… es sind schon einige gute Antworten vorhanden aber leider nicht für mein Problem.
Also, ich bin mit meiner Freundin im Januar zusammengezogen und sie hat einen kleinen Sohn 4 Jahre alt. Der Kleine sagt auch Papa zu mir sein Vater ist leider verstorben und er hat seit einigen Monaten eine absolute Bock, Zick und Heulphase. Man kann nicht mal auf Toilette gehen ohne dass er hinterherrennt. Ich habe versucht mit ihm vernünftig zu reden wenn er mal wieder ausrastet und habe es auch schon mit Strafen versucht, aber alles wirkungslos. Nun meine Vermutung bei der ich mir aber nicht so sicher bin. Er hatte damals keine leichte Kindheit wegen seinem Vater und so und seine Mutter hat ihn auch behütet soweit es ging. Und jetzt wo ich mit bei Ihnen wohne sage ich auch mal: Wenn du jetzt nicht schläfst, fällt deine Serie morgen aus Da lacht er nur und schreit und schläft natürlich nicht sondern bockt nur rum. Und wenn ich es am nächsten Tag durchziehen will lässt seine Mutter ihn trotzdem gucken und faucht mich noch an wenn ich ihm was verbiete. Habe aber kein Lust mich immer mit ihr zu zoffen da unsere Beziehung so ganz harmonisch ist. Also was soll ich nun tun? Mich da raushalten? Weil mit meiner Freundin reden bringt nichts da sie gar nicht auf eine Einigung eingeht sondern nur bockig reagiert sobald ich IHREM Sohn was sage. Auf Streit habe ich echt keine Lust und er macht nur was er will.
Hallo
das Problem hast du ja schon selber erkannt- eine Erziehung fehlt!
Wie weit du mit erziehen darfst, weiss ich nicht, aber wenn ihr beide am selben Strang zieht, bleibt eure Beziehung harmonisch!
Und wieso muss ein 4 Jähriger schon Serien gucken?
Spielt mit ihm, malt mit ihm oder geht raus in die Natur…dann ist er ausgelastet, Fernsehen macht „müde“!
Setzt dem Kleinen Grenzen, dem fehlt ja jetzt schon der Respekt vor euch, wenn er euch auslacht!
Viel Erfolg!
Das Problen ist zweiteilig.
Zum einen hast du ein absolutes Grundsatzproblem. Wenn das mit der Beziehung klappen soll und ihr zu einer Familie zusammenwachsen wollt, dann müsst ihr bei der Erziehung an einem Strang ziehen. Kinder brauchen klare Grenzen. Das heisst du wirst nicht umhin kommen mit deiner Freundin grundsätzlich zu klären, wie ihr die Erziehung handhaben wollt. Solange deine Freundin deine Autorität untergräbt, laufen alle Erziehungsmaßnahmen ins Leere.
Das ist wirklich eine ernstzunehmende Sache und kann gegebenenfalls auch ein Trennungsgrund sein. Eine Familie könnt ihr nur dann werden, wenn du in der Erziehung gleichberechtigt bist.
Das andere Problem ist das Verhalten des Kindes. Das ist aber nicht so gravierend und kommt in dem Alter schonmal vor. Wenn ein Ehepartner verstirbt, kommt es oft vor, dass das Kind den Fokus und Anker des Verbliebenen wird. Es wird dann oft, salopp gesagt, verzogen. Was ich übrigens sehr gut nachvollziehen kann und bei meinem Kind vermutlich ungewollt auch so machen würde. Auch hier gilt es behutsam gegenzusteuern. Klare Grenzen müssen aufgezeigt und gegebenenfalls mit Strafen durchgesetzt werden - ohne dem Kind jemals das Gefühl zu geben nicht geliebt zu werden. Kniffelig.
Aber die Sache steht und fällt damit, ob du das erste Problem irgendwie gelöst bekommst. Denn ich kann dir eines versichern - wenn dich die Mutter bei der Kindeserziehung aussen vor lassen will, wird eure Beziehung über kurz oder lang daran scheitern.
Guten Tag,
du hast neben dem generellen, schon angesprochenen Problem, noch ein weiteres: wieviele Eltern hast du keine Erfahrung mit Erziehung. Die meisten Eltern wachsen aber mit dem Baby in die Rolle. Du bist sozusagen von 0 auf 100 gefahren. Deine Bemerkung, dass du mit dem Jungen versuchst vernünftig zu reden, zeigt, dass du Schwierigkeiten hsat, dich in seinem Alter einzuklinken. Dies ist ein Problem, was du mit anderen Stief-Eltern und z.B. auch Pflegeeltern teilst.
