Hallo!
Dieser Faden Widerstand Asow-Stahlwerk hat mich auf die Frage gebracht, wann z.B. Heroismus et al zu einer Art Schimpfwort geworden ist. Oder neutraler formuliert: negativ besetzt ![]()
Ich gebe zu, ich bin mit Karl May und Ritterromanen aufgewachsen und mit „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.“ Vielleicht bin ich daher von einem gewissen Verständnis für solche Regungen angekränkelt.
Das nur nebenbei. Weiß hier jemand, was der Grund für diese negative Einstellung ist?
Gruß,
Eva
Die übermäßige Nutzung für durchschaubare Zwecke zunächst im WK I und dann völlig unmäßig 1933 - 45.
Wir haben uns im wahrsten Sinn des Wortes daran überfressen - ein Folge davon ist: kotzen.
Obwohl ich den Sinn immer noch ehrenhaft finde, die Wörter wurden für meinen Geschmack zu oft von den falschen Menschen für falsche Zwecke instrumentalisiert.
Servus,
Langemarck - 20.10.2014. Ab diesem Datum war Heroismus im Krieg eine ziemlich verlogene Angelegenheit.
Schöne Grüße
MM
Meinst Du nicht 1914?
Ist das überhaupt so? Ich empfinde das nämlich nicht so und den Versuch in dem Thread, hier eine ursächliche Verbindung zur Sowjetunion zu konstruieren, empfinde ich eher als lächerlich.
Das Konzept ‚Heldentum‘ bzw. im weitere Sinne auch ‚Tapferkeit‘ ist in so gut wie allen Kulturen bekannt und wird in den meisten Armeen mit eigenen Auszeichnungen belohnt. Sei es die amerikanische ‚Medal of Honor‘, das britische ‚Viktoria-Kreuz‘, das französische ‚Croix de guerre‘ oder der russische ‚Held der Russischen Föderation‘. Selbst Deutschland hat sich 2008 wieder zu einem entsprechenden Orden mit dem etwas sperrigen Namen ’ Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit’ durchgerungen.
Klar gibt es Teile der (linken) Gesellschaft, die mit Militarismus an sich nichts anfangen können. Aber ‚Heroismus‘ als solcher war imho nie aus der Mode.
Seit dem 20. Oktober 1914 versuchten die deutschen Truppen immer wieder, die hier noch ungefestigte Verteidigungslinie der Entente zu durchbrechen. Bei diesen Vorstößen wurden in großer Zahl nur unzureichend ausgebildete Reservekorps von jungen Kriegsfreiwilligen, vor allem von Schülern und Studenten, eingesetzt. Dementsprechend hoch war die Zahl der Opfer unter diesen Rekruten. So wurden am 10. November 1914 über 2.000 junge Soldaten bei dem Versuch getötet, nahe der Ortschaft Langemarck eine Hügelkette zu erobern. Die Aufwärtsstürmenden waren für die von oben feuernden Schützen an den Maschinengewehren leichte Ziele und wurden förmlich niedergemäht.
Am folgenden Tag betonte der offizielle Heeresbericht, dass die jungen Soldaten mit dem Gesang des Deutschlandlieds die feindliche Stellung angegriffen hätten. Als „Mythos von Langemarck“ wurde die Opferbereitschaft dieser jungen Rekruten überhöht und ihr „Heldentod“ glorifiziert. Mit „Langemarck“ wurde über die Weimarer Republik hinaus an selbstlos heroisches Sterben für Nation und Vaterland appelliert.
DAS war NICHT heroisch sondern ein Verbrechen der militärischen Führung.
Wie sagte Liebermann?? in einem anderen Zusammenhang (Nazis): Ich kann nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte.
In der Tat - je näher ich an der Grube stehe, desto weniger spielen hundert Jahre mehr oder weniger eine Rolle… ![]()
Apotheose?
2. Petr. 3.8
Gruß ![]()
Metapher
Glaub’ eher Ratten unterm Dach.
Aber ming Adelheid meint, es sei noch zu früh zum Einschläfern…