Hilfe! Kind für Schule motivieren?

Hallo :smile:

Meine Tochter ist 14. Sie war immer schon gut in der Schule, der Typ dem alles zufliegt ohne gross dafür arbeiten zu müssen.
Niemals habe ich, wie andere Eltern, in der Grunschule Lesen, Diktate oder Rechnungen am Nachmittag üben müssen. Das ging alles von alleine und die Bewertungen bzw. Noten waren allesamt hervorragend.
Natürlich wollte meine Tochter dann ins Gymnasium, freiwillig. Schliesslich hatte sie einen Notendurchschnitt von 1,1.

Ich selber habe leider nur Hauptschule weil ich zu faul war, in die Realschule zu gehen. Umso mehr habe ich mich gefreut, daß mein Kind sich so leicht tut und offenbar mit Leichtigkeit alle ihr gestellten Aufgaben bewältigt. Um es klarzustellen: Ich bin nicht der Typ der krankhaft ehrgeizig ist, nach dem Motto „Die Kinder müssen aufs Gymnasium bzw. studieren.“ Aber wie gesagt, es ging alles von alleine.

Naja, natürlich war meine Tochter in der 5. Klasse etwas geschockt, daß das Gymnasium ja doch etwas anders ist als die Grundschule. Nichts mehr mit „spielerisch“ etc. Da ging es knallhart zur Sache. Obwohl heute (8. Klasse) rückwirkend betrachtet, war die Unterstufe noch ein Sonntags-Spaziergang.

Unser Problem ist das folgende… seit der 7. Klasse sackt meine Tochter kontinuierlich ab, weil: keine Lust. Sie lernt nicht, jammert nur über die stressige Schule, macht gerade so ihre Hausaufgaben, (genauso wie früher in der Grundschule, da hat das ja schliesslich auch ausgereicht) wobei das im Gymansium natürlich auf gar keinen Fall ausreicht, was sich auch in den Noten bemerkbar macht. Die beste Note in den letzten 1,5 Jahren war eine 4.

Ich weiss daß sie mit ein wenig Anstrengung mindestens eine Note besser wäre. Sie will aber nicht und ich kann sie ja schlecht zwingen. Natürlich rede ich mit ihr darüber, versuche ihr zu erklären usw. aber was interessiert eine 14 jährige schon gross ihr Leben in 20 jahren bzw. ihre beruflichen Aussichten, wenn sie nicht einen Traumberuf hat auf den sie hinarbeitet.
Nun möchte sie auf Realschule bzw. Hauptschule in der Annahme da müsse man nicht mehr lernen, alles ist voll easy und entspannt.

Was tun? Es wäre so schade ihre guten Anlagen nicht auszunutzen und sie einfach machen zu lassen, was sie will. Später wird sie (und ich) es bereuen einfach aufgegeben zu haben, nicht weil sie nicht KANN sondern weil sie nicht WILL.

Gibt es Tipps? Ich hoffe ja, es ist nur eine Phase.

Gruß
M.

Hallo Marianne,

abgesehen davon wie du deine Tochter motivieren kannst (leider habe ich keine passenden Tipps parat), ist es kein Problem dein Tochter jetzt auf die Realschule wechseln zu lassen und sie nach der zehnten Klasse (wenn sie es möchte) wieder zum Gymnasium zu schicken. Von der Hauptschule würde ich jedoch abraten, da die Hauptschulen vom Leistungsniveau heute nicht mehr mit der Hauptschule vor 10 oder 15 Jahren zu vergleichen sind. Da wäre sie mit Sicherheit unterfordert und hätte nach der zehnten Schwierigkeiten wieder aufs Gynmasium zu wechseln.

Gruß,
Larina

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Moin Marianne,

Jugendliche in dem Alter agieren selten als isolierte Inseln. Zwar liegt berufliche Zukunftsplanung bei vielen nicht grade an erster Stelle, statt dessen aber der Freundeskreis.

Wie sieht denn der Freundeskreis deiner Tochter aus ? Hat sie Freundschaften am Gymnasium oder eher unter Realschülern ? Wie sind diese „drauf“ ?

Ansonsten lass ihr ruhig den Wechsel auf die Realschule. Vielleicht ist es ein heilsamer Schock für sie.

