Hilfe gegen Schimmelbefall der Wände

Hallo Leute,

keine Ahnung, ob das hierher passt:
Was kann man gegen Schimmel in der Wohnung tun und dabei nicht unbed. die chemische Keule verwenden bzw. sich damit mehr schaden als durch den Schimmel?

Situatiion: am 1.3.2000 Wohnung in 10-Jahre altem 6-Familien Haus gemietet. Trotz Beheizung und Lüftung aller Räume (alle mit Fenstern versehen, inkl. Küche und Bad) seit Mitte Dezember Auftreten von Schimmel in Fensternischen und Zimmerecken (zur Aussenseite) in fast allen Räumen.

Was kann man dagegen tun (behebend und vorbeugend)? Wer kann das professionell beseitigen? Beraten? Wie mit dem Vermieter umgehen?

Vielen Dank im Voraus,

Ama

es kommen idR zwei Problemfelder infrage

  1. Mangelnde Belüftung des Raumes, d.h. ihr müßt fleißiger Lüften!
  2. Die Fassade hat einen Riß, Fehler, sodaß Wasser eindringen kann.
    In jedem Fall würde mich mal den Vermieter anrücken lassen. Meist wird er Euch sagen, mehr Lüften. Wenn es hilft, dann hat er Recht. Ansonsten die Fassade untersuchen.
    Dann noch zur Beruhigung. Der Schimmel ist nicht lebensgefährlich, vorausgesetzt, ihr seid keine Allergiker, die darauf reagieren!

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Hallo!

10-Jahre altem 6-Familien Haus. Trotz Beheizung und Lüftung aller Räume (alle
mit Fenstern versehen, inkl. Küche und Bad) seit Mitte Dezember Auftreten von Schimmel
in Fensternischen und Zimmerecken (zur Aussenseite) in fast allen Räumen.

Chemie ist Unsinn, da hast Du unbedingt recht. Man vergiftet sich lediglich selbst. Am ehesten könnt Ihr mit Spiritus sprühen, das mögen sie nicht. Aber letztlich müssen die Lebensbedingungen für Pilze verschlechtert werden = Feuchtigkeit weg.

Aufsteigende Feuchtigkeit kommt nicht infrage, die Stellen weisen eindeutig auf Kondensationsfeuchte hin, die eben entsteht, wenn relativ warme, feucht Luft an die kältesten Stellen im Zimmer rankommt.

Die Fassade kann man dennoch „ansehn“, denn eine bessere Außendämmung würde das Problem verringern. Oft kommt sowas vor, wenn alte Kastenfenster gegen neue ausgetauscht werden, die zwar in sich einen hohem Wärmewert haben, aber durch ihre geringere Dicke an der Wand dort die Wandstärke praktisch nur noch wenige cm beträgt. Isolation ist natürlich aufwendig und evtl. nicht unbedingt nötig. Vorher sollte man einfachere Methoden testen.

Ziel muß sein, das Verhältnis von Feuchtigkeit in der Luft, Lufttemperatur einerseits und die Temperatur der Wand andererseits zu verbessern. Leichter gesagt als getan.

  1. Ideal: Wandtemperatur gleich oder größer als Lufttemperatur, dann ist Kondensation unmöglich.
    a) Zu erreichen ist das, indem man nicht heizt. Im Winter natürlich nicht so wünschenswert.
    b) Andre Variante: Strahlungsheizung, die ja Wärme erzeugt, indem die bestrahlten Gegenstände sich erwärmen und durch diese dann erst die Luft. (Normale Heizkörper arbeiten genau umgekehrt: die warme Luft kursiert, also sind die Gegenstände/Wände immer kälter)
    c) Wahrscheinlich günstigste Methode: Die Wohnung durchgängig auf gleicher Temperatur halten, dann gibts abends nach der Arbeit, wenn man es plötzlich wieder warm haben will, keine kalten Wände und auch im Schlafzimmer kühlt ich einströmende Luft nicht so stark ab.

  2. Die Luft muß trockner werden.
    a) Weniger Verdunsten (z.B. Wäsche in den Trockenraum), aber da gibts Grenzen, weil man nunmal kochen muß und auch atmen.

b) Feuchte Luft raus aus dem Haus = Lüften. Im Winter werden zwei Fliegen geschlagen: die warme, feuchte Luft verschwindet; es kommt kalte Luft rein, die sich erwärmt und dadurch „trockner“ wird. Wichtig beim Lüften ist aber, daß sich nicht die Gegenstände abkühlen, dann droht ja wieder Kondensfeuchte zu entstehen, dehalb das vielbeschworene Stoßlüften mit Verstand.