Ein weiteres Beispiel: ein Kind von 4 Jahren (und auch noch später) braucht Konsequenzen, die zeitlich eng mit dem Fehlverhalten zusammenhängen. Jetzt schlafen gehen und morgen etwas nicht dürfen, ist viel zuweit auseinander. Auch ist die Konsequenz nicht kausal mit dem Fehlverhalten verbunden (was hat morgen Fernsehen mit heute schlafen zu tun?)
Es gibt Hilfskurse von Jugendämtern vermittelt, für genau diese Fälle. Wenn dir das nicht liegt, gibt es auch Bücher.
Noch ein Gedanke: der Kleine fängt an dich zu testen. Du bist der neue (Papa). Bislang kennst du ihn „lieb“. Und jetzt testet er (natürlich unbewusst), ob du ihn auch magst, wenn er nicht „lieb“ ist. Dabei lernt er momentan dann auch noch fatalerweise, dass er Mama und Papa gegeneinande ausspielen kann. Also allerwichtigste Übung: du und deine Freundin, ihr müsst am gleichen Strang ziehen. Wenn sie dich als dauerhaften Papa/Partner in ihrem Leben möchte, dann müsst ihr euch über die Erziehung einig sein.
MfG
GWS
Hallo
Ich habe versucht mit ihm vernünftig zu reden wenn er mal wieder ausrastet und habe es auch schon mit Strafen versucht, aber alles wirkungslos.
Wenn ein Kind (oder Erwachsener) ausrastet, sind Strafen und vernünftige Reden natürlich wirkungslos. Ausraster muss man einfach aussitzen und so ruhig wie möglich dabei bleiben und nichts weiter dazu sagen.
Nur, wenn das Kind ausrastet, weil es z. B. irgendwas nicht darf, dann müsste es das nach diesem Ausraster immer noch nicht dürfen. Sonst wird ihm das Ausrasten durch positive Verstärkung anerzogen. - Das Gleiche passiert aber auch, wenn man die Ausraster bestraft oder überhaupt irgendwie mit irgendeiner positiven oder negativen Art von Aufmerksamkeit belohnt.
Ansonsten, was alle anderen auch sagen: Mit der Mutter ein Grundsatzgespräche über Erziehung führen, sonst hat es alles keinen Zweck.
Viele Grüße
Hallo,
überlege auch mal, wie Du selbst reagieren würdest.
Schläft Du schneller ein, wenn Dir jemand für den Fall, dass Du nicht schläfst, etwas androht???
Die meisten Menschen schlagen in solcher Situation eher schlechter ein.
Ich würde an Deiner Stelle die Erziehung mit der Mutter absprechen. Sie hat mehr Erfahrung mit dem Kind und sie hat das Sorgerecht. Ohne Absprache geht in solchem Fall garnichts.
Und versuche Dich mal in die Situation eines Kindes in dem Alter zu versetzen. Denk an Deinen eigenen Kindheitsblödsinn und mach Dir klar, dass Kinder eben noch nicht perfekt sind.
Ich denke auch, dass der Junge Dich noch nicht akzeptiert hat, sondern ev. provoziert, um auszutesten, ob Du wirklich zu ihm hälst.
Da würde ich beim Einschlafen klare Regeln einführen: immer gleiche Zeit, es wird immer eine Geschichte vorgelesen oder erzählt und danach ist, sofern gesundheitlich alles in Ordnung ist, Ruhe.
Das klappt nicht von heute auf morgen. Ein bißchen Zeit muss man dem Kind schon lassen und sich 1. selbst daran halten und 2. die Regel ruhig und ohne Strafandrohungen! durchsetzen, also dem wieder aus dem Bett gekrabelten Kind dann eben keine Unterhaltung oder Aufmerksamkeit bieten, sondern nur Langeweile im Bett.
Das nervt ev. eine Zeitlang. Ist halt nicht anders mit Kindern.
Kinder sind nicht so pflegeleicht, wie man sich das vorher vorstellt. Die Erfahrung machen alle Eltern.
Wenn Du damit nicht leben kannst, verlasse die Familie lieber früher als später.
Gruß und Ach, Paran