Gruß
Marion

hallo.

wenn sie wenigstens halbwegs wüßte, was sie sich beruflich vorstellt, wäre schon viel geholfen. vielleicht braucht sie dafür gar kein gymnasium, evtl. wäre ein allgemeines abitur sogar hinderlich - stichwort „überqualifikation“.
also lieber ne ordentliche mittlere reife als ein schlechtes abi. wenn sie also auf die realschule will - nur zu.
daß dort alles NICHT easy und entspannt ist, solltest du ihr vorher schon versuchen klarzumachen.
lernen muß man überall, und 14jährige fragen sich immer „wozu brauch ich das später mal!?“ und keiner kann ihnen ne verwertbare antwort drauf geben. es ist ja auch so, daß man „später mal“ nur einen bruchteil dessen, was man in der schule gelernt hat, wirklich braucht.
der rest fällt unter den begriff „allgemeinwissen“. und davon viel zu haben, macht einfach spaß. man kann „später mal“ schlau daherreden, mitreden, man muß seltener sagen „weiß ich nicht“… naja. ob das jetzt wirklich zum lernen motiviert…? :smile:

vielleicht sollte sie sich mit freundinnen zusammentun, die ähnlich stark bzw. schwach sind wie sie. zusammen lernen macht mehr spaß. was die eine nicht weiß, weiß die andere, und am ende haben alle was davon.

gruß

michael

Danke für euere Antworten soweit, unser Problem scheint zu sein, daß ihre Freundin, mit der sie viel Zeit verbringt weil sie im Nachbarhaus wohnt und mit der sie sich sehr gut versteht, in der Hauptschule ist, und über scheinbar endlose Freizeit verfügt. Natürlich ist es frustrierend, ständig sagen zu müssen, „sorry, ich muss noch lernen“ während die Freundin schon draussen ist.

Sie hat auch Freundinnen am Gymnasium aber die sind meistens nachmittags komplett verplant mit Geigen- Klavier- Nachhilfe Unterricht etc., daß da wenig Möglichkeiten der gemeinsamen Freizeitgestaltung bestehen.

Meine Tochter glaubt, allen Gesprächen zum Trotz, daß sie das schönste Leben mit Hauptschule hätte. (So wie die Freundin) - Erklärungen, wie deren berufliche Zukunft möglicherweise aussieht, und ihre dagegen, werden ignoriert. Als meine Tochter mal erwähnte, Tierärztin wäre toll, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und ihr erklärt, daß sie zwar mit Abitur Tiermedizin studieren kann, ihre Freundin dagegen vermutlich nicht mal Tierarzthelferin werden kann, denn mit Hauptschule kann man heutzutage nur noch abends den Supermarkt wischen. Sie versteht das schon - ich meine sie ist ja nicht doof - aber am nächsten Tag ist alles vergessen.

Apropos Realschule: Sie geht davon aus daß Realschule babyleicht ist und man da nichts oder wenigstens fast nichts tun muss. Was natürlich lächerlich ist und im ürbrigen tut sie ja jetzt schon „nichts“ - das würde ja bedeuten sie müsste in der Realschule weniger als „nichts“ tun? :wink:

Gruß
M.

Hallo,

ich habe eine Frage an Dich. Wie hat deine Tochter früher, als sie in der Grundschule war ihre Hausaufgabe und hast du sie mit ihr zusammen gemacht oder die Hausaufgaben kontrolliert, oder hatte sie völlig freie Hand?

Gruß,
Larina

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Hi du,

sag mal. kanns sein, dass sie das Lernen nie gelernt hat? Ich kenn einige, die waren in der schule immer die hellsten und schaffen kein uni-diplom, weil sie einfach nicht wissen wie sies anstellen sollen, wie man das zeug eben in seinen kopf bekommt.

saus

Hallo Marianne

Kann es sein, dass deine Tochter zwar die Befähigung fürs Gymnasium hat, aber nicht weiß, wie man sich in Akademikerkreisen benimmt (damit will ich auf keinen Fall sagen, dass man sich dort besser oder in irgendeiner Weise hochstehender benimmt als anderswo, nur anders, andere Witze, andere Sachen sind wichtig usw.), und dass sie deshalb nicht wirklich Freundschaften auf ihrer Schule schließen kann? Oder auch nicht will, weil ihr die meisten Leute etwas fremd vorkommen?

