!) und nur durch den Wandputz ihren Schutz bekommt,ist heute nicht mehr so wichtig.
Zumal verstärkt geklebtes,planes Mauerwerk verwendet wird,was nur einen dünnen Putz bekommt,für den die Stegleitung schon zu dick wäre.

Das Universal-Verlege"kabel" ist und bleibt Mantelleitung NYM,denn das eignet sich für fast alles, auf Putz,unter Putz,in Hohlwänden,in trockenen und feuchten Räumen usw.

MfG
duck313

Aber Stegleitungen sind doch extrem unpraktisch.

Für den, der damit nich umzugehen weiß.

Wenn man
keine Leerrohre in der Wand hat gibt es ja keine Möglichkeit
mal was an der Elektrik zu erweitern.

Du vergleichst gerade Stegleitung mit Rohrinstallation.
Leerrohre verlegt heute kaum mehr einer.
Zu aufwändig.

Verlegt überhaupt noch
jemand solche Stegleitungen??

Vermutlich deutlich häufiger als Leerrohr-Installation.

Aus meinem Gefühl heraus würde ich sagen, dass von 1000m Leitung:

  • etwa 900m NYM im Schlitz
  • etwa 90m Stegleitung, vor allem unter einer Betondecke
  • etwa 10m Einzeladerleitung, eingezogen in Leerrohre
    sind.

Was bringt mir eigentlich eine Rohrinstallation an Erweiterbarkeit?
Wo keine Leitung liegt, kann keine Steckdose hin.
Aber wenn das nächste Leerrohr 2m weit weg ist - tja, dann kann da auch keine Steckdose hin!
Man ist aber flexibler, wenn man Schaltungsänderungen zu machen hat.
Nur kann das sehr viel leichter durch die Benutzung mehradriger Leitungen erfüllt werden. Also ruhig mal ne Ader mehr nehmen, man weiß nie, was kommt.
Einen großen Vorteil hat da schon der Verzicht auf reine Abzweigdosen gebracht, da man nunmehr in der Schalterabzweigdose („tiefe Schalterdose“) immer neben dem Ader mit Dauerspannung und den Schaltadern auch Neutral- und Schutzleiter vorfindet.
Mal eben ne Steckdose, wo vorher nur ein Schalter war? Wird da meistens klappen.