Hilfe! Gedichtinterpretation/Aufsatz Hermann Hesse

Hallo,

ich bin hier schon fast am verzweifeln!!
Ich soll eine Gedichtinterpretation über „September“ schreiben. Als ich das beim letzten mal abgegeben habe, waren es ungefähr 185 Wörter. Meine Lehrerin meinte, dass dies nicht reicht.

Sie schrieb darunter:

„Das wären erste Gedanken zu dem Gedicht aber noch kein Aufsatz mit ca 185 Wörtern. Die Inhaltsangabe fehlt, die Deutung der Strophen und sprachliche Mittel werden sehr oberflächlich begründet“

Nun hab ich es nochmal überarbeitet und auch nicht mehr als 200 Wörter. Noch dazu kommt, dass ich schlecht interpretieren kann. Ich weiss nicht was ich schreiben muss und wie ich mich ausdrücken soll.

Könnt ihr mir vielleicht helfen? Evtl. mal über die Interpretation drüber schauen (nicht lachen :wink: )und mir sagen, wass ich falsch mache ??

Danke. Vanessa

"Das Gedicht September wurde von Hermann Hesse geschrieben. Erschienen ist es am 1911.
In dem Gedicht geht es um den Sommer, der allmählich zu Ende geht.

Es besteht aus drei Strophen mit je vier Versen. Der Anfang von jedem Vers ist groß geschrieben, um das Gedicht besser zu gestalten. Hesse verwendete den Kreuzreim. Durch die vielen Personifizierungen, wie „Der Sommer schauert“, „Sommer lächelt“ und „müdgewordene Augen“, wird alles bildhafter dargestellt.

In der Strophe „Der Sommer schauert“ will Hesse damit sagen, dass der Sommer dem Ende seines Daseins entgegen schaut.

Noch ein letztes Mal wirft der Sommer ein paar Sonnenstrahlen in den Garten, dessen Blumen und Blätter langsam verwelken. Dies wird ab „Sommer lächelt“ verdeutlicht.

Dann, nachdem der Sommer seine Arbeit vollendet hat, wird er durch den Herbst abgelöst. Das kann man genau bei „die müdgewordenen“ erkennen.

Hesse’s bildhafte Darstellung wie „Golden tropft Blatt…“ erläutert, dass die gelb-braunen Blätter immer mehr von den Bäumen fallen. Sie sterben ab und fallen von dem Akazienbaum auf den Boden.

In der letzten Strophe wird erklärt, dass die Rosen eines der letzten Pflanzen sind, die verwelken, bevor der Sommer ganz fort ist.

Durch die vielen sprachlichen Mittel, die Hesse in diesem Gedicht gebraucht hat, ist es einfach das Gedicht zu verstehen. Ich finde das Gedicht gut. Die ganzen Geschehnisse werden bildlich dargestellt und somit verständlich gemacht"

Hab das Gedicht vergessen
http://www.geocities.com/Vienna/Strasse/8215/34.html

Hallo Vanessa,

es ist schon eine Weile her, daß ich Gedichte interpretieren mußte und ich kann mich auch nicht mehr an die ganzen Begriffe erinnern (habe auch leider keine Zeit, alles großartig nachzuschlagen), aber ich hoffe, daß ich dir mit meinem kleinen Anstoß weiterhelfen kann und du es dann selbst weiterführen kannst. Im Grunde kann man über ein Gedicht ein ganzes Buch schreiben, aber ich glaube auch, daß man häufig mehr in ein Gedicht reininterpretiert, als sich der Dichter dabei gedacht hat. Egal, hier sind meine ersten Überlegungen:

1.Strophe sind nur weibliche, klingende Kadenzen (trauert-schauert, Regen-entgegen)
2.Strophe sind nur männliche, stumpfe Kadenzen (Blatt-matt, Baum-Traum)
3.Strophe ist eine männliche, stumpfe Kadenz (Ruh-zu)

auch hier zeigt sich der fließende Verfall

es werden ziemlich viele Adjektive, das bewirkt eine sehr bildliche Darstellung, damit man sich Alles genau vorstellen kann
dazu zählen auch Metaphern, wie tropft Blatt um Blatt

Die Personifizierung des Gartens, Sommers…ruft den Eindruck eines Eigenwillens hervor.

Der Euphemismus, wie z.B. tut er die müdgeword’nen Augen zu beschönigt den Tod des Sommers

Auch ist es für den Sommer Zeit geworden zu gehen, wie sehnt sich nach Ruh, langsam tut er die müdgeword’nen Augen zu

müdgeword’nen ist übrigens ein Euklitikon, die Verkürzung, vielleicht, weil er schon fast eingeschlafen ist und diese Verkürzung die fehlende Kraft darstellt (Wie gesagt, ich glaube, daß man manchmal mehr reinliest, als eigentlich ist, aber bei Gedichtinterpretationen kannst du ruhig so verquer denken, das bringt immer Punkte und vielleicht hat Hesse ja wirklich an sowas gedacht)

durch die Trauer wird deutlich, daß vorher etwas schönes da war und außerdem wird der Tod des Sommers sehr schillernd beschrieben, daß der sterbende Sommer auch schön ist und seine faszination hat

In der 3. Strophe sind auch zwei Enjambements, sie verdeutlichen die zusammengehörigkeit der ersten beiden und der letzten beiden Verse, daß wird auch durch den fehlenden Reim auf Rosen hervorgehoben und es erscheint, als hätte die 3. Strophe nur zwei lange Verse (da hätten wir wieder die fehlende Kraft, Müdigkeit).

1.strophe der Tod naht
2.strophe der Tod kommt näher und beginnt
3.strophe der Tod

Was kann ich sonst noch dazu sagen? Vergiß nie Textbeispiele, mindesten eins. Dein grober Aufbau der Interpretation sollte vielleicht so aussehen, daß du erst schreibst wie dein Gedicht heißt, wer es geschrieben hat, um was geht es in dem Gedicht, wie viele Strophen, mit wie vielen Versen, welche Reimart, dann alle Stilmittel, die du finden kannst mit Textbeispielen natürlich und dazu was es ausdrückt, was das Gedicht im ganzen ausdrückt, wie es dir gefällt und warum.

Laß deine Phantasie ein bißchen spielen, denke an alle möglichen Parallelen, die es zu anderen Dingen gibt.

Das war jetzt auf die schnelle eine ganz kurze Zusammenfassung.
Mein Text ist etwas durcheinander, da mußt du noch ein bißchen sortieren, aber ich hoffe doch, daß ich dir helfen konnte und laß mich wissen, was draus geworden ist.

Viel Erfolg und nicht verzweifeln, ich finds furchtbar, daß einem in der Schule der ganze Spaß an Gedichten genommen werden kann, nur weil man sich so furchtbar abquälen muß, man muß auch lernen ein Gedicht zu genießen.

Ramona

Hallo Ramona !

Vielen vielen Dank dafür!! Das hat mir erstmal weitergeholfen. Meistens sind das auch Anregungen, die mir fehlen. Ich denke, damit kann ich weitermachen.

Danke. Dafür gibt’s natürlich ein Sternchen.

Vanessa