Hilfe! Falsche Wasserablesewerte!

Hallo und Hilfe!
Ich wurde heute von meiner Vermieterin angerufen, die mir eröffnet hat dass mein Wasserablesewert horrende sei und die Werte fast doppelt so hoch wie bei meinen Nachbarn (alles Einpersonen-Appartments).
Sie meinte, ihr käme das so seltsam vor, dass sie eine erneute Ablesung der ista in die Wege geleitet hat, d.h. am 18. wird nochmal abgelesen.
Nun sehe ich aber selbst dass auf meinen Wasserzählern die aufgerundeten Werte 121,000 und 74,000 stehen - für knapp zwei Jahre denn zu meinem Einzug standen sie bei so gut wie 0.

Der Schock kam dann nachdem ich mir die alte Nebenkostenabrechnung angesehen hab. Ich habe im Jahr 2011 für 5 Monate in dieser Wohnung gelebt aber nur Einheiten von 6,000 und 2,200 berechnet bekommen. Neben diesen Werten stand, dass diese geschätzt seien (wurden hierfür Werte aus dem Leerstand genommen?).
Dabei habe ich die Werte damals selbst telefonisch durchgegeben - diese hätten also nie geschätzt werden müssen. Kurioserweise sind die Ablesewerte der Heizungen, die ich damals ebenfalls beim gleichen Telefonat durchgegeben habe korrekt.

Ich habe damals eine Rückzahlung von 60 EUR erhalten und mich natürlich gefreut. Als unwissende kleine Studentin hab ich gedacht, die Nebenkosten wären einfach sehr hoch angesetzt in meiner neuen Wohnung und ich war einfach sparsam. Wahrscheinlich ist es unverzeihlich, dass mir das damals nicht aufgefallen ist aber ehrlich gesagt wurde ich aus diesen Abrechungsschreiben damals einfach nicht schlau.
Und da ich nichts nachzahlen musste war ich auch nicht auf der Suche nach Fehlern.

Jetzt sitze ich natürlich hier und weiß nicht was ich machen soll. Am 18. kommt der gleiche Ablesemann wie immer. Diesem habe ich meine Werte damals auch durchgegeben. Der wird doch einen Teufel tun und eingestehen, dass er meine Werte nicht weitergegeben hat.
Und dann steh ich hier mit meinen Zählerständen.

Kann ich da irgendetwas machen oder muss ich jetzt hunderte von Euro nachzahlen?
Ich habe ja damals keinen Einspruch gegen die Abrechnung eingelegt.

Als Studi bin ich auch nicht in der Lage so eine riesen Summe mal gerade zu überweisen.

Jetzt kann ich vor lauter Panik erstmal nicht schlafen bis zum 18. :frowning:

Bin dankbar für jeden Beistand

Hallo,

Das klingt eher nach eine Juristische als nach eine Wasserfrage. Ich kann Dir leider nicht helfen.

LG,

Christine

Aus der mail geht nicht klar hervor, ob beide Werte „121“ und „74“ das Trinkwasser betreffen oder nur die „121“.
Wenn man 6 m³ Verbrauch auf 5 Monate aufteilt, kommt man zur Erkenntnis, dass der tägliche Verbrauch 40 Liter beträgt (6.000 : 5 Monate : 30 Tage/Monat). Dieser Verbrauch ist selbst dann nahezu unrealistisch, wenn man nur wenige Stunden pro Tag in der Wohnung ist; man dürfte dann gerade mal Essen kochen und die Toilette benutzen (Sie haben möglicherweise nur eine Toilette mit 1 Drücker am Spülkasten und verbrauchen somit je Nutzung zwischen 8 und 12 Liter Trinkwasser), aber keine Wäsche waschen, kein Geschirr abwaschen, denn ein durchschnittlicher, handelsüblicher Duschkopf aus dem Baumarkt oder auch vom Installateur verbraucht meist zwischen 15 und 30 Liter pro Minute; um nur 40 Liter/Tag zu verbrauchen, dürfte man somit maximal 2 Minuten duschen und 1x auf die Sitztoilette gehen.

Betrachtet man den Wert „121“ als Verbrauch von 121 m³ in 2 Jahren, dann ergibt das die Rechnung:
121.000 : 24 Monate : 30 Tage und somit einen Tagesverbrauch von 168 Liter. Dieser Wert ist sehr realistisch, wobei schon wieder im höheren Bereich angesiedelt, was den Rückschluss nahelegt, dass Sie einen Verbrauchsintensiven Duschkopf verwenden oder lange duschen oder gerne ein Vollbad nehmen und die Küchengeräte nicht wassersparend sind.

Zu Ihrer Anmerkung, dass Sie die Zählerdaten zwar durchgegeben haben, aber diese offensichtlich nicht notiert wurden, liegt die Beweislast klar bei Ihnen.

