Meine Mutter (81) hatte viele Jahrzehnte enormen Bluthochdruck. Jetzt Demenz und gut eingestellten Blutdruck im Heim. Recht viel mehr als HerHerzschwäche allgemein ist mir nicht bekannt.
Nun fällt mir auf, dass sie in Ruhe plötzlich stark schwitzt im Gesicht und der ganze Körper im Herzschlagrythmus vibriert - bis zu den Füßen. Was heißt das denn nun? Ist das Herz schlechter geworden?
Natürlich könnte ich auch den Hausarzt fragen, aber mit diesem habe ich kein besonders gutes Verhältnis und er ist auch an seinen Patienten nicht mehr als unbedingt nötig interessiert.
Leider ist das nicht möglich. In dem Ort kommen nur ganz wenige Hausärzte auch ins Heim - die anderen haben Aufnahmestop und auch aufgrund der Demenz wäre es für meine Mutter schwierig einen „fremden“ Arzt zu akzeptieren.
Ich habe selbst die Erfahrung gemacht (bei meiner Mutter und meiner Schwiegermutter), dass Ärzte sehr „stur“ werden können, wenn sie glauben, man wolle ihnen „auf die Füße treten“, aber Deiner Mutter zuliebe vielleicht doch noch einmal das Gespräch suchen und an seine Verantwortung appellieren. Auch das Heim an sich ist verantwortlich für das Wohl der Bewohner und bei so ausgeprägten Symptomen müsste man sich schon dort um einen Arzt bemühen. Wenn keiner kommt - Krankenhaus.
Gruß und alles Gute,
Eva
Ist für mich ein guter Vorschlag: Das Pflegeheim muss ja Kontakte zu Ärzten unterhalten. Lasse das Heim das arrangieren, Du machst die Heimleitung nur auf die gesundheitlichen Probleme aufmerksam und erkundigst dich dann jede Woche wie der Stand ist.
Udo Becker
Tja, genau deswegen geht man eben zum Arzt. Nach Parkinson-Tremor klingt die Beschreibung eher nicht. Aber genau das ist eben das Problem. Der Arzt sieht das und ist nicht auf Beschreibungen von Symptomen angewiesen, die vielleicht jeder anders ausdrückt. Zittern und im Rhythmus des Herzschlages vibrieren ist sicher nicht das Gleiche, aber der eine oder andere verwendet vielleicht genau solche Formulierungen für die Beschreibung des anderen.
Meiner vollkommen laienhaften Meinung nach passen die Symptome Schwitzen und starkes Herzklopfen sehr gut zur Herzschwäche und Blutdrucksenkern. Wäre also gut möglich, dass Blutdruck und Puls in Ruhe (zu) stark abfallen und das ganze dann wieder anspringt. Quasi ein Fast-Kreislaufzusammenbruch mit anschließendem schnellen wieder Hochfahren. Die Blutdrucksenker machen es da dem ganzen System sicher etwas schwerer eher und weniger heftig zu reagieren. Also möglicherweise eventuell vielleicht dort eine Stellschraube.
Und mit 81 Jahren ist es sicher nicht falsch davon auszugehen, dass das Herz nicht besser wird.
Wenn sie Glück hat, wird es einfach beim Schlafen mal soweit runterfahren, dass es stehen bleibt. Das ist der natürlichste Weg der Dinge. Da kann man nicht viel machen. Sollte man dann auch nicht, finde ich.
Aus eigener jahrelanger Beobachtung würde ich aber auch sagen, dass genau diesen natürlichen Gang der Dinge Mancher nicht akzeptieren mag und auf irgendwelche Wunder durch den Arzt hofft.
Als solche Wunderheiler sehen sich die wenigsten Ärzte. Und dann wird es mit der Kommunikation schon mal schwierig. Der hat auch ein begrenztes Budget (finanziell und zeitlich) und möchte auch noch anderen Menschen helfen, idealerweise welchen mit einer höheren Compliance, wie es neuerdings so schön heißt. Der wird dann seine Zeit nicht damit verschwenden irgendwas zum zwölften Mal zu erklären, was der Empfänger nicht hören mag.
