Hallo,
folgende fiktive Situation: Person A hat sich auf eine Stelle in einem großen Konzern beworben, ist relativ schnell zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden und hat dann auch am nächsten Tag telefonisch die Zusage vom Abteilungsleiter (der auch beim Gespräch dabei war) bekommen. So wie er das rausgehört hat, war er der einzige qualifizierte Bewerber auf die seit längerem ausgeschriebene Stelle (es ist ein spezielles Fachgebiet).
Das ganze sollte dann eine Woche später noch vom Betriebsrat abgesegnet werden und dann sollte er den Vertrag bekommen. Der Betriebsrat hat die Entscheidung dann aber vertagt auf den nächsten Sitzungstermin eine Woche später. A hat dann, um Gewissheit zu bekommen, gestern angerufen, um zu fragen, ob denn der Betriebsrat jetzt wie geplant auf der zweiten Sitzung zugestimmt hat. Antwort: Ja, aber…
Es hat sich zwischenzeitlich intern jemand auf diese Stelle beworben und es gab mit diesem Bewerber auch Gespräche. So wie A das rausgehört hat, würde das für den internen Bewerber aber keine Veränderung oder Weiterentwicklung bedeuten, er würde lediglich die Gruppe wechseln und dort denselben Job machen wie vorher. Der Betriebsratsvorsitzende will jetzt noch mal diesen internen Bewerber fragen, ob er was gegen die Einstellung von A hat und dann das Ok der Personalabteilung und dem Abteilungsleiter geben, damit die A den Vertrag aushändigen können.
A hat die Personalreferentin explizit gefragt, ob er jetzt um seine Einstellung bangen muss, sie meinte: „Glaube ich nicht, wir haben da eigentlich ziemlich sauber argumentiert, so dass es da keine Probleme geben sollte.“
Vielleicht sind hier erfahrene User, die die Zusammenhänge in großen Unternehmen kennen und erklären können, was das ganze zu bedeuten hat? Welche Rolle spielen interne Bewerber? A macht das ganze natürlich Angst, da es echt eine Superstelle in einem tollen Unternehmen ist und er die natürlich liebend gerne antreten würde.
Insbesondere stellen sich folgende Fragen:
- Der Chef hat anscheinend kein Interesse an diesem internen Bewerber, sondern möchte A auf die Stelle setzen. Habt Ihr diesen Eindruck (anhand der geschilderten Gesamtumstände) auch?
- Letztlich entscheidet der Chef, wer eingestellt wird, Betriebsräte können das ganze nur verzögern, aber nicht verhindern. Korrekt?
- Wenn der interne Bewerber wechseln würde, wäre seine jetzige Stelle unbesetzt. Das Unternehmen hätte also nichts gewonnen und A hätten sie auch verloren. Das spricht gegen den internen Bewerber, korrekt?
- Anscheinend ist die Stelle, auf die A sich beworben hat, aus welchen Gründen auch immer, attraktiver als die jetzige Stelle des internen Bewerbers, sonst würde dieser sich ja nicht bewerben. Muss A damit rechnen, dass er nach seiner Einstellung dann auf diese (unattraktivere) Stelle getauscht wird?