So leid es mir tut:
Als Studentin sind Sie volljährig und somit darf Ihnen unterstellt werden, dass Sie nicht blauäugig sind und - sollten Sie etwas nicht verstehen - aktiv fragen und sich um Antworten kümmern.
Ich kann es Ihnen aus persönlicher Erfahrung nachvollziehen, dass „man“ oft davon ausgeht: „Das wurde jetzt so besprochen und das passt dann schon.“ Leider stimmt das nicht und somit empfehle ich Ihnen, künftig alles schriftlich zu machen, sobald es um Zahlen, Vereinbarungen/Verträge, Abrechnungen, Zusagen etc. etc. geht.
„Wer schreibt, der bleibt.“ ist eine Redewendung, die absolut stimmt.

Die Zählerdaten sind nicht fälschbar. Plötzlich auftretende hohe Wasserverbräuche sind oft auf undichte Spülkästen, tropfende Armaturen zurückzuführen. Auch das ist in der Verantwortung der Mieterin/des Mieters bzw. des Konsumtenen, sich um die Behebung dieses Schadens zu kümmern, andernfalls die Wasserrechnung sehr sehr hoch kommen kann (das kann innerhalb 1 einzigen Abrechnungsperiode Dimensionen annehmen, dass Ihre Nachverrechnung wie ein Klacks ausschaut).

Selbst, wenn die richtigen Zählerdaten schriftlich durchgegeben worden wären, liegt die Verantwortung bei Ihnen, die Abrechnung zu kontrollieren. Daher gibt es auch die Möglichkeit einer Einspruchsfrist. Nochmals: Sollten Sie Inhalte auf der Abrechnung nicht verstehen, dann ist es an Ihnen, beim Wasserversorger/bei der Rechnung stellenden Organisation/Unternehmung anzurufen und zu fragen, was denn da jetzt genau auf der Abrechnung steht, was die Kürzel, Informationen etc. bedeuten.

Sie sind eine angehende Akademikerin. Ich bin einer. Wir sind es unserem Bildungsstand schuldig, uns auch wie solche zu verhalten - egal, ob angehend oder fertig - und somit der Sciencia entsprechend immer dann Fragen zu stellen, wenn wir etwas nicht verstanden haben oder wissen möchten.

Ihre budgetäre Lage verstehe ich absolut. Was ich Ihnen diesbezüglich empfehle, ist das aktive Gespräch mit dem Wasserversorger und die Bitte um Ratenzahlung in einer Höhe, die für Sie noch tragbar ist. Alternativ wäre der Gang mit der Bitte um Finanz-Hilfe an Familienmitglieder möglicherweise eine Option (das Konto deswegen zu überziehen ist die schlechteste Wahl; sollten Sie daran denken, stellen Sie auch dort wieder alle Fragen, die Ihnen einfallen, besonders jene nach der „Verzinsung inkl. aller Gebühren, Nebenkosten etc. etc.“ - also, wie hoch ist die Summe, die Sie bekommen und wieviel müssen Sie dafür alles in allem zurückzahlen.

Zu guter Letzt: In allen Fragen von Abrechnungen bzw. von Rechnungen generell stehen Ihnen auch immer die Konsumentenschutzorganisationen als Ansprechstelle(n) zur Verfügung.

Ich hoffe, Ihnen damit gedient zu haben. Alles Gute!

sorry weiss nicht------------------------------------------

Hallole,
irgendwas stimmt da nicht. Ich nehme an, der erste Wert ist Kaltwasser und der 2. Warmwasser.
Man geht in der Regel von einem Gesamtwasserverbrauch von 40 - 50 m³ Wasser/Person/Jahr aus (Warm und kalt zusammen).
Das wäre in Deinem Falle das 4 fache…
Als erstes die Zähler kontrollieren ob sie überhaupt noch beglaubigt sind. Es muß ein Aufkleber darauf sein „beglaubigt bis 20??“. Wenn der fehlt nicht zahlen.

Als nächstes den Zähler überprüfen. Einen Referenzbehälter ( Eimer mit Skala oder ähnliches) besorgen. Zählerstand genau aufschreiben --> den Behälter füllen (z.B. 10L) --> dann den Zähler wieder ablesen und kontrollieren ob der Verbrauch stimmt. Wenn nicht --> Einspruch erheben und nicht zahlen.

Es gibt in dem Haus einen Gesamtwasserzähler. Vom Vermieter eine genaue Differenzberechnung aufgrund des Verbrauches Hauptzähler und der Verbräuche der gesamten Einzelzähler anfordern. Die Summe der Einzelverbräuche und des Hauptzählers müssen logischerweise annähernd gleich sein.

Falls das alles nichts hilft bleibt nur der Gang zur Verbraucherzentzrale oder zum Anwalt…

Grüßle

Howdy,

so wie ich das sehe, hast Du einfach mehr H2O verbraucht als Du (möglicherweise) vorhattest. Die Werte sind für den BRD-Normali gar nicht so extrem. Ergo, Du wirst zahlen müssen. Die Uhren sind geeicht und laufen nahezu 100%ig. Würde aber mal versuchen, ob das evtl. in die NebenkostenRaten aufgeteilt werden könnte. Spreche mit Vermieter. Oder vielleicht Papi? Oder such’Dir’nen Job, der Dir vorübergehend ein paar Kröten mehr einbringt.

Mehr ist nicht zu sagen
good luck + sunny day