Herzinsuffizienz contra Thrombosegefahr

Meine Mutter hat seit einigen Jahren eine Herzinsuffizienz in Form einer Aortenstenose. Die Herzklappe ist also verkalkt. Sie hat leider viel Wasser in den Füßen und in den Beinen.

Man sagt ja immer, dass man geschwollene Beine hochlegen soll, damit das Herz nicht so schwer zu arbeiten hat. Das Blut kann aus den Beinen so besser zum Herzen zurückfließen. Das Blut soll angeblich noch besser zurück zum Herzen fließen können, wenn man Kompressionstrümpfe anzieht.

Beim Recherchieren im Internet bin ich nun allerdings zum gegenteiligen Ergebnis gelangt: Bei einer Herzinsuffizienz sollte auf das Hochlegen der Beine verzichtet werden. Da das Blut in zu großer Menge zurück zum geschwächten Herzen fließen würde und es zusätzlich belasten täte. Ebenfalls soll das Tragen von Kompressionsstrümpfen bei einer Herzinsuffizienz nicht gestattet sein! Meine Mutter trägt allerdings aufgrund der Thrombosegefahr seit Jahren solche Kompressionstrümpfe!!!

Was ist nun richtig? Also Beine hochlegen ist wohl besser wegzulassen. Aber was ist mit den Stützstrümpfen – ich habe da so das unangenehme Gefühl, als ob es hier eine „Schach-Matt-Situation“ gibt: Verzichten wir auf die Kompressionsstrümpfe wäre dies gut für das Herz, aber es würde die Gefahr einer Thrombose erhöhen. Trägt meine Mutter weiterhin ihre Kompressionsstrümpfe wird das Thromboserisiko gebannt, allerdings ihre Herzinsuffizienz verschlechtert.

Ach ja, sie nimmt einen Blutverdünner namens Ass Stada Protect 100mg. Könnte dieser Blutverdünner nicht als Schutz zur Thrombosegefahr ausreichend sein?

Hallo Grußlose!
Ich halte auch nicht viel von Stützstrümpfen, weil sie meiner Meinung nach bei gewissen
Körperhaltungen die Blutzirkulation eher behindern als unterstützen. Aber da sie das
schon seit Jahren praktiziert und nichts passiert ist, wird sie ohnehin nicht auf Dich hören,
also lass sie weiter machen.

Bin kein Mediziner. Herzinsuffizienz ist ein sog. dispositioneller Risikofaktor. Das Risiko kann noch durch Alter (>60 Jahre), Übergewicht (BMI >30) und bekannte Venenthrombosen von Verwandten ersten Grades zusätzlich erhöht sein. Statt Acetylsalicylsäure (Aspirin) sollte eventuell mit Coumarin (z.B. Marcumar) therapiert werden. Aber das ist sehr viel aufwändiger, erfordert Schulung des Patienten und es können andere Gründe vorhanden sein, die ich nicht kenne. Die Stützstrumpftherapie bringt m.E. nichts und ist nur lästig. Aber wie gesagt, ich kenne nur die Literatur dazu und habe keine klinische Erfahrung.
Udo Becker