Hm. So. Schlag nochmal unter „Schimmel“ oder „Feuchtigkeit“ im Archiv nach, das Schimmelthema kam immer wieder mal dran.

Einen Profi, Bausachverständigen (unbedingt vermeiden, von einer Isolierfirma zu nehmen), könnte Ihr fragen. Der könnte evtl. abschätzen, ob die Heiz- und Lüftungsmaßnahmen ausreichen könnten oder die Isolierung zu schwach ist.

Danach wäre der Weg zum Vermieter nötig.

Tschuess, Sven.

Hallo, Ama!

Was kann man gegen Schimmel in der Wohnung tun und dabei nicht
unbed. die chemische Keule verwenden bzw. sich damit mehr
schaden als durch den Schimmel?

Ergänzend zu den Vorrednern (eigene Erfahrung):
Bei mir hatte sich in einem Zimmer in den Ecken Schimmel gebildet. Um den weg zu kriegen haben wir die kompletten Tapeten entfernt, die Wand an den ursprünglich befallenen Stellen mit Essigwasser behandelt (es geht auch Zitronensäurelösung) und vor dem neuen Tapezieren den Raum erst mal zwei Wochen lang richtig austrocknen lassen (ca. 20-25 °C und mehrfach täglich stoßgelüftet).
Da in dem Raum keine Fußleisten vorhanden waren, standen alle Möbel unmittelbar an der Wand. Nach der Renovierung habe ich die Möbel alle mit ca. 4 cm Abstand zur Wand aufgestellt, damit dahinter Luft zirkulieren kann.
Zum Lüften: Du darfst keinesfalls hingehen und nur mit gekipptem Fenster lüften, sondern die Fenster müssen richtig geöffnet werden. Ansonsten kühlt sich die Luft beim Durchstreichen des relativ schmalen Spalts zwischen Fenster und Wand stark ab und kühlt dabei die Fensterwangen ab, was wiederum bewirkt daß sich Wasser dort niederschlagen kann. Wenn dann noch die Wangen mit Rauhfaser oder anderer Papiertapete tapeziert ist, dann ist das eine gute Grundlage für Schimmel. Daher sollten die Fensterwangen möglichst nur gestrichen werden. Hat sich erst einmal Schimmel dort festgesetzt, dann werden die Sporen mit dem Wind schnell in den ganzen Raum verteilt und setzen sich an anderen (kalten und feuchten) Stellen ab…

Viel Erfolg!

Thomas

Situatiion: am 1.3.2000 Wohnung in 10-Jahre altem 6-Familien
Haus gemietet.

Frag doch mal die Nachbarn und (falls möglich) den Vormieter, falls alle die gleichen Probleme haben deutet vieles auf einen Mangel am Haus hin, für den der Vermieter verantwortlich ist. Den Rest haben meine Vorredner schon erklärt.

Cu Rene

Thanks!
Vielen Dank Euch allen, für die wertvollen Tipps. Alleine schon durch Fenster nicht mehr gekippt lassen, hat sich alles wesentlich verbessert. Ich sorge für Temperaturausgleich im ganzen Haus und versuche große Temperaturunterschiede zw. Tag/Nacht oder zw. den einzelnen Räumen zu vermeiden. Die Hiezkosten sind bestimmt um einiges angestiegen, aber besser so, als Schimmel. Den Schimmel habe ich übrigend mit einem Biff-Schimmelstop Schaum (eigentlich für’s Bad - Fliesen, Fugen etc.) auf Chlorbasis - bis jetzt erfolgreich weggekriegt.

War sehr lehrreich, was ich von Euch erfahren habe. Besonders das, mit den gekippten Fenstern.

Ciao,

Ama

Schaue doch einmal unter
http://members.aol.com/schimmelhaus
nach.
Dort findet man Gutachten und qualifizierte Gutachter

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Der Schimmel ist nicht
lebensgefährlich, vorausgesetzt, ihr seid keine Allergiker,
die darauf reagieren!

Diese Aussage ist geradezu lebensgefährlich!!

Unter
http://members.aol.com/schimmelhaus
findet man Gutachten und Gutachter, die sich auf die neuesten Erkenntnisse in der Schimmelforschung stützen!