Guten Tag!
Ich habe eine Frage an Lateinkenner.
Wie heißt auf latein:
„In der Ruhe liegt die Kraft“.
DANKE!
Vigor requiescens ? (owT)
- sine -
Servus,
ein Vorschlag:
vigor in quietate
Schöne Grüße
MM
Servus,
wie kommts zum Partizip?
Hier täte ich rückübersetzen: „Lebenskraft, die sich ausruht“
Schöne Grüße
MM
Hallo, Pusher,
mein Versuch:
„In tranquilitate vires“
Gruß
Eckard
Hallo!
Ich schlage vor:
virtus in tranquillitate.
Gruß!
Hannes
Servus Hannes und Eckard,
jetzt interessierts mich aber doch:
Mit dem Argument allein, dass Ihr beide hier herum als die besseren Lateiner bekannt seid, will ich mich nicht zufrieden geben.
-
virtus vs. vigor: Mir ist, als sei von diesen beiden virtus eher ein Abstraktum (vgl. ja auch Tugend, Standhaftigkeit etc.), während die Kraft in der Ruhe mir konkreter vorkommt, also eher vigor?
-
quietas - quietudo - tranquillitas: Wie kann man hier die Nuancen der Bedeutung beschreiben?
Schöne Grüße
MM
Servus Hannes und Eckard,
Desgleichen, Martin,
und guten Tag, guten Abend oder guten Morgen,
je nachdem, was Dir um diese Zeit am liebsten ist.
Mit dem Argument allein, dass Ihr beide hier herum als die
besseren Lateiner bekannt seid, will ich mich nicht zufrieden
geben.
Na ja, ich hab s halt studiert. Irgendwas wird doch jeder können dürfen.
virtus: immer auf Tätigkeit bezogen, auch als „Tugend“ nie bloß theoretisch gedacht.
Schöne Stellen zum Nachlesen:
Cicero, de re publica I 1 f. und das berühmte virtus-Fragment von Lucilius.
(Bloß tugendhafte Gesinnung nennt man honestas, tugendhaftes Betragen ist innocentia.)
- virtus vs. vigor: Mir ist, als sei von diesen beiden virtus
eher ein Abstraktum (vgl. ja auch Tugend, Standhaftigkeit
etc.)
virtus: (auch) die Kraft, die die Ausführung einer ordentlichen Tat überhaupt erst möglich macht.
also eher vigor?
Darunter ist eine Art geistige und/oder körperliche Befeuerung zu verstehen (was m. E. zur Ruhe eher in Gegensatz steht); vielleicht das, was wir hier in Bayern „lebfrisch“ nennen.
- quietas - quietudo - tranquillitas:
quies, requies: Das ist Ruhe zur Erholung, also NACH Tätigkeit oder bestandener Gefahr; quies ist das typische Wort für die Nachtruhe.
(Es muss einmal in der Nachkriegszeit einen Kaffe gegeben haben, der hieß, nach dem Adjektiv benannt, wegen seiner Harmlosigkeit „Quieta“!)
quietudo: Das Wort verstehe ich, es ist mir in der Literatur aber nie begegnet.
tranquillitas: Das Wort für Ausgeglichenheit, Seelenruhe und die Meerestille, also das Gegenteil von Aufregung und Aufgewühltsein. Dieses Gegenteil heißt im Lateinischen perturbatio (in der Seele ebenso wie im Gewässer).
Ich empfinde bei diesem Wort die Kraft unter der Wasseroberfläche genauso wie die Kraft eines konzentrierten Menschen (für mich immer: der Bogenschütze).
Belege für die angegebene Verwendung dieser Wörter lassen sich bestimmt in den besseren Lexika finden. Ich hab’s halt aus der Lektüre und der Unterweisung im d/l-Übersetzen.
Ich hab halt nach bestem Wissen und Gewissen einen Vorschlag gemacht. Für unfehlbar hab ich mich nie gehalten.
Für Nachfragen, falls vorhanden: Kannst mich gern auch anmailen.
Plurimis te impertiens salutationibus
Hannes