HILFE! Ich bin total ausgebrannt und verzweifelt

Hallo liebe Leser,
Ich bin 21 Jahre jung, mache seit dem Dezember 2011 eine Ausbildung zum Masseur und med. Bademeister in einem sehr qualifiziertem Krankenhaus und stehe nun kurz vor meinem Zwischenexamen.
Der Beruf ist genau mein Ding, da ich viel Spaß und Talent habe.
Dennoch habe ich ein riesiges Problem:

  1. Ich habe sehr viel zu lernen für das Zwischenexamen mit dem ich mich bewerben muss und dadurch viel Streß und Druck.
  2. Ich mache meine Ausbildung in einer anderen Stadt, sehe meine Freunde, Freund und Mutter (die ich sehr vermisse) nur selten. (ist aber nebensächlich, da ich relativ gut alleine sein kann)
  3. Ich fühle mich einfach nur noch ausgebrannt und habe das Gefühl nicht mehr zu können.
  4. Ich bin lustlos und unternehme nix mehr. Ich kann nicht mehr aufhören zu weinen, lachen fällt mir schwer (obwohl ich gerne lache und ich an meiner Seite einen Freund habe, der mich immer zum lachen bringt und aufmuntert) und ich würde mich am liebsten nur noch verkriechen.
  5. Dieser ganze Streß schlägt mir auf den Körper. (Magen- und Kopfschmerzen, Übelkeit, etc.)
  6. Ich habe schreckliche Alptraüme von damals (mein bester Freund hat sich mit 14 vor meinen Augen angezündet), kann also nicht mehr schlafen und vermisse, gerade in solchen Situationen, meinen verstorbenen Vater.
  7. ich habe Angst wieder in eine tiefe Depression zu fallen. ich habe sowas schon einmal mitgemacht und es fühlt sich genauso an wie damals, als ich meinen geliebten Vater mit 18 verloren habe.
    Ich weiß einfach nicht mehr weiter und bin total verzweifelt.
    Könnt ihr mir villt ein paar gute Ratschläge oder Therapievorschläge geben?
    Ich will auf keinen Fall meinen Beruf wegen ein „bisschen“ Druck und Überforderung aufgeben sondern möchte dies in den Griff bekommen.
    ich möchte mit Druck umgehen können ohne das ich total verzweifel und meine Vergangenheit mich einholt und wieder kaputt macht.

Meine Dozentin hat mir angeboten eine kleine Auszeit/Therapiezeit zu machen um im Oktober mit dem neuen Kurs mit neuer Energie und gesunden Geist neu anzufangen.
Für viele hilfreiche Antworten wäre ich sehr dankbar.

Mit liebsten Gruß
Sandra

Servus Sandra !

Meine Dozentin hat mir angeboten eine kleine
Auszeit/Therapiezeit zu machen um im Oktober mit dem neuen
Kurs mit neuer Energie und gesunden Geist neu anzufangen.

Dann mach das !!!
Du trägst einen gewaltigen Rucksack mit Dir herum, und bei aller Antrengung und allem Einsatz Deinerseits zwingt dieser Dich jetzt in die Knie.
Es ist nicht so, dass Du nicht „mit ein bisschen Druck umgehen“ kannst, sondern Du bist gerade dabei, unter einen großen Last zusammen zu brechen.
Einem Turner, der wegen einer gebrochenen Hand nicht zum Wettkampf antritt, wird man auch nicht nachsagen, dass er ein Weichei ist, und deswegen darfst Du Dir auch zugestehen, im Moment wegen einer „Verletzung“ (natürlich im übertragenen Sinne), nicht Deine volle Leistung bringen zu können.
Nimm das Angebot Deiner Dozentin an, suche Dir rasch therapeutische Hilfe, und gestehe Dir (wie jedem anderen Menschen auch) zu, wenn Du Hilfe brauchst, diese auch mit Fug und Recht in Anspruch nehmen zu dürfen.

Ich wünsche Dir alles Gute!
Grüße aus Wien
Helmut

Hallo Sandra!

Meine Dozentin hat mir angeboten eine kleine
Auszeit/Therapiezeit zu machen um im Oktober mit dem neuen
Kurs mit neuer Energie und gesunden Geist neu anzufangen.
Für viele hilfreiche Antworten wäre ich sehr dankbar.

Mach das! Und zwar schleunigst!

Einen besseren Tip wirst du hier nicht finden.

Ich wünsche dir alles Gute.

Gruß, M.

[MOD] Eine Depression
ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Sie hat nichts, aber auch gar nichts, damit zu tun, ob jemand einen „vernünftigen Eindruck“ macht. Eine solche Äußerung stellt Betroffene in die Ecke der eingebildeten Kranken, denen nur ein wenig guter Wille fehlt, damit alles wieder gut wird.

Auch wenn derartige Empfehlungen bei leichteren Verstimmungen greifen mögen: Im Fall einer echten Depression sind sie nicht nur kontraproduktiv, sondern u.U. auch gefährlich.

Ich bitte daher dringend darum, mit derartigen Aussagen vorsichtig zu sein.

Schöne Grüße,
Jule

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Just another Wordpress.com site
Ich finde diese Aktion fragwürdig und ich will das nicht einfach so stehen lassen, nämlich weil:

„Zufällig gefunden“, ein unfertiges blog mit dem Titel Psychokritik und mit genau einem inhaltlich unglücklichen Eintrag vom 24. April. Ein Schelm, wer da einen Zusammenhang zum Poster vermutet.

Das wäre an sich nicht schlimm, wenn irgendetwas hilfreiches für UP dabei wäre.

