Hilfe! Nur noch 120V an Steckdose!

Hallo Leute! Ich habe heute etwas RC-Elektronik löten wollen. Ich habe zunächst auch ein paar Lötungen machen können, dann den Lötkolben aus der Steckdose gezogen.

Später dann wollte ich noch mal ein paar Akku-Stecker erneuern, stecke also den Lötkolben in die Steckdose (80W Lötkolben, keine Station), aber er wird nicht richtig warm, eher war er handwarm. Also hab ich den wieder gezogen, kurz zum Sicherungskasten - aber keine ist rausgeflogen.

Ich muss dazu sagen dass diese Steckdose (5L-Gerät) einzeln abgesichert ist. Ich verwende sie gelegentlich zum Löten da ich in der Küche viel Platz habe und so nicht ständig in den Keller rennen muss.

Ich messe von L zum Schutzkontakt (PE) 230V, von L zu N 120V, von N zu PE um die 80V, per Multimeter (AC, Messbereich 200-500V). eine herkömmliche Lampe leuchtet, dort angeschlossen, auch nur dumpf daher - also schliesse ich eine Täuschung durchs Multimeter mal aus.

Was ist da passiert, wo muss ich suchen? Ich hab Installationstechnik nie richtig gelernt, die speziellen Phänomene dort sind mir nicht so geläufig. Daher die Frage hier!

Eins noch: Lötkolben hat von Kontakt zu Kontakt ca. 1K-Ohm. Tonne oder tut der noch?

Grüsse,

Dennis

Hallo Dennis

Ich messe von L zum Schutzkontakt (PE) 230V, von L zu N 120V,
von N zu PE um die 80V, per Multimeter (AC, Messbereich
200-500V). eine herkömmliche Lampe leuchtet, dort
angeschlossen, auch nur dumpf daher

Ich würde mir größte Sorgen um alle angeschlossenen Verbraucher machen! Ich schätze, da ist in der Verteilung oder sogar noch davor ein Neutralleiter unterbrochen oder ist grade dabei abzubrennen, z.B. wegen loser Klemme. Bei dieser Steckdose ist die Spannung zu gering. Irgendwo anders wird sie zu hoch sein! Denk daran, daß bei unterbrochenem N die Verbraucher in Reihe zu 400 V liegen. Die Spannungen an den Verbrauchern teilen sich gemäß ihrer Widerstände auf.

Ich würde raten: Sofort die gesamte Wohnung abschalten und den Fehler suchen (lassen). Eigentlich bist du ja vom Fach. Vielleicht hilft dir meine Einschätzung ja schon weiter.

Hans

An den anderen Dosen messe ich L zu N ganz normal 230V! Hilft das zur Klärung?

An den anderen Dosen messe ich L zu N ganz normal 230V! Hilft
das zur Klärung?

Genauer gemessen: 222V an allen Dosen in der Wohnung. Auch am Licht.

Hallo,

das beschriebene Problem, das 400V an den Geraeten sich aufteilen kann nur auftreten, wenn

A: Drehstrom anliegt
B: Der Neutralleiter in beiden betroffenen Stromkreisen in Ordnung ist
C: Der Neutrralleiter der in die Unterverteilung kommt, entweder an der abgehenden oder ankommenden Seite locker / lose ist.

Dann haettest du Das Problem aber an jeder Steckdose und nicht nur an einer. Von daher und Deiner Beschreibung kann man dies schon einmal ausschliessen.

Dein Problem liegt darin, so wie es sich anhört, das schlichtweg dein Neutralleiter von der betroffenen Steckdose nicht mehr intakt ist!
Das kann ein loser Draht sein oder auch ein lockerer, der fleissig vor sich hin schmort. Wozu das führen kann, brauche ich sicherlich nicht zu erklären! Du musst dn Neutralleiter auf genau die Fehlerhafte Stelle untersuchen. Wie man dies am duemmsten macht, solltest du selbst wissen. Da hier auch Laien mit lesen, mag ich dazu keine Anleitung geben!

Aber ein kleiner Tipp. Schaue Dir als erstes die Steckdose an und auch die Kontakte der Steckdose :wink:

MfG Alex

Guten „morgen“ Alex!

Danke für den Hinweis. Zwar habe ich das momentan auch medial häufig diskutierte Problem unterdimensionierter oder vergammelter N-Leiter in der HV für mich ausgeschlossen, dennoch beschleicht mich immer so ein völlig ungutes Gefühl bei solchen „Befunden“ *g*.