Du schreibst ja, dass du selbst die Hauptschule besucht hast, und was dein Mann macht, weiß ich jetzt nicht, aber ich habe einfach angenommen, dass er auch kein Akademiker ist.

Vielleicht hat sie auch keinerlei Vorbilder, die irgendwie Abitur haben. Das ist ja für Mädchen sowieso schwierig, Vorbilder zu finden, die was anderes leisten als besonders schön oder sexy zu sein (was in den meisten Fällen übrigens eine Leistung ist, ich will das nicht abwerten!). Wenn man in der Verwandtschaft da niemanden hat, dann wird es ganz schwierig.

Offensichtlich hat sie deine Argumente schon verstanden, sonst wäre sie vielleicht schon längst runter von der Schule. Ich glaube auch, dass es ihr rüberkommt, dass du das beste für sie willst, sonst wäre es noch viel schwieriger.


Du hast geschrieben, dass du selbst die Hauptschule besucht hast, weil du zu faul warst für eine andere Schule. Von daher kannst du sie also verstehen. Hast du ihr das eigentlich erzählt? Das wäre auf jeden Fall sehr hilfreich, wenn du das tätest.


Ich glaube, am besten könntest du ihr helfen, wenn du die Probleme nicht kleinredest, die sie hat. Wenn die Leute von der Hauptschule den ganzen nachmittag frei haben, und man selbst nicht, und wenn man außerdem seine Freunde an der Hauptschule hat, und mit denen nicht spielen kann wegen der Schule, dann ist das ein ernsthaftes Problem. (Zumal die Wege später noch weiter auseinander gehen werden. Kein Tierarzt ist wirklich mit seiner Tierarzthelferin befreundet. Das geht eigentlich garnicht. Der verdient doch viel mehr als sie, obwohl er nicht sooo viel mehr arbeitet.)

Vielleicht wäre es am besten, diese Tatsachen einfach mal auszusprechen und dann mal wenigstens ein zwei Tage so stehen zu lassen.

Dass man als Akademiker normalerweise ein wesentlich angenehmeres und leichteres Leben hat als als Malocher, das dürfte wohl eigentlich klar sein, oder nicht. Natürlich erzählen die Akademiker was anderes, weil sie es ja rechtfertigen müssen, dass sie so viel mehr verdienen. Ich will auch nicht sagen, dass sie nichts täten und in ihrer Ausbildung nicht reingeklotzt haben. Aber später haben sie es im Normalfall einfach wesentlich besser.


Noch eine Frage: Kann es sein, dass deine Tochter hochbegabt oder so was in der Richtung ist? Solche Kinder haben es oft in der Klasse 7 sehr schwer, weil sie sich noch nie im Leben für die Schule angestrengt haben. Die können sich oft wirklich nicht konzentrieren. Wenn du da eventuell einen Verdacht hast, würde ich dringend einen Intelligenz-Test bei einem Diplom-Psychologen machen. Da könnte dich die Hochbegabtenförderung e.V. beraten, auch wenn sie nicht ganz super-hochbegabt ist.

Na, hoffentlich habe ich nicht zu viel geschrieben.

Viele Grüße
Thea

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Moin nochmal

Als meine
Tochter mal erwähnte, Tierärztin wäre toll, habe ich die
Gelegenheit beim Schopf gepackt und ihr erklärt, daß sie zwar
mit Abitur Tiermedizin studieren kann, ihre Freundin dagegen
vermutlich nicht mal Tierarzthelferin werden kann, denn mit
Hauptschule kann man heutzutage nur noch abends den Supermarkt
wischen. Sie versteht das schon - ich meine sie ist ja nicht
doof - aber am nächsten Tag ist alles vergessen.

Das mit der Freundin ist ein Knackpunkt, das andere sind vielleicht mangelnde oder „falsche“ Vorbilder.

