Herdanschluß 'Drehstrom'

Moin! Moin!
Welche Anschlußart ist die richtige?
Fachleute widersprechen sich, da weiß ich als Meßwerker nicht mehr wer Recht hat!
Was meint ihr, 3 Sicherungen mit oder ohne Verbindungssteg?

Hier ein Argument aus den unentlichen Tiefen des Internet:
! Normative Forderungen. Die Regelung deszeitgleichen Freischaltens in bestimmten Drehstromkreisen stammt aus dem Umgang mit Leuchtenstromkreisen. So hieß es in VDE 0100 von 1973 in § 32 Abschnitt 6:„Leuchtengruppen, die unter Mitführung nur eines gemeinsamen Mittelleiters auf die drei Außenleiter eines Drehstromnetzes verteilt werden, sind wie Drehstromverbrauchsmittel
zu behandeln. …Der Drehstromkreis muss durch einen Schalter gemäß § 31 a) 1.1 freigeschaltetwerden können.“

Freischalten eines Elektroherds.
Blicken wir noch einmal auf das erste
Zitat aus VDE 0100 von 1973 (s. o.).

Dort ist von Drehstromverbrauchsmitteln
die Rede, die durch einen Schalter freischaltbar sein müssen, der zeitgleich die Außenleiter trennt. Ein solches Drehstromverbrauchsmittelist z. B. auch der Elektro-Herd, so dass diese Forderung schon seit mehr als 30 Jahren besteht. Bei einem fest angeschlossenen Elektro-Herd müssen also die
drei Einzelautomaten mit einem Steg mechanisch
gekoppelt oder ein dreipoliger Auto mat
verwendet werden.[/

Freischalten einer Drehstromsteckdose. Eine
Drehstromsteckdose muss nicht mit einem
dreipoligen Automaten abgesichert werden, da
zum Freischalten angeschlossener Verbraucher
auch das Herausziehen des Steckers gestattet
ist. Natürlich kann man beim Elektro-
Herd einwenden, dass wohl kein vernünftiger
Elektriker auf einer Platte kocht, während er
am Elektroherd eine Reparatur ausführt – er
wird den Herd natürlich allpolig freischalten.

Mit freundlichen Grüßen
Dino

Hallo,

da hat jeder leider seine eigene Meinung, weil das ganze sehr schwammig formuliert ist.

Meiner Meinung nach ist eine Herdanschlußdose keine Drehstromsteckdose und ein Herd kein Drehstromverbraucher wie es zB ein Motor ist. Eine Phase wird für den Backofen und die anderen zwei für die Platten verwendet.

Daher ist es meiner Meinung nach egal ob drei einzelne Automaten oder ein dreipoliger eingebaut werden.
Zudem kann man mit dem FI allpolig freischalten.

Das würde ich sogar bei Drehstromsteckdosen so halten, da die Sicherung für den Leitungsschutz zuständig ist und nicht für den Geräteschutz.

Wenn durch das Fehlen einer Phase Schaden an der angesteckten Maschine entsteht, ist letztere meiner Meinung nach falsch konstruiert was den Motorschutz betrifft.

LG

Hallo erstmal,

wenn ich irgendwo eine dreiphasigen Anschluß gelegt habe, sei es für einen Herd, sei es für einen Motor, so wurde immer gefordert, dass die Zuleitung im Falle eines Fehlers allpolig abschaltbar sein muss.

Gruß sn00py603

hallo

ich denke, die gegebenen Antworten sind beide richtig

Lese aber seit geraumer Zeit die Vorschriften nicht mehr nach (schäm)

Ein Motor oder eine Drehstromanwendung, wo bei Ausfall einer Phase eine Gefahr entsteht, muss logischerweise mit einem dreipoligen Automaten (oder ähnlich) angeschlossen werden.
Bis hier sind wir uns ja alle einig

Der Herd gehört da nicht dazu; wenn eine Phase ausfällt, gehen die retslichen Platten immer noch

Genau wie bei Drehstrom-Lichtschienen oder -Verteilsystemen. Wenn wegen Kurzschluss auf einer Phase die gesamte Hallenbeleuchtung ausfällt, ist der Schaden sehr viel größer als wenn 2 von 3 Leuchten weiterleuchten

Das ist ein häufiger Fall im Elektrikeralltag. Drehstromversorgungen für eigentlich 3 Wechselstromsysteme sind definitiv ein täglicher Standardanwendungsfall.

Deshalb heisst es in der Norm auch: „allpolig abschaltbar“ und nicht „über einen 3-poligen Schutzschalter…“

Ein Vorhandensein von vorgeschaltetem FI-Schalter wie im Neubau löst deshalb automatisch deine Anfrage, weil die Möglichkeit zum allpoligen abschaten damit selbstverständlich schonmal gegeben ist!

Bei Altbau ohne FI-Schalter bleibt die Frage allerdings offen. Da müsste es dann ja ein 3-poliger Sicherungsautomat sein, um die Norm zu erfüllen(???). Eigentlich müsste er aber 4-polig sein, um allpolig zu sein. Das gibts schonmal gar nicht

Und in noch älteren Anlagen mit Schraubsicherungen wäre jeder Drehstrom-Herd schonmal ganz neben der Vorschrift.

Genauer kann ich dir das aber auch nicht beantworten. Vielleicht hilfts ja schon

Gruss Schorsch

Aus der Fachzeitung „de“

http://www.elektro.net/wp-content/uploads/pp-archiv/…

„Bei einem E-Herd handelt sich um ein
Gerät, das an einen Drehstromkreis
angeschlossen wird. Es entstehen in der
festen Installation also keine neuen
Wechselstromkreise. Somit kann hier
auf einen Schalter, der alle aktiven Leiter
gleichzeitig abschaltet, verzichtet
werden. Dieser Drehstromkreis dürfte
sogar durch drei einpolige Überstromschutzeinrichtungen
(z.B. Leitungsschutzschalter
oder Schmelzsicherungen)
geschützt werden.“

Das würde ich sogar bei Drehstromsteckdosen so halten, da die
Sicherung für den Leitungsschutz zuständig ist und nicht für
den Geräteschutz.

Wenn durch das Fehlen einer Phase Schaden an der angesteckten
Maschine entsteht, ist letztere meiner Meinung nach falsch
konstruiert was den Motorschutz betrifft.

Müsste nicht ein Motorschutzschalter in diesem Fall vorgesehen werden, und muss dieser nicht allpolig trennen, auch wenn nur eine Phase ausfällt?

Danke!!! owt
owt