Deine Beschwerde, warum Du mystische Texte nicht wörtlich
nehmen darfst, kannst Du auch im Islam am Beispiel des
Sufismus
verfolgen. Hier ein Zitat aus
http://de.wikipedia.org/wiki/Sufismus:„Der Mittelpunkt der sufischen Lehre ist die Liebe (arabisch
hubb,
'ischq, mahabba), die immer im Sinne von „Hinwendung (zu
Gott)“ zu
verstehen ist. Die Sufis glauben, dass sich die Liebe in der
Projektion der göttlichen Essenz auf das Universum ausdrückt.
Dies
lässt sich oftmals in den „berauschten“ Gedichten vieler
islamischer
Mystiker erkennen, die die Einheit mit Gott und die
Gottesliebe
besingen. Da diese poetischen Werke meist mit Metaphern
durchsetzt
sind, wurden sie in der Geschichte oft von islamischen
Rechtsgelehrten
argwöhnisch betrachtet. In ihren Augen haben sie
ketzerische Aussagen,
wenn beispielsweise der Suchende vom „Wein“ berauscht ist;
wobei in
der Symbolik des Sufismus der Wein für die Liebe Gottes steht,
der
Sheikh für den Mundschenk und der Derwisch für das Glas, das
mit der
Liebe gefüllt wird, um zu den Menschen getragen zu werden.“
Ne. Das sind zwei Paar Schuhe. In den Schriften der Sufis ist es für jeden ersichtlich und ganz klar, dass bestimmte Wörter und Bilder für bestimmte Sachen stehen.
Wenn die das WOrt „Geliebte“ benutzen, dann meinen sie Gott damit. (Das klingt auf deutsch pervers aber ist auf türkisch oder arabisch eine stilvolle Sprachnutzung)
Wenn die vom Wein reden dann weis jeder was damit gemeint ist, also eben nicht Wein.
Wenn die von Trnkenheit sprechen, dann meinen sie Trunkenheit aufgrund der Liebe zu Gott.
Aber das alles sind einheitliche! Darstellungen die überall und jeder Zeit in demselben Sinne gebraucht und verstanden wurden.
Dieses lässt auch keine Zweifel, da sie schon in den Texten zb sagen, ich bin trunken vom Wein der Liebe …
Allein an einem Satz erkennst du dann schon dass hier Trunkenheit, Liebe, Wein nicht die Sachen sind, die man gemeinhin darunter versteht.
Das zu den Sufis.
Und gerade diese einheitliche Auffassung von den verwendeten begriffen scheint ja bei den christen zu fehlen.
Denn aus der Sendung -und ich sprach von der Sendung- ging eben nichts derartiges hervor.
Ich nehme einfach an, dass eine Anti-Sendung sich auch der Argumente bedient hätte, wenn sie solche angeführten Argumente gehabt hätte, wie nicht wörtlich verstehen, das Küssen ist nicht körperliches Küssen etc.
Auch in dem beitrag zu Taju geschrieben, ich wiederhole mich, die haben nur angeführt, dass man es nicht sexuell sehen darf.
Haben also zum einen indirekt bestätigt, dass man es wörtlich nehmen kann, zweitens, dass die Küsse stattfanden.
Und das Argument, man könne die Küsse nicht sexuell verstehen, war mir - wie schon gsagt- zu dünn und angesichts des kulturellen Zusammenhangs für nicht haltbar.
MfG