Du selbst schreibst in deiner Vika lediglich etwas von „Hausfrau“. Kann es sein, dass deine Tochter dein leben als ganz angenehm annsieht ? Vielleicht stellt sie sich für die Zukunft ebenfalls ein Leben als „fremdfinanzierte“ Hausfrau und Mutter vor, und dafür braucht man fürwahr kein Abitur.

Vielleicht ist bei euch mal ein Gespräch über Lebensläufe fällig, also zum Beispiel auch, wie du deine eigenen Lebenssituation einschätzt und ob du diese für deine Tochter als empfehlenswert erachtest. Denn, warum soll falsch sein, was Mutti genau so handhabt, insbesondere wenn Mutti den Anschein macht, dass sie mir ihrem Leben recht zufrieden ist ?

Gruß
Marion

1 Like

Hallo Marianne

Nun möchte sie auf Realschule bzw. Hauptschule in der Annahme
da müsse man nicht mehr lernen, alles ist voll easy und
entspannt.

Was tun? Es wäre so schade ihre guten Anlagen nicht
auszunutzen und sie einfach machen zu lassen, was sie will.
Später wird sie (und ich) es bereuen einfach aufgegeben zu
haben, nicht weil sie nicht KANN sondern weil sie nicht WILL.

Gibt es Tipps? Ich hoffe ja, es ist nur eine Phase.

Deine Tochter ist jetzt in der Pubertät angekommen.
Wie geht man mit Jugendlichen in der Pubertät um?
Wie geht man mit jemand um, der sich selbst nicht leiden kann?

Darüber sind schon viele Bücher geschrieben worden.

Mein Vorschlag: Augen zu und durch.
Sch…egal wenn der Notenschnitt auf 4 abfällt.

Mit 17/18 spätestens ist sie durch und wieder „normaler“ Mensch.

Viele Grüße

Ratz

Hallo Marianne.

Mir kommt es so vor, als wenn hier zweierlei Dinge zusammen kommen. Einmal das nicht gelernte „Lernen“ und zum Zweiten der Umgang mit der Hauptschülerin, die es irgendwie einfacher zu haben scheint.
Ich habe selbst die ERfahrung gemacht mit meinem Sohn, der excellent in der Grundschule war, auch noch bis zur Klasse 8 ein super Zeugnis hatte und dann in eine Gym-Klasse kam und völlig versagte. Ungefähr das gleiche Alter. Das Problem war, dass er nie gelernt hat, zu lernen. Das kann er jetzt immer noch nicht richtig und kämpft sich da jetzt durch.
Ohne dich und deine Familie zu kennen, ist das schwierig, zu raten, alles kann nur pauschal sein.
Könntest du dir vorstellen, Nachhilfe zu organisieren. Zunächst vielleicht im Haus, jemanden, den sie mag (Student/in oder älter/e Schüler/in) und der mit ihr den Stoff ein bisschen nacharbeitet - regelmäßig, ich denke, mindestens ein halbes Jahr. Ideal wäre jemand, der flexibel ist, sowohl in Zeit als auch im Fach.
Das wäre nicht so „peinlich“ wie Nachhilfe außer Haus zu nehmen.
Eine weitere Möglichkeit wäre, ihren Arbeitsalltag so zu strukturieren, dass sie genau weiß, wann sie Zeit hat, sprich: einen Arbeitsplan/Wochenplan anzulegen. Damit habe ich gute Erfahrungen bei meinem jüngsten Sohn gemacht, der seine Zeit mit irgendwas vertrödelt hat und nichts geregelt kriegte deswegen. Mit 14 könnte sie sich den Plan auch schon selber machen.
Du könntest dann vielleicht am Wochen- oder Monatsende auch mal einen Kinobesuch springen lassen, wenn das Arbeiten gut geklappt hat ( oder halt was anderes).
Mit Sicherheit spielt hier auch die Pubertät eine ganz große Roll. Alles ist cool, wichtig sind die Jungen und die Kosmetik, weniger die Schule oder gar Berufsaussichten. Alle Erwartungen deinerseits in diese Richtung werden auf Grund laufen.
Wichtig würde ich auch noch finden, dass du Freundschaften auf ihrem Niveau förderst ( ich will damit nicht die Hauptschülerin schlecht reden). Hat sie denn Freundinnen in ihrer Schule?

