Hallo!
10-Jahre altem 6-Familien Haus. Trotz Beheizung und Lüftung aller Räume (alle
mit Fenstern versehen, inkl. Küche und Bad) seit Mitte Dezember Auftreten von Schimmel
in Fensternischen und Zimmerecken (zur Aussenseite) in fast allen Räumen.
Chemie ist Unsinn, da hast Du unbedingt recht. Man vergiftet sich lediglich selbst. Am ehesten könnt Ihr mit Spiritus sprühen, das mögen sie nicht. Aber letztlich müssen die Lebensbedingungen für Pilze verschlechtert werden = Feuchtigkeit weg.
Aufsteigende Feuchtigkeit kommt nicht infrage, die Stellen weisen eindeutig auf Kondensationsfeuchte hin, die eben entsteht, wenn relativ warme, feucht Luft an die kältesten Stellen im Zimmer rankommt.
Die Fassade kann man dennoch „ansehn“, denn eine bessere Außendämmung würde das Problem verringern. Oft kommt sowas vor, wenn alte Kastenfenster gegen neue ausgetauscht werden, die zwar in sich einen hohem Wärmewert haben, aber durch ihre geringere Dicke an der Wand dort die Wandstärke praktisch nur noch wenige cm beträgt. Isolation ist natürlich aufwendig und evtl. nicht unbedingt nötig. Vorher sollte man einfachere Methoden testen.
Ziel muß sein, das Verhältnis von Feuchtigkeit in der Luft, Lufttemperatur einerseits und die Temperatur der Wand andererseits zu verbessern. Leichter gesagt als getan.
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Ideal: Wandtemperatur gleich oder größer als Lufttemperatur, dann ist Kondensation unmöglich.
a) Zu erreichen ist das, indem man nicht heizt. Im Winter natürlich nicht so wünschenswert.
b) Andre Variante: Strahlungsheizung, die ja Wärme erzeugt, indem die bestrahlten Gegenstände sich erwärmen und durch diese dann erst die Luft. (Normale Heizkörper arbeiten genau umgekehrt: die warme Luft kursiert, also sind die Gegenstände/Wände immer kälter)
c) Wahrscheinlich günstigste Methode: Die Wohnung durchgängig auf gleicher Temperatur halten, dann gibts abends nach der Arbeit, wenn man es plötzlich wieder warm haben will, keine kalten Wände und auch im Schlafzimmer kühlt ich einströmende Luft nicht so stark ab.
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Die Luft muß trockner werden.
a) Weniger Verdunsten (z.B. Wäsche in den Trockenraum), aber da gibts Grenzen, weil man nunmal kochen muß und auch atmen.
b) Feuchte Luft raus aus dem Haus = Lüften. Im Winter werden zwei Fliegen geschlagen: die warme, feuchte Luft verschwindet; es kommt kalte Luft rein, die sich erwärmt und dadurch „trockner“ wird. Wichtig beim Lüften ist aber, daß sich nicht die Gegenstände abkühlen, dann droht ja wieder Kondensfeuchte zu entstehen, dehalb das vielbeschworene Stoßlüften mit Verstand.
Hm. So. Schlag nochmal unter „Schimmel“ oder „Feuchtigkeit“ im Archiv nach, das Schimmelthema kam immer wieder mal dran.
Einen Profi, Bausachverständigen (unbedingt vermeiden, von einer Isolierfirma zu nehmen), könnte Ihr fragen. Der könnte evtl. abschätzen, ob die Heiz- und Lüftungsmaßnahmen ausreichen könnten oder die Isolierung zu schwach ist.
Danach wäre der Weg zum Vermieter nötig.
Tschuess, Sven.