Ein ganz neuer Vorschlag:
Irgend eine Internetseite für irgend einen Zweck so gestalten,
dass wenn man mit dem Curser auf irgendeinen virtuellen Knopp
kommt, sofort eine große Tafel Hilfe erscheint, die sagt,
zu was der Knopp gut ist, wenn man daraf klickt, unter welchen
Bedingungen man ihn benutzen sollte und unter welchen nicht.
Dazu müsste man sehr vielen Leuten über die Schulter schauen,
wenn sie diese Internetseiten Testweise benutzen,
die garantiert keine Ahnung vom Computer haben. Diese
Helfer müssten ausgetauscht werden, gegen neue „Deppen“
sobald sie eine gewisse Kenntnis erworben haben.
Solche Tests sollten sehr lang und sehr gründlich gemacht
werden.
Man sollte sehr gründlich darüber nachdenken, mit welcher
Absicht ein Benutzer eigentlich kommt und gleich von Anfang
an die Stammkunden (und solche die es werden wollen)
von sonstigen Besuchern trennen.
Wenn das beispielsweise ein Buchhaltungsprogramm ist, dann
sollte ein völlig unbedarfter Mensch daraus am Bildschirm
Buchhaltung lernen können, mit einem Minimum an Beratung
durch andere Leute.
Also nicht ein umfangreicher Hilfetext, der alle Fragen
beantwortet, die ein Benutzer gar nicht gestellt hat,
außer der einen: „Wie komme ich eigentlich aus diesem
verfluchten help-Zustand wieder heraus und zurück in das
ursprüngliche Programm.“ Wenn das nämlich vor dem Benutzer
geheimgehatlen wird (Das halten die meißten online-help-
Texte geheim.) dann fällt dem Anfänger in seiner Verzweiflung
doch nichts besseres ein, als „Reset“ zu drücken.
Bis jetzt war es immer noch so, dass es eine Viechsarbeit
ist, sich in einem System von Internetseiten - z.B einer
Bank - zurecht zu finden. Und wenn Du das dann endlich raus
hast, dann nützt es Dir einen Dreck, falls Du auch noch ein
Konto bei einer anderen Bank hast, denn dort ist die ganze
Philosophie völlig anders und das clicken auf irgend einen
Knopp mit einer kuzen prägnanten Beschriftung führt zu
ganz anderen, völlig überraschenden Resultaten.
Der Benutzer steht immer wieder vor der Frage:
„Aber ich will doch jetzt nur das: …
Wie komme ich denn dahin …?“
Aber auf jeder Seite wird er mit Informationen beschmissen,
die er garnicht haben will.
Das Hauptproblem des Benutzers sind die virtuellen Knöppchen
die er clicken soll, und was er damit bewirkt, und vor allem,
welchen Knopp er klicken soll um dahin zu kommen, wo er will.
Der Programmierer, dagegen, der die Internetseite schreiben
soll, ist einem Chef und letztlich einem Arbeitgeber untertan,
der vom Programmierer verlangt, er solle dem Benutzer erst
einmal sagen, dass SEINE Brötchen die besten sind, dass SEIN
Persil immer Persil bleibt, dass bei Gott, bei Toyota und
bei DIESER Firma nichts unmöglich ist. Dabei ist das völlig
überflüssig, denn wenn der Kunde nicht der Meinung wäre,
dass sich bei dieser Firma zu kaufen lohnt, dann wäre er wohl
nicht auf diese Seite gekommen. Aber auch Stammkunden sind
völlig aufgeschmissen und verirren sich hoffnungslos in dem
Irrgarten der Internetseiten, wenn sie diesmal nicht
Zündkerzen zum Versand bestellen wollen, sondern nur wissen
wollen, wo denn die Filiale in Schilda ist und wann die
geöffnet hat.
Oder schreiben Sie doch einmal nach diesen Grundsätzen ein
Ahnentafel-Programm fürs Internet für eine weit verzweigte
Familie, wo viele Interessenten, die noch wissen, wo Tante
Mimi gewohnt hat und mit wem sie verheiratet war, ihre
Informationen eingeben können.
Mit so wenig Vorkentnissen über Computer und Internet wie
nur irgend möglich, weil die Hilfetexte immer vor jedem
Click erscheinen, wenn der Curser auf den Knopp zeigt.
Es sollten überhaupt auch sonst mehr Informationen auf
der Seite stehen, die dem Benutzer sagen: „Wenn du das und
das wissen willst oder sagen willst, dann clicke auf diesen
Knopp.“
Und hütet Euch vor all den Fachausdrücken, die „jeder
erfahrene Internetbenutzer kennt“. Testet all das aus mit
Leuten, die garantiert keine Computererfahrung haben.
Na wie Wäre das?
Viele Grüße!
Erhart Arndt