Das ist jedenfalls die häufigste Ursache für solche nicht unbedingt guten Verhältnisse.
Das sehe ich grundsätzlich auch so (meine Mutter hatte das Glück, Schwiegermutter leider nicht), nehme aber an, dass das Schwitzen sowie die Herzprobleme - sofern es das ist, was sich in dem „Zittern“ äußert - der alten Dame Unbehagen bereiten, wenn nicht gar Angst. Und das sollte sie nicht erdulden müssen. Wenn ihre Zeit gekommen ist, dann sollte sie medikamentös eingestellt schmerzfrei und ruhig hinübergehen dürfen.
Als Angehöriger sollte man da hart bleiben, auch wenn ich - wie oben bereits erwähnt - weiß, dass es schwierig ist. Auch das Pflegepersonal zeigt sich oft pikiert, wenn man keine Ruhe geben will, das wiederum kann auf den hilflosen Patienten zurückfallen. Aber tun muss man was.
Besser als dieses Forum finde ich den Dienst meiner Krankenkasse, in dem Ärzte rund um die Uhr beraten am Telefon. Auch Fachärzte.
Habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Vielleicht hat die Kasse Deiner Mutter auch so ein Angebot? Sonst auch Deine eigene, falls Du keine Vollmacht hast.
Jedenfalls bleiben Dir so eine Menge Belehrungen und noch Schlimmeres erspart.
Ich wünsche Euch, dass Ihr das bald aufklären könnt!
Ich kenne die Sorge um Angehörige im Heim, die verbunden ist mit dem Gefühl, dass die Versorgung an lebensnotwendigen Stellen unzureichend ist.
Du könntest übrigens auch zu Deinem Arzt gehen und fragen. Wenn das Vertrauensverhältnis stimmt, wird er Dich beraten so gut er kann.
Klar macht das dem Menschen Angst, wenn sich das Herz, wie auch immer bemerkbar macht, während es sonst ja eher unauffällig vor sich hinschlägt.
Ich befürchte, dass man sich heir in einem Dilemma befindet. Das Herz schlägt möglicherweise überhaupt nur noch deswegen, weil schon diverse Medikamente geben werden, die in die Selbstregulierung eingreifen bzw. diese an den Stellen übernehmen sollen, wo sie nicht mehr funktioniert. Das gelingt aber bei einem solchen System naturgemäß nie so exakt, wie es ein gesundes System von alleine hinbekommt. So senken eben Blutdrucksenker denn Blutdruck nicht exakt auf eine bestimmte „Höchstdrehzahl“, sondern auch mehr oder weniger stark, wenn er von sich aus niedriger wäre. Nun könnte man noch irgendwelche weiteren Mittel geben, um, ja was zu machen? Schmerzmittel oder irgendwelche Angstfreimacher setzen wieder die Selbstregulation herunter. Der Körper unterlässt dann vielleicht im Grunde sinnvolle Reaktionen auf Ereignisse. Da ist man sehr schnell an einer Stelle, wo die Gabe solcher Mittel in Richtung aktiver Sterbehilfe geht. Man kann doch jetzt solche Mittel nicht permanent geben, um sie angst- oder schmerzfrei zu machen? Dann macht sie vielleicht Dinge, die sie sonst nicht machen würde oder merkt nicht, wenn sie gerade die Hand auf der Herdplatte hat (nur ein Beispiel).
Ganz davon abgesehen, wird es auch so sein, dass nicht alles mit Pillen bzw. Medizin im Allgemeinen zu lösen ist. Auch so eine Erkenntnis, der sich so mancher gerne verschließt. Es gibt da eben genau diese Erwartungshaltung, dass es doch da auch was von ratiopharm geben müsse. Vielleicht sollte man dann seine Bemühungen weniger auf Ärzte/Arzttermine konzentrieren, sondern einfach auf den „Patienten“.