Herstellung von destilliertem Wasser

Hallo,

gerade sehe ich in einem Sonderangebot destilliertes Wasser zum Preis von 1 EU für 5 l.

Wie ist das möglich? Ich denke, zur Destillation muss das Wasser verdampft und wieder kondensiert werden. Zum Verdampfen müsste aber doch eine Menge Energie gebraucht werden, die doch gar nicht so billig sein kann.

Grüße
Carsten

Hallo!

Wenn man bedenkt das sie da hunderte, gar Tausende Liter verdampfen, kommt man schon auf einen Preis von 1 Euro für 5 Liter…
Wie teuer ist den so ein „hausanschlussüblicher“ Liter Wasser, und umgerechnet in dem Kanister?

Ich denke nicht das die eine andere Lösung gefunden haben Wasser Energiesparend zu verdampfen.
Und Ihr geschäft zugrunde machen…
Ich bin mir sicher, der Preis für 5 Liter, ist schon fast übertrieben…

Liebe Grüße
Motorchef

Hallo Carsten,
Deine Frage ist relativ einfach zu beantworten.
Der Begriff „destilliertes Wasser“ ist eigentlich antiquiert. Das, was man heute unter diesem versteht, ist „entmineralisiertes Wasser“.
Faktisch das Gleiche, denn die Härtebildner, also insbesondere die wasserlöslichen Salze, welche sich in „normalem“ Leitungs- und Brunnenwasser finden, die wurden entfernt.
Früher hatte man destilliert, das ist richtig.
Heute „jagt“ man das Wasser über Kationenaustauscher und erhält denselben Effekt: die härtebildenden Salze werden entfernt. Nur halt mit wesentlich energieeffizienterem Aufwand!
Daher auch der recht niedrige Preis für den Liter Wasser.
Und: die Kationenaustauscher können wieder regeneriert werden, sie verbrauchen sich damit nicht.
Wieder ein günstiger Kostenaspekt; im Sinne des Verbrauchers.
-.-.-.-.-.-.-
Ich hoffe, ich konnte ein wenig Klarheit schaffen?
Gruß: Klaus

Moin,

Wie ist das möglich?

wie Klaus schon richtig ausführte, wie heute Wasser in fast allen Fällen durhc sog. Ionenaustausch entsalzt/entmineralisiert.

Nur nutzt man nicht nur einen Kationenaustascher, dann hätte man nur die Kationen draußen, sondern eine Mischung aus einem Kationen- und einem Anionenaustauscher, ein sog. Mischbett.

Ansonsten waren die Angaben von ihm korrekt.

Gandalf

nicht ganz1
Moin,

Deine Ausführungen sind soweit korrekt, nur eine kleine Berichtigung/Ergänzung:

Heute „jagt“ man das Wasser über Kationenaustauscher und
erhält denselben Effekt:

nicht ganz.
Täte man nur das, hätte man eine recht saure Suppe :wink:

Man nutzt eine Mischung aus Anionen- und Kationenaustauscher, ein sog. Mischbett, dann werden alle Ionen entfernt.

Gandalf

Hallo Carsten,
vom Prinzip her hast du schon Recht. Zumindest wenn man dies Zuhause oder im Labor bewerkstelligt. Dann wird’s tatsächlich richtig teuer.
Aber heutzutage werden in der Industrie möglichst viele Ressourcen genutzt. Wo, dem Zwecke dienlich, da wird bei Anlagen mit hohem Energieaufwand, bzw. bei hohem Abwärmeaufkommen, eine Möglichkeit für die Weiternutzung angestrebt. Energie sinnvoll nutzen!!!
Heute werden schon oft Wärmetauscher eingesetzt.
Ein simples Beispiel:
Eine Hausfrau, würde nach dem Geschirrspülen (von Hand) ihr Abwasser weglaufen lassen. Dieses hätte angenommen, noch eine Temperatur von 30 Grad Celsius. Stell Dir vor, im Abfluss der Hausfrau befände sich ein Wärmetauscher. Dort könnte das 30 grädige Abwasser, immer nochmal frisches Wasser um etwa 5 Grad Celsius erwärmen. Ähnlich wie in einem Boiler. Würde nun dieses um 5 Grad Celsius erwärmte Wasser dem Heizungskreislauf in die Wohnung der Hausfrau zugeführt, könnten dort die 5 gewonnenen Grad Zelsius, beim Wiedererwärmen im Heizkessen eingespart werden.
Oder anders gesagt: Kaltes Wasser, etwa mit 8 Grad Celsius, müßte in einem Heizkessel auf 50 Grad Celsius, zu Heizzwecken, aufgewärmt werden. Hier müßte jetzt das Wasser um 42 Grad aufgeheizt werden. Angenommen für jedes Grad Celsius, welches hochgeheizt wird, zahlt man 3 Cent. Also 3 Cent x 42 Grad Celsius, ergibt 1,26 €. Hat man aber durch den Wärmetauscher bereits 5 Grad gut gemacht, ist das Ausgangswasser nicht mehr 8 Grad warm, sondern bereits 13 Grad. Hier müssten jetzt, fast ohne etwas dazu beizutragen, nur noch 37 Grad Celsius zugeheizt werden. Also nur noch 3 Cent x 37 Grad, entspricht 1,11 €. Somit hätte man, durch clevere Überlegung 15 Cent eingespart.
Und genau dieses Prinzip nutzt die Industrie. So kann destiliiertes Wasser kostengünstig hergestellt werden. Abwärme gibt es genug.
Man muss sie nur clever nutzen.
Energie wird immer teurer, also aufpassen wo wir Ressourcen einsparen können.

Mit besten Grüßen,
Jost
von: Jost’s Original ®
(Mitglied im Deutschen Erfinder-Verband e.V.)