Hilfe bei Grammatik

Hallo,

ich brauche mal Hilfe bei der Grammatik:
das klingt komisch, aber was genau ist das Pronomen? Google sagt mir, es steht für „für“ also ist eine Art Fürwort. Kann mir jemand ein Beispiel dafür geben? Und gleichzeitig gibt es ja noch das Personalpronomen. Steht das dann nur in Kombination mit einer Person? Unter google finde ich dieses Wort als „persönliches Fürwort“…

Hallo,
das Pronomen kann ein Nomen ersetzen, es steht also für ein Nomen in dem Satz. Beispiel:

Klaus kommt morgen. Klaus bleibt drei Tage.

wird zu:

Klaus kommt morgen. Er bleibt drei Tage.

„Er“ ist das Pronomen. Du kennst noch weitere: ich, du er, sie, es, wir, ihr, sie - auch in ihrer deklinierten Form in anderen Kasus (Dativ und Akkusativ), also ich/mir/mich, du/dir/dich, er/ihm/ihn etc.
Diese Pronomen sind die Personalpronomen, weil sie für eine Person stehen (na gut, sie können auch für Dinge, Tiere und abstrakte Begriffe stehen, aber mit der Eselsbrücke kannst du es dir besser merken).

Eine besondere Art bilden die Personapronomen, wenn sie im Genitiv stehen:

Dort steht Claudias Auto => Dort steht IHR Auto.

Hier gibt das Pronomen ein Besitzverhältnis an: wessen Auto steht da?
Diese Pronomen nennt man Possessivpronomen (aus dem lateinischen „possidere“ = besitzen).

Mehr Infos findest du im Netz.

lg hahu

Moin,

ein Pronomen ist eine Art „Ersatz“ für ein Nomen; man erspart sich dadurch, das Nomen zu wiederholen. Fürwort ist die deutsche Übersetzung des lateinischen Fachbegriffs.
Beide Wörter sind Oberbegriffe für die verschiedenen Arten von Pronomen/Fürwörtern, z.B.
Personalpronomen (persönliche Fürwörter): ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie
Possessivpronomen (besitzanzeigende Fürwörter): mein(e), dein(e), sein(e), unser(e), euer(e), ihr(e)
Reflexivpronomen (rückbezügliche Fürwörter): mich, dich, sich, uns, euch

Die Ausdrücke Personalpronomen/persönliches Fürwort sind etwas unglücklich, weil er, sie, es auch für Tiere, Dinge und Sachverhalte stehen können.

Eine Auflistung aller Pronomen findest Du hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Pronomen#Klassifikation
(da habe ich auch meine drei Beispiele geklaut)

Nominale Abschiedsfloskel: Pit verabschiedet Pit von Sambilia
Pronominal geschrieben: Ich verabschiede mich von Dir

:wink:

Ja das mit den Pronomen/personalpronomen und was es nicht alles gibt, hab ich auch nie so ganz geschnallt :smiley: Deutsch ist halt doch eine relativ schwere Sprache. ich hab grad mal ein wenig gegoogelt, weil ich es selbst wissen genauer wissen wollte. Eine Erklärung mit Beispiel mal eben so kann ich dir nämlich auch nicht geben, aber vllt hilft dir das weiter: http://personalpronomen.com/
Ich fand das ganz hilreich. Da ist es so erklärt, dass sogar ich es verstanden habe und das soll was heißen :smiley:

Pronomen - Sprachästhetik und Zivilisationsniveau
Ist das nicht schön:

"Die Fürwörter drücken auch Unterschiede an den Dingen aus; aber dies sind nicht die bleibenden, innerlichen Bestimmtheiten der Dinge, durch welche sie selbst sich von einander unterscheiden, sondern äußere, meist zufällige Merkmale oder Umstände, an denen wir sie unterscheiden können.
Diese Umstände, welche das Fürwort bezeichnen kann, sind: das Verhältniss des Gegenstandes zu der Rede, seine Beziehung auf etwas Andres und seine örtliche Stellung in Hinsicht des Sprechenden. Die Bezeichnung der letzteren pflegt von einer Hinweisung begleitet und dadurch erst deutlich gemacht zu werden, welches zeigt, dass die Fürwörter für sich allein, ohne die belebende Rede, keine wahrhafte Bestimmtheit geben. Abgesehen von ihrer wesentlichen Bedeutung, welche das Substantiv selbst nicht auszudrücken vermag, befördern die Fürwörter zugleich als Stellvertreter der Hauptwörter Kürze, Deutlichkeit und Wohlklang der Sprache. Wie äußerst schleppend und widrig würde ohne Fürwörter z. B. folgender Satz klingen:

Der Vater befiehlt des Vaters Kindern, dass die Kinder den Befehlen gehorchen sollen, die der Vater den Kindern giebt; denn der Vater weiß, dass die Befehle den Kindern zum Besten gereichen und der Kinder Glück befördern, und das Glück der Kinder liegt dem Vater am Herzen.

Wie weit kürzer, deutlicher und wohlklingender wird derselbe Satz, wenn man statt der Hauptwörter Fürwörter setzt und sagt:

Der Vater befiehlt seinen Kindern, dass sie den Befehlen gehorchen sollen, die er ihnen giebt, denn er weiß, dass dieselben ihnen zum Besten gereichen und ihr Glück befördern, und dieses liegt ihm am Herzen.

Je roher und ungebildeter eine Sprache ist, desto weniger Fürwörter finden sich in derselben. Dies ist der Fall bei der Sprache der Wilden1 und kleinen Kinder. Daher hört man z.B. den kleinen zwei- oder dreijährigen Karl zu seiner Mutter sagen: Karl ist hungrig; Karl bittet Mutter, dass Mutter Karl Butterbrod giebt, anstatt: ich bin hungrig; ich bitte Dich, dass Du mir Butterbrod giebst."

S. 301 aus:
Theoretisch-praktische deutsche Grammatik, oder Lehrbuch zum reinen und richtigen Sprechen, Lesen und Schreiben der deutschen Sprache, nebst einer kurzen Geschichte und Verslehre derselben.
Zunächst zum Gebrauch für Lehrer und zum Selbstunterricht
von Dr. Joh. Christ. Aug. Heyse, Schuldirector zu Magdeburg und Mitglied der Gelehrten: Vereine für deutsche Sprache zu Berlin und Frankfurt am Main.
Vierte, sehr vermehrte und verbesserte Ausgabe.
Hannover, 1827. Im Verlage der Hahn’schen Hofbuchhandlung. (Ladenpreis 2Rthlr. ggr.)

zitiert nach:
http://books.google.de/books?pg=PA301&dq=%22Sprache+…

1Sprache der Wilden - diese politische Inkorrektheit dürfte sich heute kein Linguist mehr erlauben. Vielmehr müsste er sich um sprachliche Klimmzüge bemühen, etwa so:
- naturbelassen lebende Mitbürger unseres Planeten
- Menschen mit Freiland-Lebeweise (oder Freiland-Haltung, wenn sie in Reservaten leben)

  • indigene Gruppen ohne Kontakt zur Sprachkultur der globalisierten Gesellschaft