Ja, und natürlich wichtig wäre auch ein Gespräch mit dem Klassenlehrer, in dem du ihm genau diese Sachen vortragen solltest und ihn um Rat bitten.

Ich finde eigentlich, dass sie nicht die Schule wechseln sollte, weil sie damit den leichteren Weg wählt. Ich würde es viel besser für sie finden, wenn sie sich durchbeißt und ihren Mgölichkeiten entsprechend ihren Weg findet. Manche Berge sind dazu da, dass man sie überwindet.
Viel Glück und Grüße
Tutulla

Hallo,

Meine Tochter ist 14. Sie war immer schon gut in der Schule,
der Typ dem alles zufliegt ohne gross dafür arbeiten zu
müssen.

Unser Problem ist das folgende… seit der 7. Klasse sackt
meine Tochter kontinuierlich ab, weil: keine Lust.

Unser?

Sie lernt nicht, jammert nur über die stressige Schule, macht
gerade so ihre Hausaufgaben, (genauso wie früher in der Grundschule,
da hat das ja schliesslich auch ausgereicht) wobei das im
Gymansium natürlich auf gar keinen Fall ausreicht, was sich
auch in den Noten bemerkbar macht. Die beste Note in den
letzten 1,5 Jahren war eine 4.

Was tun? Es wäre so schade ihre guten Anlagen nicht
auszunutzen und sie einfach machen zu lassen, was sie will.
Später wird sie (und ich) es bereuen einfach aufgegeben zu
haben, nicht weil sie nicht KANN sondern weil sie nicht WILL.

Gibt es Tipps? Ich hoffe ja, es ist nur eine Phase.

Keine Chance, hier einzugreifen. Überlass ihr die Schule
und alle diesbezüglichen Angelegenheiten vollkommen.
Blende es aus Deinem Erleben vollkommen aus. Alles
andere ist imho kontraproduktiv. Meine persönliche Meinung.

Ja, es ist eine Phase. Es ist die Phase, in der elterliche
Sorge für eigene Probleme als sehr unangenehm empfunden wird.

Aus eigener Erfahrung: lass sie machen – kümmre Dich nicht
darum.

Grüße

CMБ

Hallo Marianne,

Gymnasium ist nicht von Pappe, das habe ich auch schon festgestellt.
Wenn meine Töchter in ihren Leistungen absacken, werde ich streng und lasse mir zeigen, was sie an Hausaufgaben zu erledigt haben. Mir geht es darum ihnen klar zu machen, dass Hausaufgaben machen ihr Job ist, und sie um das Lernen nicht herumkommen, weil die Anwesenheit im Unterricht nicht reicht den Stoff zu verstehen. Manchmal hat sich beim Nachkontrollieren herausgestellt, dass sie eine Wissenslücke hatten, und sich deshalb mit dem Lernen schwer taten. Oder es war zuviel Stoff, und sie waren vorab demotiviert.
Unser Schulsystem ist hauptsächlich auf Text lesen und lernen ausgerichtet, was auf die Dauer lustlos macht. Manchmal kann man bei Kinder Lust erzeugen, wenn man zusätzlich im Internet ein wenig nach Homepages zum Thema schaut, oder sich aus der Bücherei Bücher holt, oder sich eine Fernsehsendung anschaut, wenn sie thematisch zufällig paßt. Klar, das geht nicht regelmäßig. Aber das kann der Kick zum Weitermachen sein, wenn Kinder sehen, dass der Wust an Wissen nicht irgendwo aus einem luftleeren Raum stammt um in ihren Köpfen zu landen.
Ich kann mich an meine Schulzeit erinnern, dass ich zwischendurch so richtig lernmüde war, und es in den Ferien genossen habe zu arbeiten - von A nach B mit unmittelbarem Ergebnis und Gehalt. Mit 14 kann man sich nicht ausmalen was es später für einen beruflich bedeutet, wenn man in der Schulausbildung tiefstapelt. Und man glaubt den Warnungen seiner Eltern auch nicht.

