"Highspeed" Netzwerkkabel nötig?

Hallo,
Wir haben eine sehr schnelle Internetverbindung und kürzlich festgestellt, dass unsere DLan Verteiler (übers Stromnetz) nur 500Mbit übertragen. Deswegen haben wir jetzt das System erneuert auf 2400Mbit (?).

Zur Erklärung: Unser Media-Receiver machte Probleme beim Einschalten und der Telekom-Support meinte, das läge an den zu langsamen DLan-Verteiler. Wir haben davon zu wenig Ahnung, als das ich es hier näher erklären könnte :slight_smile:

Nun ist es aber so, dass die Netzwerkkabel bei uns schön ordentlich von der Steckdose zu den Geräten hinter Schränken oder Kabelkanälen verlegt sind. Wäre relativ aufwändig diese neu zu verlegen, aber ich frage mich, ob solche Netzwerkkabel auch „zu alt“ sein könnten, dass sie die Übertragungen doch nicht schaffen können, die wir jetzt quasi bieten.
In meinen Augen ist ein Kabel ein Kabel. Aber vielleicht haben neuere ja mehr Kabel oder so. Es gibt ja durchaus „Highspeed-Netzwerkkabel“, aber das kann natürlich auch nur ein „Werbetrick“ sein, wie damals bei den „Full HD“ Fernsehern.

Vielleicht mag uns ja jemand aufklären.

Vielen Dank

Das Problem sind nicht die Netzwerkkabel sondern die Datenübertragung über das Strromnetz.
Das ist nämlich dafür nur sehr bedingt geeignet und grundsätzlich eine technische Katastrophe.

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Zudem sind die Angaben der Hersteller dieser DLAN-Lösungen, wie auch bei allen anderen Anschlussarten immer dahingehend zu verstehen, dass die angegebenen Werte als Maximal unter perfekten Bedingungen zu verstehen sind. Und gerade DLAN ist eigentlich ein Paradebeispiel dafür wie weit Wunsch und Realität oft auseinanderklaffen. 500Mbit würden - wenn sie denn konstant auf dieser Verbindung zur Verfügung stehen würden - locker ausreichend sein. Insoweit ist das Geld für die 2400 MBit-Komponenten vermutlich weitestgehend rausgeschmissenes Geld (wenn man mal von ggf. aufgrund neuer Technologie grundsätzlich besserer Qualität absieht, die auch unter den aktuell vermutlich recht grausigen Bedingungen noch wenigstens etwas mehr raus holt).

Insoweit sollte man hier zwei Dinge überprüfen: Gibt es eine Chance ein richtiges Netzwerkkabel zu verlegen? Wie sieht es alternativ mit den beiden beteiligten Steckdosen aus? Liegen die auf dem selben Außenleiter (Phase)? Wenn nein sollte man zunächst einmal da ansetzen, und eine der beteiligten Sicherungen auf den Außenleiter umstecken, der auch von der anderen Sicherung verwendet wird. Es gibt auch Zusatzkomponenten (Phasenkoppler), die man statt dessen im Sicherungskasten einsetzen kann.

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Wie schnell genau? Mein Anschluss liefert 100 MBit/s im Download, damit kann ich problemlos an vier Fernsehern HD-Kanäle anschauen und gleichzeitig uneingeschränkt telefonieren, surfen, …

Das ist deutlich mehr als nötig. Das ist vermutlich auch deutlich schneller, als der Internetzugang ist. Das ist aber auch gelogen, denn ihr habt niemals „festgestellt, dass 500 MBit/s übertragen werden“ - sondern ihr habt auf die Aufkleber der DLAN-Geräte geguckt und da stand irgendwas von 500 MBit/s. Das ist eine theoretische Aussage, die selbst zwischen zwei ineinander steckenden DLAN-Adaptern NICHT erzielt wird. Vermutlich konnten die alten Geräte unter guten Bedingungen einige Zig MBit/s übertragen - die unnötigerweise beschafften neuen Geräte wohl nur unwesentlich mehr.

Wie schnell eine Internetverbindung ist, überprüft man nicht durch Handauflegen, Aufkleber ablesen oder Werbeversprechen glauben - sondern durch Tests.

Dazu verbindetz man genau einen schnellen, gut laufenden PC über ein Netzwerkkabel direkt mit dem Router und führt einen Speedtest aus, z.B. bei www.speedtest.net

Dann führt man das nochmal über die DLAN-Brücke aus.

Nun schaut man sich noch die Konfigurationsseite des Routers an und sieht dort, wie schnell der Router überhaupt mit dem Internet verbunden ist.

Am Ende könnte es so aussehen:
Router ist mit 100 / 40 MBit/s verbunden.
PC direkt am Router erzielt 98 / 39 MBit/s.
PC über alte DLAN Geräte hat 12 / 7 MBit/s.
PC über neue DLAN Geräte hat 17 / 9 MBit/s.

Irgendwie so in der Art sollten die Ergebnisse aussehen.

Um 1000 MBit/s zu übertragen, reicht ein uraltes Netzwerkkabel, auf dem etwas von „Cat 5 E“ draufsteht.

Schlangenöl. Wie gesagt: Der uralte Standard 5E reicht für 1000 MBit/s über 100m Länge.
Neuere Kabel bieten ab „Cat 6a“ eine mögliche Datenraten von 10.000 MBit/s - das ist bereits so schnell, dass weder der Router noch angeschlossene Geräte diesen Standard überhaupt unterstützen werden.

DLAN ist immer Mist; eine Krücke - mehr nicht.
Diese Geräte BRÜLLEN mit höchster Leistung hochfrequente Spannungen auf ungeschirmte Stromkabel, das ist funktechnisch eine Katastrophe und sollte meiner Meinung nach verboten werden.

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In halbwegs verzweigten Installationen sind diese „Phasenkoppler“ schon verbaut - wenige Meter parallel liegende Adern reichen aus.

DLAN ist ein Hochfrequenzgemisch übelster Machart, es wird von Längsinduktivitäten gehemmt (FI-Schalter, Stromzähler, ein wenig auch durch Leitungsschutzschalter).
Es wird zudem durch Querkapazitäten aufgesaugt, etwa durch LED-Netzteile.

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Also ich halte von dem ganzen Kram auch nichts. Richtige Kabel sind regelmäßig mit vertretbarem Aufwand verlegt, und selbst ein modernes WLAN mit vermaschten APs auf einem halbwegs aktuellen WLAN-Standard ist immer noch eine bessere Variante. Daher betrachte ich den Phasenkoppler auch nur als Notnagel in einem ohnehin nicht sinnvollen System.

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