Hier irrt die USA

12.02.2003 20:30 Uhr
Kritik aus den USA: „Ohne uns wäre Deutschland eine Sowjetrepublik“
Tom Lantos, der ranghöchste demokratische Vertreter im Auswärtigen Auschuss des Repräsentantenhauses, ist aufgrund des deutsch-französisch-belgischen Veto in der NATO sehr wütend.
‚Hätte es die heldenhaften Anstrengungen des amerikanischen Militärs nicht gegeben, wären Frankreich, Deutschland und Belgien heute sozialistische Sowjetrepubliken‘, so Lantos wörtlich.
Die Washington Post berichtet sogar, dass einige Mitglieder des Kongresses über Strafmaßnahmen gegen die Kriegsgegner nachdenken [SSN berichtete]. So hat ein Kongress-Mitglied vorgeschlagen , den Export aus Frankreich einzuschränken.
Quelle: http://www.spiegel.de

Ohne die USA hätte die Sowjetunion den Krieg verloren, GB hätte kapituliert, Hitler hätte gewonnen (ob das gut oder schlecht gewesen wäre, will ich hier nicht diskutieren).
Dieser Lantos (und Gesinnungsgenossen) reagieren wie kleine Kinder, die man nicht das spielen lässt, was sie sich vorstellen. Und soetwas nennt sich Politiker und verfügt auch noch über das z.ZT. stärkste Militär.
Mit dieser Reaktion steuert die USA auf eine Isolierung ihres Staates zu. Das kann nicht in ihrem Sinne sein.
Z.Zt. machen die USA einen Fehler nach den andreren. Sie zerstören sich selbst.
Zur Blockade französischer Waren: hier würde ich sehr vorsichtig sein: Frankreich hat Selbstbewustsein! Sie könnten antworten! Das sind keine Deutschen!
Grüße
Raimund

‚Hätte es die heldenhaften Anstrengungen des amerikanischen
Militärs nicht gegeben, wären Frankreich, Deutschland und
Belgien heute sozialistische Sowjetrepubliken‘, so Lantos
wörtlich.

Oh ja, und jetzt müssen sie ebenso heldenhaft und dringend den Irak von dem bösen, umweltschädlichen Öl befreien!

Wer glaubt, dass die Amerikaner diesen ganzen Zirkus aufziehen, um mal eben einen widerwärtigen Diktator zu entfernen, dem Land den Frieden und die Demokratie zu bringen und ansonsten wieder brav auf ihren Kontinent zurückzukehren, der glaubt auch an den Klapperstorch.

Hier geht es schlicht knallhart um Dominanz in dieser Weltgegend, um die Sicherung amerikanisch-industrieller Interessen. Ob im Irak ein Diktator herrscht, ist für die doch genausowenig relevant wie die bestehenden dikatorischen Regimes in den angrenzenden Scheichtümern, das sind zwar auch „villains“ aber die sind ihre Vasallen. So wie auch Sadam Hussein, solange er ihr Vasall war, ungerügt und ungestraft alle beliebigen Schändlichkeiten begehen durfte und beging.

Der Androhung, dass sich die Amerikaner aus Deutschland zurückziehen, kann ich mit großer Gelassenheit entgegensehen, wenn sie es denn dabei belassen würden. Und auch der Schaden für Frankreich durch die Schampus-Abstinenz von ein paar Tausend Amis, die es sich leisten können, wird sich eher in Grenzen halten als der, der durch einen Krieg verursacht würde.

Z.Zt. machen die USA einen Fehler nach den andreren. Sie
zerstören sich selbst.

Leider sind diese Fehler dank der militärischen Stärke und der Willfährigkeit einiger europäischer Staaten zur Zeit noch folgenlos.
Eine Zerstörung der USA sehe ich zwar noch nicht, leider werden sie den Schaden eher anderswo anrichten als bei sich selbst.

Grüße
Eckard.

Ohne die USA hätte die Sowjetunion den Krieg verloren

Die Amerikaner konnten erst ab März 1943 entscheidend in den Kampf um Europa eingreifen, weil bis dahin die deutsche U-Bootf-Fotte die Seehoheit im Atlantik hielt. Zu diesem Zeitpunkt war der Krieg an der Ostfront so gut wie entschieden. Vorher haben sie nur Waffen geliefert, die unter sibirischen Bedingungen aber nicht funktionierten, so daß Russland die Deutschen sua eigener Kraft schlagen mußte.

hallo, da habe ich andere Informationen, in welchen Mengen die Sowjetunion beliefert wurde.
Und zwar kriegsentscheident.
Ebenso bekam GB eine enorme Menge an Rüstungsgütern aus den USA.
Grüße
Raimund

Hi Mr Stupid
Dies ist ein kleiner Irrtum
Bereits 1942 wurden grosse Mengen an Rüstungsmaterial an die Sovietunion geliefert. Den Deutschen U-Booten gelang es niemals so richtig, den Nachschub abzuschneiden (Was sie ja bei einer Seeherrschaft gekonnt hätten) März-April 1943 wurden die U-Boote dann endgültig besiegt…

Ohne die USA wäre es eine verdammt knappe Angelegenheit geworden…

Aber das können wir ja mal im Brett „Militärhistorie“ diskutieren

Gruß
Mike

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hallo, da habe ich andere Informationen, in welchen Mengen die
Sowjetunion beliefert wurde.
Und zwar kriegsentscheident.

Beliefert wurde sie, aber kriegsentscheidend war das nicht. Da die amerikanischen Waffen unter sibirischen Verhältnissen nutzlos waren und zudem sowohl der deutschen, als auch der russischen Militärtechnik hoffnungslos unterlegen war (die Amerikaner haben nämlich nur den Schrott geliefert, den sie selbst nicht mehr brauchten), hat Stalin das Zeug gar nicht erst an der Ostfront eingesetzt, sondern zur Eroberung der südlichen Sowjetrepubliken verwendet.

Ebenso bekam GB eine enorme Menge an Rüstungsgütern aus den
USA.

Geholfen hat das aber wenig. Die Westmächte erzielten erst nennenswerte Erfolge, als mehr als die Hälfte der deutschen Westfront-Truppen abgezogen wurde um sie an der Ostfront zu verheizen.