So bleibt einem als Elter nichts weiter als Druck auszuüben „mach´deine Aufgaben. Das ist dein Job, zu dem du verpflichtet bist“, und zum anderen kann man nach Möglichkeiten suchen zu motivieren.
Ach, meine Kleine und Sprachen. Vor lauter Misserfolgen hat sie nicht einmal mehr Vokabeln gelernt. Und nach 2 Wochen Druck, Tricks und Lehrerlob kommt sie heute an und meint, dass Englisch Spaß macht.
Erfolg ist Bestätigung. Es wäre doch gelacht, wenn deine Tochter nicht auch wieder Boden unter den Füßen bekäme.

viele Grüße
claren

Hallo Marianne,

ich kenne das alles seeeeeehr gut, denn Du beschreibst mich *ducktsich*. Ich habe allerdings das Abi doch recht gut geschafft, ein Studium abgebrochen (das hatte private Gründe), eine ätzend langweilige Berufsausbildung gemacht, mich abends weitergebildet und inzwischen einen ganz guten Job (bin selbständig).

Jetzt geht meine älteste Tochter in die 5. Klasse Gymnasium und wundert sich, dass man dort tatsächlich ein bißchen gefordert wird *g*, und ich habe meine liebe Not damit, sie zu profanen Dingen wie Auswendiglernen des großen Einmaleins usw. zu bewegen. Sie bringt ALLE Argumente, die ich schon meinen (allerdings extrem ehrgeizigen) Eltern an den Kopf geworfen habe - damals.

Unser Problem ist das folgende… seit der 7. Klasse sackt
meine Tochter kontinuierlich ab, weil: keine Lust. Sie lernt
nicht, jammert nur über die stressige Schule, macht gerade so
ihre Hausaufgaben, (genauso wie früher in der Grundschule, da
hat das ja schliesslich auch ausgereicht) wobei das im
Gymansium natürlich auf gar keinen Fall ausreicht, was sich
auch in den Noten bemerkbar macht. Die beste Note in den
letzten 1,5 Jahren war eine 4.

Ich hatte meine schlechtesten Jahre auch so zwischen der 7. und 11. Klasse. Hängt sicher auch mit den Hormonen zusammen. Dass ich in der Regel keine 4 im Zeugnis hatte (in den einzelnen Klausuren schon), lag an purer Angst vor meinen Eltern. DAS wünsche ich allerdings keinem Kind :-/

Aber seien wir mal ehrlich: NIE wieder wird jemand das Zeugnis der 7. oder 8. Klasse ansehen, oder ?

Nun möchte sie auf Realschule bzw. Hauptschule in der Annahme
da müsse man nicht mehr lernen, alles ist voll easy und
entspannt.

Völliger Quatsch natürlich. Auch in der Realschule wird einiges verlangt, nur etwas weniger vertieft. In der Hauptschule würde Deine Tochter verrückt werden, da sie völlig unterfordert wäre.

Mein Tipp wäre: besorg Dir den Lehrplan der Realschule. Sie wird dann sehen, dass die Themen sich sehr wohl ähneln, man könnte auch sagen, ähnlich ätzendes für Pubis enthalten :wink:

Könnte es eigentlich sein, dass sie Dich ein bißchen provoziert ? Gerade weil sie spüren wird, wie wichtig Dir das Thema ist ? Und dass sie in Wirklichkeit gar nicht wechseln möchte, sondern nur keinen Bock hat, mehr als ein „ausreichend“ zu bringen - ist ja Arbeit ? Sie wird dann vielleicht in der Oberstufe anfangen, sich am Riemen zu reißen.

Darüber hinaus wäre ein Ferienjob ein heilsamer Schock. Ich habe nach dem Abi mal ein paar Wochen in einer Fabrik gejobbt, stupideste Tätigkeit. Unter lauter Leuten, die das hauptberuflich seit ihrem 14. Lebensjahr gemacht haben, und die einen ganzen Tag benötigten, eine BLÖD-Zeitung zu lesen. Das war eine heftige Erfahrung !

Sie wird nach so einem Job dankbar wieder an die Schule zurückgehen.

Was tun? Es wäre so schade ihre guten Anlagen nicht
auszunutzen und sie einfach machen zu lassen, was sie will.
Später wird sie (und ich) es bereuen einfach aufgegeben zu
haben, nicht weil sie nicht KANN sondern weil sie nicht WILL.

