Hilfe Braunfäule im Gewächshaus

Hallo,

Anscheinend hat ein Wettersturz hier das Pilzwachstum ungewöhnlich früh im Jahr gefördert. In meinem Garten sind schon die Zucchini und Kürbisblätter unschön.
Schlimm ist aber, dass meine Nachbarin bei der Urlaubsvertretung offensichtlich die Tomaten im Gewächshaus nicht unten gegossen hat sondern per Sprühregen aus dem Schlauch gewässert. Nun ist eine Hälfte meines Gewächshauses braun.
Auf der anderen Seite sind noch die Paprikas und Chillies am werden, wenn ich auch da schon die eine oder andere faulige Schote gesehen habe (vielleicht auch wegen der Kälte?).

Ich werde die Tomaten rausschaffen, aber da das 8 grosse Pflanzen sind wird das nicht ohne gestaube gehen.
Was kann ich tun um die Restlichen Pflanzen zu schützen und was muss ich tun damit ich nächstes Jahr wieder etwas im Gewächshaus anbauen kann?
Eigentlcih muss ich jetzt Feldsalat aussäen, da sie meine sämtlichen Salatpflänzchen in Töpfchen auch eingehen liess.

Gruß
M.

Servus,

der Befall von Paprika und Auberginen mit Phytophthora ist recht unwahrscheinlich - da tät ich, wenn die Tomaten allesamt schwer befallen, also eh nicht zu retten sind, gar nichts machen. Früh, lange vor Abreifen faulende Paprika- und Chilifrüchte haben in der Regel irgendwo ein kleines Loch von Schneckenfrass; die Frucht ist zwar nach außen geschützt, aber im Inneren ziemlich wehrlos.

Einige Pilzerkrankungen an Kürbis und Zucchini kann man mit Netzschwefel gut angehen; auf Phytophthora an Tomaten und Kartoffeln wirkt in frühen Befallsstadien Kupferoktanoat recht gut. Vorsicht mit Kupfer - das ist schädlich für Regenwürmer.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Vielen Dank.

Heute habe ich erstmal die vielen ehemals schönen Tomatenpflanzen zerlegt und verbrannt *heul*
Wenn ich Glück habe reifen noch einige der gepflückten Tomaten im Haus nach. Sonst hatte ich von meinen Pflanzen genau 3 Stück vor dem Urlaub und das was in einem separaten Tomatenhäusle steht (3 Pflanzen, schon gut abgeerntet von den Nachbarn).

Bei den Paprika waren es tatsächlich nur vereinzelte Schoten, die Auberginen hatten z.T.vertrocknete Blüten und Fruchtansätze.

Die Zucchini und Kürbisse habe ich mal grob von dem Mehltaublättern befreit und schau mal wie sich das entwickelt. Die treiben grad nochmal wie blöd. Vielleicht war es wirklich mal zu kalt gewesen… im August???

Bei den Kartoffeln habe ich auch einige faulige im Boden. Was mit dem Kraut war kann ich nicht mehr sehen, denn alles ist tot und vertrocknet. Eigentlich auch zu früh. Sogar die Aeggeblomme sind kahl (aber sehr schön und ertragreich). Die meisten fauligen hatte ich bei den blue Congo und den Angeliter. Weisst Du zufällig ob die vielleicht anfälliger sind (hätte ja eher gedacht dass nicht, denn die blauen nimmt man ja gerne in Schweden und da ist noch nässer als hier). Die Sieglinde sind geschmacklich sehr enttäuschend. Müssen die vielleicht lagern um besser zu werden?

Grüsse
M.

Servus,

Die Zucchini und Kürbisse habe ich mal grob von dem
Mehltaublättern befreit und schau mal wie sich das
entwickelt.

Das kann sich noch ganz ordentlich entwickeln - der echte Mehltau hat eine Spezialität, die ihm in diesem Pilzsommer gar nicht gut getan hat: Er liebt es trocken!

Weisst Du zufällig ob die vielleicht anfälliger sind

von diesen weiß ichs nicht, aber die relativ gute Toleranz von den „neueren“ Sorten aus dem 20. Jahrhundert ist - denke ich - auch schon ein Ergebnis von Selektion in diese Richtung.

Die Sieglinde sind geschmacklich sehr enttäuschend. Müssen die
vielleicht lagern um besser zu werden?

