Herz: Druckgradient

Hallo,

bei mir liegt eine Pulmonalklappenstenose vor, und bei der Echokardiographie wurde ein erhöhter Druckgradient an der Pulmonalklappe festgestellt (35 bis 42 systolisch); perspektivisch soll (nach einer weiteren Kontrolle) evtl. eine Ballondilatation durchgeführt werden. Was halten Sie davon? Kann der Druckgradient wieder nach unten gehen (wie auch immer?), und ist bei einer Dilatation Nutzen und Risiko in einerm ernünftigen Verhältnis?
Die Messung erfolgt beim selben Arzt nach demselben System (UKG), Belastbarkeit war etweas geringer als früher.
Danke im oraus!

Hallo,
ich bin kein Kardiologe, habe nicht täglich mit der Frage zu tun, daher kenne ich jetzt nicht die letzten Details, wie zB die Studienlage, ob man eher bei 45 oder erst bei 50 mm Hg Gradient den nächsten Behandlungschritt macht. Aber der genannte Druckgradient ist schon recht hoch dafür, dass die Pulmonalklappe ja im „Niederdruckbereich“ liegt. Von alleine reduziert sich der Druckgradient nicht. Die Ballondilatation ist dann die Methode der Wahl, eben weil das Risiko ja viel geringer ist als die früher dann notwendige Operation. Wenn der behandelnde Kardiologe den Vorschlag macht, wird das ja sowieso im Behandlungszentrum noch einmal geprüft, damit liegt dann auch die zweite Meinung vor.
TS

Hallo guenni1,
das Blut fließt, vom Herz durch das Zusammenziehen der Kammern (Systole) vorangetrieben, durch einen geschlossenen Ring von Gefäßen, so, wie die Rennwagen bei einem Formel 1 Rennen. Wenn es an einer Stelle zu einer Verengung kommt, dann staut sich das Blut vor der Enge. Der Druckgradient zeigt die „Zahl“ der „Autos“ im Stau vor der Enge, zu denen, die dahinter weiterfahren an. Bei Dir stehen ca. 40 „Autos“ vor der Enge. Zwischen 40 und 50 mmHg liegt die Empfehlung, den „Stau“ aufzulösen, indem die Enge erweitert wird. Die Ballondilatation ist hier die beste Lösung und sollte von Dir gewählt werden. Bei der Pulmonalisklappenstenose wird ansonsten die rechte Herzkammer überfordert, die sich müht, genügend verbrauchtes Blut in die Lunge zu pumpen, wo es wieder mit Sauerstoff aufgefrischt werden soll. Tust Du nichts, bekommst Du blaue Lippen und schleppst dich die Treppe hoch, weil deine Muskeln nur noch mit wenig Sauerstoff versorgt werden, denn von alleine löst sich das Problem leider nicht. Ich wünsche Dir alles Gute.
Viele Grüße
Ralf Becker

Vielen Dank für die gute Erklärung!
Schöne Grüße
Günther