Liebe Experten,
ich bin ein großer Fan der wunderschönen Hibiskuspflanzen und kaufe mir immer mal wieder einen schönen Topf der südländischen Pflanze. Ich gieße sie fleißig und dennoch vertrocknen mir die wunderschönen Hibiskusblüten sehr schnell. Was mache ich falsch?
Ich danke euch!
Eure Henriette
Hallo Henriette,
ich habe selber einen wunderschönen Hibiskus im Garten stehen der schon 25 Jahre alt ist. Also was machst du falsch:
!. Der Hibiskus ist ein kurzblüher;d.H. die Blüten sehen 1- 2 Tage schön aus und dann vertrockenen sie. Das ist normal. Nehme die Pflanze aus dem Topf un setze sie in einen Größeren ein und schneide die trockenen Blüten mit dem Stengelansatz ab. Im nächsten Jahr wird er wieder blühen und zwar viel größer und schöner als in diesem Jahr. Und wenn du das jedes Jahr so machst dann wird er größer und schöner. Mein Hibiskus hat jetzt einen Durchmesser von 2,5 Meter und eine Höhe von ca. 2,2 Meter. Noch einenTip: Wenn er ca. 1 Meter groß ist, dann pflanze ihn in den Garten. Schneide ihn kräftig zurück, damit er nach innen Zweige anlegt(Zweige austreiben).
Viele Grüße und viel Spass mit dem Hibiskus
Klaus
Hallo, ich züchte seit Jahren Hibiskusbäume aus meist gemausten Ablegern und verschenke sie, wenn sie nach anderthalb Jahren etwa 1,50 Meter groß sind. ich werde versuchen, dir meine Anleitung, die jeder Beschenkte bekommt, als Anhang mitzuschicken. Ob es funktioniert, weiß ich allerdings nicht. Hier deshalb die Kurzanweisung: Soviel Sonne wie möglich, Südseite, keine Gardine, Blätter müssen Scheibe berühren, nur gießen, wenn richtig trocken und dann ordentlich gießen. Alle sechs Wochen Mittel gegen Spinnmilben sprühen (die sieht man meistens nicht, deshalb sind sie so gefährlich). Schicke mir eine Mail, dann kommt der Rest ([email protected])
Ich versuche, es anzuhängen:
So bleibt mein Hibiskus lebendig
Stand: Oktober 2010
Kurzfassung: Viel Sonne. Nur gießen, wenn trocken. Dann kräftig, aber ohne Pfütze im Untersetzter. Alle sechs Wochen kurz mit Lizetan Pflanzenspray (gegen Spinnmilben) ansprühen. Erde nicht auflockern, sondern immer andrücken!
Standort
- Sonnig, am besten Südseite. Aber auch Südost oder Südwest. Immer so dicht wie möglich am Fenster, die Blätter sollten das Glas berühren. Keine Gardine dazwischen sein. Zwei Bäume bei Freunden sind wegen Lichtmangels eingegangen. Beide hatten „Dunkelhaft“.
- Der Baum kann jeder Zeit gedreht werden, damit er gleichmäßig und gerade wächst.
Gießwasser
am besten sauberes Regenwasser, doch Vorsicht vor eingespülten Schädlingen. Es darf auch nicht zu kalt sein, muss Zimmertemperatur haben.
abgestandenes Leitungswasser (mindestens drei Tage) oder abgekochtes Leitungswasser.
Meist gelingt es nicht, das Leitungswasser 100-prozentig zu enthärten. Deshalb bildet sich am Topfrand oder oben auf der Blumenerde ein weißlicher bis hellbrauner Kalkrand. Dieser muss mindestens einmal im Jahr entfernt werden. Am besten mit einem Löffel vorsichtig abkratzen
Düngen
Das A und O für Hibis ist düngen, damit sie blühen. Aber immer erst etwa 5 Monate nach dem Umtopfen. Weil: Neue Erde enthält genügend Nährstoffe. Kleinere Topfgröße (20 mal 20 cm) nach drei Monaten düngen, bei wesentlich größeren Töpfen erst nach sechs bis acht Monaten.
Der beste Dünger ist „Blütendünger“ von der Firma „Gartencenter“ (bei Grönfingers 2.98 Euro). Hinweis zum besseren Auffinden im Regal: grüne Plasteflasche mit roter Hibiskusblüte auf dem Etikett. Anwendung genau nach Vorschrift. Falls Düngen mal vergessen wurde, ist es nicht so schlimm. Lieber weniger, als zu viel.
Gießen
Nur gießen, wenn die Erde mindestens zwei Tage lang trocken ist. Ständig gleichmäßig feuchte Erde bringt den Hibi um! Am besten kontrollieren kann man das mit einem Feuchtigkeitsmessstab, den es im Internet gibt. Wichtig: den Metallstab so tief wie es geht in die Erde stecken. Die Anzeige beim Messstab muss nicht auf „dry“ stehen (ist nur für Kakteen), sondern zwischen Mitte und „wet“. Noch besser: Ab der Anzeige Nr. 9 kann gegossen werden, Nr. 5 ist schon viel zu trocken. Bitte immer an zwei Stellen messen und einen Augenblick warten. Messgerät nicht im Blumentopf stecken lassen! Erde nach dem Rausziehen wieder festdrücken. Bedienungsanleitung für das Messteil ignorieren. Die ist nämlich falsch.
Wenn gießen, dann ausreichend. Alle Wurzeln müssen nass werden.
Niemals stauende Nässe verursachen, kein Wasser im Untertopf/Untersetzer. Die Wurzeln faulen leicht. Das ist der schlimmste, und so gut wie nicht mehr reparable Schaden. Fünf gelbe Blätter auf einmal deuten auf einen Wurzelschaden hin. Beachtet: ein gesunder Hibi verliert auch im Winter nur selten mal ein Blatt.