Ich glaube, die haben einfach ihre Zeit gehabt: Immerhin ist es bald achtzig Jahre her, dass Sieglinde zuerst angebaut wurde. Sicherlich hängt bei Sieglinde viel vom Boden ab, in dem sie wachsen - Moor-Sieglinde, Moränen-Sieglinde und Löss-Sieglinde sind schon recht verschiedene Kartoffeln, aber es hängt halt auch mit der vegetativen Vermehrung zusammen, dass man eine Sorte, wenn sie sich nach und nach von ihren ursprünglichen Eigenschaften entfernt, halt nicht züchterisch „korrigieren“ kann - ziemlich ausgeprägt und wohlbekannt ist das ja von Äpfeln - auch die dürften sich, weil vegetativ vermehrt, eigentlich nicht mit der Zeit verändern, tun es aber trotzdem (graad zom Possa!): Was waren z.B. Jonathan und Cox Orange für wundervolle Äpfel, und was ist jetzt nach einigen Jahrzehnten noch von ihnen übrig: Ich bin sicher, dass das nicht bloß daher kommt, dass ich seit ungefähr 35 Jahren rauche, sonst hab ich ja auch die Nase für Aromen trotzdem behalten.

Als wenig pilzanfällig gelten die Kartoffelsorten, die in den frühen Jahren der „Bio“-Produktion die Stars dort waren: Granola und (gelöscht, aber noch zu kriegen) Grandifolia.

Schöne Grüße

MM

Die Nachbarin kann nix dafür
Hi!
Auch meine Tomatenpflanzen sind schon weitgehend hinüber. Zucchiniblätter weiß . Sieht alles recht traurig aus und das Mitte August. Ich ernte ab, was schon reif aussieht und gut ist’s.

Ist wohl dieses Jahr einfach so.

Auf der anderen Seite sind noch die Paprikas und Chillies am
werden, wenn ich auch da schon die eine oder andere faulige
Schote gesehen habe (vielleicht auch wegen der Kälte?).

Die kommt noch obendrauf.

Eigentlcih muss ich jetzt Feldsalat aussäen, da sie meine
sämtlichen Salatpflänzchen in Töpfchen auch eingehen liess.

Vielleicht bekommst Du irgendwo günstige Grünkohl- oder Endivienpflänzchen?

Grüße
kernig

Gießen und Brausen
Servus,

im regengeschützten Gewächshaus hätte das aber schon anders hinauslaufen können, wenn die Tomatenstöcke nicht mutwillig nassgemacht worden wären.

Schöne Grüße

MM

Bei mir auch im Gewächshaus
Hi!
Auch bei mir sehen im Gewächshaus die Tomatenpflanzen schlechter aus als die draußen unterm Dachüberstand. Ich vermute eher ein Lüftungs- als ein Gießproblem.

Und teilweise Schimmel statt Braunfäule.

Bin aber natürlihc kein Tomatenfachmann, kann nur meine Erfahrung hier schildern.

Grüße
kernig

Hallo kernig,

ja, da hasch Du sicher Recht - Regenschutz und gleichzeitig luftiger Standort ist natürlich viel günstiger für die Damen.

Wenn man aber wie das mopedhexle seinen Garten gleich neben Stetten am kalten Arsch zu liegen hat, hat das Gewächshaus auch sonst seinen Nutzen - Frost am 20.05. oder so ist für Tomaten auch nicht das Gelbe - gemein kaltes Klima gibts zwischen Furtwangen und Ellwangen auch, da muss man gar nicht bis Warmen(sic!)steinach vordringen.

Ich bin aber ziemlich sicher, dass sie auf so ein klassisches Modell aus L-Profilen und Glas spart, wie es zu Zeiten die Gärtner hatten, wo man einzelne Felder richtig weit und luftig aufmachen kann. Dann wirds auch mit den Tomaten was, wenn sie nur nicht gebraust werden.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Ich hatte auch mal Tomaten in dem kleinen Häusle so wie Du. Auch alle verschimmelt.
Mein derzeitiges grosses Folientunnelhaus hat aber Fenster, und luftig ists hier oben immer, so hatte ich letztes Jahr kein Problem.

Ich glaub jetzt aber meine Nachbarin hat die Fenster in den letzten Tagen zu gelassen! Genau gesagt hat sie es nicht, aber sie gestand mir zwei dieser unglaublich tollen Klettbändele abgerissen zu haben (geht ja fast nicht ohne, das Zeug fault im 2. Jahr von ganz alleine)…dann hat sie sich wahrscheinlich nicht mehr getraut die Fenster hochzurollen.

Eigentlich müsste das Gewächshaus noch ein Jahr halten um sich ein wenig gelohnt zu haben. Und leider muss ich auf mein geplantes Anlehngewächshaus noch länger warten.

Ich mache weiteres Vorgehen von der Paprika Ernte abhängig. Kann sein ich kann gesundheitlich eh bald nicht mehr viel Gärtnern, dann müssen die sensiblen Tomaten als erste dran glauben.

Gruß
M.