Automatikarmbanduhren
Moin moin,
Liegt es an meiner Pumpe ?
Definitiv nicht.
In der Tat handelt es sich bei automatischen Armbanduhren um wirkliche Präzisionsmaschinen allerhöchster Güte.
Es gibt Menschen, bei denen automatische Uhren nicht funktionieren, soll heissen, die Uhren funktionieren nicht ihrer Bestimmung entsprechend. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Beispielsweise meine Frau: Sie ist nicht in der Lage eine mechanische Uhr richtig aufzuziehen - sie überdreht den Aufzug und macht die Uhr kaputt. Folgerichtig haben wir ihr eine Automatikuhr umgeschnallt. Totaler Fehlgriff. Automatikuhren bleiben bei ihr stehen??!!??
Eine logische Erklärung gibt es dafür nicht. Ich sprach mit meinem ehemaligen Uhrenmeister (der gute Mann ist inzwischen leider in den Altersruhestand getreten). Ihm war dieses Phänomen durchaus bekannt aber auch er hatte keine Erklärung. Sowas gibt es einfach. Meine Frau trägt heute Quarzzeitmesser (ich verwende absichtlich nicht den Begriff Uhren für diese Maschinen).
Ein Freund trug eine Automatikuhr während der Arbeit und diese Uhr zeigte extrem fehl. Lösung: Er arbeitet als Mechaniker und arbeitet gelegentlich in magnetischen Kraftfeldern. Die Uhr hatte keinen Weicheisenkäfig zur Abschirmung. Antimagnetische Uhren sind als solche gekennzeichnet und haben im Inneren einen Weicheisenkäfig. Seit er das weiss, trägt er die Uhr nicht mehr während der Arbeit und sie geht wunderbar.
Wirklich hochwertige Kaliber (Fachbezeichnung für Uhrenwerke) werden gelegentlich nach- bzw. feinreguliert. Dies macht ein begnadeter Uhrmacher zusammen mit dem Kunden. Dabei spielt es eine Rolle ob der Träger die Uhr links oder rechts trägt (in Relation ob er eben Links- oder Rechtshänder ist) und auch die sonstigen Tragegewohnheiten (wird die Uhr nachts abgelegt oder nicht, welche Bewegungen bzw. Arbeiten führt der Träger regelmässig aus, in welchem Umfeld bewegt sich der Träger, etc.) spielen eine Rolle. Das ist eine Wissenschaft für sich und kommt eigentlich nur bei wirklichen Hochpreisuhren zur Anwendung (und bei regelrechten Freaks). Es geht dabei um Armbanduhren für mehrere tausend Euronen. Das Ergebnis lohnt den Aufwand. Nach solchen Feinregulierungen weisen diese Uhren keine Abweichung mehr auf (das gibt es tatsächlich - ich selbst habe zwei solcher feinregulierter Uhren und damit schon Wetten gewonnen). Die Chronometercertifikate sind dagegen nur noch bedrucktes Papier.
Fazit: Überprüf Dein Arbeitsumfeld auf mögliche starke Magnetfelder und ob Deine Uhr antimagnetisch ausgelegt ist.
Überprüf Deine Tragegewohnheiten (trägst Du die Uhr immer am gleichen Arm und in welchem Rhytmus - legst Du die Uhr nachts ab, etc.)
Überprüf Dein Arbeitsumfeld (extreme Temperaturwechsel, etc.)
Wird die Uhr starken Stössen oder Vibrationen ausgesetzt?
Vielleicht findest Du eine Fehlerquelle, welche die Abweichungen erklärt.
Dann gibt es da noch die wahrscheinlichste Variante: Es handelt sich um eine Billiguhr. Die Kaliber dieser Uhren werden überwiegend in China hergestellt (dem Trend nach mechanischen Uhren folgend). Unglücklicherweise sind diese Kaliber nicht oder nur geringfügig zu justieren. Die eine hält die Zeit, die andere eben nicht. Die Qualitätsstreuung innerhalb eines einzigen Modells schwankt da ganz erheblich (von schlichtem Schrott bis brauchbar). Da kann man dann eben nichts machen. Ich verzichte hier darauf die bekannten Namen dieser Uhren zu benennen - eine entsprechende Suche im Internet dürfte Dir aber einiges offenbaren.
Ich hoffe, dass diese Einlassungen hilfreich im Sinne der Anfrage waren
Freundliche Grüsse
Ray