Niemals bei praller Sonne gießen, sondern am besten morgens
Schädlinge
Alle sechs Wochen: Ideal ist ein ganz kurzes Einnebel vor allem der Blattunterseite mit „Lizetan Plus“-Blumenspray gegen Spinnmilben. Auch „Compo-Blumenspray“ ist geeignet. Es sind schon viele Bäume bei Hibi-Freunden eingegangen, weil sie das nicht für wichtig hielten.
Niemals Schädlings-Zäpfchen mit Dünger verwenden! Die werden in -zig Varianten angeboten, sind aber für Hibis nicht geeignet.
Hauptfeinde sind die Spinnmilben. Sie sind sehr hartnäckig und mit ihren nur winzigen Spinnweben schwer erkennbar. (Greift zur Lupe, Hibi-Freunde!) Weiße Fliegen oder Blattläuse können ebenfalls lästig werden. Lizetan von Bayer hat sich bei allen als das wirksamste Mittel erwiesen. (Achtung! Abfallende Blätter signalisieren meistens den Befall mit Schädlingen)
Und jetzt das Neueste: Weiße Fliegen zu bekämpfen ist extrem schwierig. Sie wurden durch ein Billig-Pflänzchen (Aldi) eingeschleppt. Habe es erst nach zwei Monaten (!) geschafft. Die beste Variante: Baum komplett abschneiden, damit alle Blätter beseitigt sind. Dann nur ganz selten, also alle drei Wochen, gießen (er hat ja keine Blätter, sonst verfault er). Meine Variante für die andere Hälfte meines Bestandes war: Alle Bäume sofort raus ins Freie, mit Axoris spritzen und gießen, immer wieder Blatt-Unterseiten nach Larven absuchen und diese Blätter wegwerfen.
Formpflege
- Bei den von mir verschenkten Bäumen immer den Neuaustrieb am unteren Stamm gleich entfernen/ mit Fingernagel abknipsen. Am schönsten sehen Bäumchen mit glattem Stamm und voller Krone aus.
- Hat der Baum die gewünschte Höhe erreicht, lässt man oben fünf, sechs Seitentriebe dran und kappt die Spitze. Dann stoppt er das Längenwachstum und breitet sich seitwärts aus.
- Regelmäßig die Drähte lockern, mit denen das Bäumchen am Stock befestigt ist. Wenn der Stamm langsam dicker wird, schneiden sie sonst ein. Das sieht nicht nur hässlich aus sondern verhindert auch die Wasserzufuhr.
Urlaub
Ein sehr große Topf hält bis zu fünf Wochen ohne Gießen durch. Für zwei Wochen bedarf es keiner gesonderter Maßnahmen. Der Baum wird zwar dursten und ein paar Bätter verlieren, aber sich auf jeden Fall wieder erholen. Ab drei Wochen Urlaub sollte man ihn ausnahmsweise in eine Schüssel mit wenig Wasser (nicht mehr als 10 cm hoch!) stellt. Ist alles aufgebraucht und er muss noch ein, zwei Wochen dursten, erholt er sich trotzdem wieder.
Generell ist Trockenheit besser, als zu große Nässe.
Außerdem: Lieber austrocknen, als die Pflanze von gut meinenden Nachbarn ertränken zu lassen.
Rückschnitt
- Rigoros im Dezember, dann blüht er besonders schön ab Mai. Rückschnitte sind aber auch zu jeder anderen Zeit möglich, falls man es übers Herz bringt, Knospen zu opfern.
Nachzucht:
Von März bis August möglich. Grünen Trieb abschneiden, ca. 10 cm lang. Alle Blätter, bis auf zwei an der Spitze, entfernen. Trieb in Blumenerde stecken, fest andrücken und angießen. Ein durchsichtiges Glas drüber stülpen (so entsteht ein Mikroklima, feucht wie im Gewächshaus). Wenn sich Neuaustrieb zeigt (nach etwa drei Monaten) Glas entfernen. Hängen die Blätter jetzt schlaff runter, Glas noch mal für zwei Wochen aufsetzen. Die kleine Pflanze sollte dann später nach vier Monaten einen größeren Topf bekommen. Am besten ist Compo-Blumenerde. Je größer der Topf, um so größer wird die Pflanze.
Notdienst
Bin jeder Zeit bereit, vorbeizukommen und zu helfen sowie ungebetene Ratschläge abzusondern. Übernehme gerne auch den Baumschnitt (kostenfrei) bei den von mir verschenkten Pflanzen. Noch ein kleiner Hinweis aus den letzten Jahren: Schwere Schäden entstanden bei meinen weitergegebenen Hibis durch die gut gemeinten Ratschläge von Freunden, Nachbarn, Gärtner, Biologen . . … Ich möchte ganz bescheiden zu bedenken geben: meine Bäume sind 25 Jahre und älter, die Hibiskus-Pflanzen der Ratgebenden auch?
Hallo Henriette,
leider bin ich kein Kenner der Hibiskus-Pflege.
Vielleicht mal die Umweltbedingungen mit überprüfen: Licht, Luft, Umweltschadstoffe usw. Aber es gibt betimmt jemanden in der Gemeinde der weiterhelfen kann.
Gruß Kurt
Hallo Henriette,
weil es halt in den südl.Ländern so schön warm für den Hibiskus ist, bringt er Blüten über Blüten hervor und kann es sich leisten - diese nach einem, spätestens zwei Tagen wieder abzuwerfen und mit neuen zu erfreuen. Ich finde es auch immer schade.
liebe Grüße von Wilma