Schon wieder ein Depression?
Du scheinst doch einen vernünftigen Eindruck zu machen.
Also achte auf dein Wohlergehen.

?

Wenn mein Motzen gelöscht wird, hoffentlich auch der Anlass dazu.

2 Like

Hallo Sandra,

ad 1) beruflicher bzw. schulischer Streß enorm
ad 2) halte ich nicht für nebensächlich, ganz im Gegenteil
ad 3, 4, 5) sehr nachvollziehbar, wenn ein Mensch ausgebrannt/erschöpft ist - alles in allem Signale der Überlastung
ad 6) zusätzliche Belastungen aus der Vergangenheit
ad 7) Alarmsignal

Es handelt sich keinesfalls um „ein bisschen Druck“ wie du schreibst, das ist schon eine ganze Menge die du da mit dir rumschleppst.

Ich glaube auch nicht, dass dich wirklich die Vergangenheit 1:1 „einholt“, es ist eine Kombination aus Belastungen und deine Psyche hat bereits einmal in einer Belastungssituation eine Auszeit eingefordert, das heißt der Ablauf hat schon einmal in gewisser Weise „funktioniert“. So quasi als letzte Möglichkeit.

Die ganze „Auszeit-nehmen-Sache“ kann auch bereits früher angewendet werden, bevor es zu Burn-Out ähnlichen Symptomen bzw. körperlichen Erschöpfungszuständen kommt. Dann fällt diese Auszeit wesentlich kürzer aus und man regeneriert schneller. Man nennt das dann Wochenende oder Urlaub, im besten Fall dann auch Pause :smile:. Dazu muss man die Belastungen aber auch früher als solche wahrnehmen, bevor sie übermäßig groß erscheinen, und wissen dass nun eine Pause angebracht ist.

Das kannst du im Zuge einer Therapie gut erarbeiten, also ist das Angebot deiner Dozentin wirklich etwas worauf ich zum Beispiel zurückgreifen würde. Diese Therapie dann vielleicht noch begleitend zum Wiedereinstieg (der für mich ohne Zweifel stattfindet), und so auch nochmal unter „verschärften“ Bedingungen das auf-dich-selbst-achten trainieren.

Also ich sehe das weniger als Rückfall in die Vergangenheit, eher als die einzige Möglichkeit, die dein Körper derzeit hat, dich darauf aufmerksam zu machen, dass es jetzt mal genug ist.

Nimm das Angebot deiner Dozentin an, falls irgend möglich.

Grüße
fliegerbaer

Hallo Sandra,

schön, dass deine Arbeit dir Spaß macht und du etwas gefunden hast, für das du dich begeistern kannst!

  1. Ich mache meine Ausbildung in einer anderen Stadt, sehe
    meine Freunde, Freund und Mutter (die ich sehr vermisse) nur
    selten. (ist aber nebensächlich, da ich relativ gut alleine
    sein kann)

Für Menschen, die starke familiäre Bindungen haben, ist eine Trennung, wenn auch auf Zeit, oft sehr anstrengend. Man sagt dann „Ist ja nicht lange“ oder „Das Ende ist ja abzusehen“, aber ich kann mich erinnern, dass 3 Monate in einer anderen Stadt trotz Wochenenden zuhause grauenhaft waren - und das, obwohl ich gern allein bin. Bitte ignoriere dieses Bedürfnis nicht vollständig, denn ich kann nur sagen, dass diese Trennungsphase für mich sehr prägend war – leider nicht nur im guten Sinne. Vielleicht findet ihr ja Wege, diese Distanz ein wenig zu überbrücken.

  1. ich habe Angst wieder in eine tiefe Depression zu fallen.
    ich habe sowas schon einmal mitgemacht und es fühlt sich
    genauso an wie damals, als ich meinen geliebten Vater mit 18
    verloren habe.

Wenn du die Zeichen so gut deuten kannst, dann höre auf dein Gefühl. Es ist nicht gut, seine Grenzen permanent zu überschreiten.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter und bin total verzweifelt.
Könnt ihr mir villt ein paar gute Ratschläge oder
Therapievorschläge geben?

Ein paar gute Ratschläge vielleicht. Versuche immer, ein paar Pausen einzulegen und dir ein wenig Zeit für dich zu gönnen. Das kann eine Runde schwimmen sein, ein Spaziergang oder ein leckeres, selbstgekochtes Lieblingsessen, ein wenig Meditation. Gerade in Phasen, wo es viel zu tun und zu lernen gibt, denkt man, dass man keine Zeit dafür hat. Vielleicht fängst du erst einmal mit 10 Minuten alle 2 Tage an. Schließlich braucht dein Kopf und dein Körper Momente, um sich regenerieren zu können.

Ich will auf keinen Fall meinen Beruf wegen ein „bisschen“
Druck und Überforderung aufgeben sondern möchte dies in den
Griff bekommen.

Das, was du beschreibst, ist kein „bisschen“ Druck. Indem du es kleinredest, verlangst du von dir, mehr zu tun als du im Moment kannst.

So wie du es beschreibst, hast du aber eine sehr verständnisvolle Dozentin. An deiner Stelle würde ich noch einmal das Gespräch mit ihr suchen und alle Optionen mit ihr durchgehen, z.B. ob dir der Platz im Oktober sicher wäre. Diese Zusicherung nimmt sicher etwas Druck von dir. Du könntest auch mit deinem Arzt sprechen und dir eine Therapie verordnen lassen. Das würde ich auf jeden Fall tun, um mit den Bildern umgehen zu können.

Ich wünsche dir wirklich ganz viel Kraft und dass du deine Ausbildung weitermachen kannst.

Viele Grüße
sgw