Es gibt übrigens auch bei vielen hochbegabten Menschen solche, die aus Unlust in der Schule gestrandet sind und später auf dem 2. Bildungsweg eine gute Karriere gemacht haben. Selbst wenn sie also das Handtuch wirft, ist noch nicht aller Tage Abend.

Gibt es Tipps? Ich hoffe ja, es ist nur eine Phase.

Um ehrlich zu sein - NICHTS außer purer Angst hat mich damals motiviert. In meinen Lieblingsfächern natürlich der Spaß, aber sonst - keine Chance. Du tust Dein möglichstes, ich fürchte, notfalls wird sie ein oder zwei Jahre Real- oder gar Hauptschule machen. Irgendwann in der Zeit kommt hoffentlich ein Berufswunsch oder eine Art Aufwachen, dann wird sie wieder lernen wollen, so, wie Du sie beschreibst.

Alles Gute (ich werde zu gegebener Zeit an mein Geschreibsel denken *seufz*),

Inselchen

Hallo Marianne

oh das kommt mir bekannt vor. Ich war genauso, blos das ich Depp dann die Schule
abgebrochen habe und jetzt verzweifelt versuche, mein Abi nachzumachen.
Wenn du meinst, es bringt was, könnte ich ihr ja ne Email schreiben, mit 24 bin
ich ja vieleicht doch noch kein sooo ein Grufti :wink:

Was damals bei mir das Problem war, meine Eltern haben mich noch zusätzlich unter
Druck gesetzt, mit allen möglichen Drohungen, wie Internat und Pferd weg.
Ich hätte das Gymnasium gut mit ein bisschen lernen schaffen können, aber durch
diesen ganzen Druck von der Schule und meinen Eltern habe ich auf bockig
geschaltet, so nach dem Moto jetzt erst recht, und hab 2 Tage nach meinem 18
Geburtstag die Schule abgebrochen. Jetzt könnte cih mich dafür sowas von in den
Allerwertesten treten…

Ich weiss nicht, ob deine Tochter ähnlich bockig veranlagt ist, wie ich, falls
ja, versuche sie nicht unter Druck zu setzen. Was mir damals geholfen hätte, wäre
Verständnis von meinen Eltern und Hilfestellung gewesen, z.B Motivation in Form
von kleinen Belohnungen, ala, wenn du ne Note besser wirst, darfst du dir bei
H&M was aussuchen, oder musst nicht im Haushalt helfen… auf was deine Tochter
halt am besten anspringt.

Wie gesagt, wenn du der Meinung bist, eine Email von mir könnte was helfen, ich
schreibe ihr gerne, was ich alles falsch gemacht habe und wie sehr ich das
bereue.

Alles gute

Julia

hallo,

es scheint als wäre deine tochter weniger faul, als überfordert. nicht weil sie den stoff generell nicht verstehen würde, sondern sie einfach dem leistungsdruck nicht gewachsen ist. ich fände es sehr deprimierend in 1 1/2 jahren nie besser als vier zu sein. wo ist da bitte schön die motivation? sie müßte den ganzen stoff, der ja laut noten niur ausreichend vorhanden ist nachholen, um den anschluß nicht zu verlieren. m.e. wird von jahr zu jahr auf das wissen aufgebaut, wie sollen die noten denn da besser werden.

warum soll sie sich weiterhin quälen? nur wegen dem abi?

entschuldigung, was ist an der realschule so schlecht? ich selbst habe eine gute mittlere reife abgelegt und hätte sofern es mein wunsch gewesen wäre meine hochschulreife machen können. und ich denke, die reicht für viele berufe auch aus.

ich möchte hier ja nichts falsches behaupten, aber gibt es nicht auch bestimmte notendurchschnitte um an einer uni überhaupt für einige studien angenommen zu werden?

meine freundin kam damals vom gym zu uns auf die real, und sie hatte es leichter. sie kam endlich in den genuß und gehörte zu den ersten, nicht immer zu den letzten.

sprich mit den lehrern und die werden dir und deiner tochter weiterhelfen können, sofern sie bereit ist diese auch anzunehmen.

lg tanja