Die Steckdose habe ich bereits untersucht. Kontakte wie Schraubklemmen i.O., Kabel Leitungen neu abgesetzt und aufgelegt, bis sie in der (Trockenbau-)Wand verschwinden überprüft. Da ist alles gut.

In der Küche finde ich keine UV. Klopf hier schon die Wände ab, denn hier erkennt man die Plastikdeckel nicht immer hinter der Tapete, oder da hängt n Schrank vor (volle Punktzahl). Wurde teilsweise beigespachtelt. An die HV trau ich mich nicht so recht dran, is mir dann doch ne Nummer zu hoch da wir hier auch per Nachtspeicher heizen.

Und sowas kann durch nen Lötkolben passieren?

Kleiner Hinweis: hab mich umbenannt, leider kam die Umstellung erst nachdem ich unter altem Nickname eröffnet habe.

Das Problem besteht weiterhin, ich würde mich über weitere Hilfe und Tipps freuen. Mag noch nicht aufgeben :wink:

Guten „morgen“ Alex!

Danke für den Hinweis. Zwar habe ich das momentan auch medial
häufig diskutierte Problem unterdimensionierter oder
vergammelter N-Leiter in der HV für mich ausgeschlossen,
dennoch beschleicht mich immer so ein völlig ungutes Gefühl
bei solchen „Befunden“ *g*.

Die Steckdose habe ich bereits untersucht. Kontakte wie
Schraubklemmen i.O., Kabel Leitungen neu abgesetzt und
aufgelegt, bis sie in der (Trockenbau-)Wand verschwinden
überprüft. Da ist alles gut.

In der Küche finde ich keine UV. Klopf hier schon die Wände
ab, denn hier erkennt man die Plastikdeckel nicht immer hinter
der Tapete, oder da hängt n Schrank vor (volle Punktzahl).
Wurde teilsweise beigespachtelt. An die HV trau ich mich nicht
so recht dran, is mir dann doch ne Nummer zu hoch da wir hier
auch per Nachtspeicher heizen.

Hallo !
Du hast geschrieben,die Steckdose ist von einem 5-Liter-Speicher mit Extrasicherung. Da gibts auch keine UV(Unterverteilung,Abzweigdose),es sei denn,es ist trotzdem noch anders angeschlossen dort.
Das kann man prüfen.
Alle Si abschalten bis auf die betreffende. Dann schauen(Messen) ob noch woanders Spannung ankommt(Steckdosen,Licht).
Falls nicht,ist das Ende der Steckdosenleitung direkt am SI-Kasten mit der 16 A-Sicherung(Automat).

Der Fachmann würde dort alle drei Adern lösen(L,N,PE) und jeweils einzeln auf Durchgang und Leitungswiderstand prüfen.
Also Anfang L gegen Ende L(das ist an der Steckdose),usw.

Gibt es da Unterschiede?
Dann,oder besser schon vorher eine Isolationsprüfung der 3 Adern gegeneinander vornehmen und gegen den Rest der Installation.

Da sollte sich der Fehler zeigen.

Und sowas kann durch nen Lötkolben passieren?

Der hat aller Wahrscheinlichkeit damit nichts zu tun. Als Du gemessen hast,war er doch nicht mehr angeschlossen,oder?
Übrigens der Widerstand von ca. 1kOhm= 1000 Ohm,spricht für einen Lötkölben mit weniger Watt als 80,denn der hätte bei der „alten“ Netzspannung von 220 V,ca. 600 Ohm.
Bei ca. 1000 Ohm hätte er „nur“ ca. 50 W.

Wenn Du bei der Fehlersuche allein nicht weiterkommst,hole den Elektrofachmann,der wird den Fehler finden und abstellen. Wenn Du dich selbst(aus gutem Grund) nicht an den Verteilerkasten mit den Si
herantraust,wäre das auch mein Rat.

MfG
duck313

Danke für die Hinweise!

Ja der Lötkolben ist in der Tat nur ein 60W, ich hatte ganz vergessen dass ich den 80W gegen den 60W getauscht hatte weil ich damit breitflächiger arbeiten kann (also in Sachen Anwedungsbereiche, Akkus verlöten aber auch Fahrregler und Motoren, ist ja alles ne Zeitfrage). Sorry dafür. Ich hatte aber im Kopf dass die Dinger nen Eigenwiderstand von zw. 800 und 1000 Ohm haben. Hab das Ding auch heut morgen extra zerlegt und überprüft, es war kein Fehler, Kurzschluss etc. zu erkennen.

Ich hab den Vermieter informiert, an die HV traue ich mich nicht dran, da ist zuviel drin (Nachtspeicherheizungen etc.). Nur schau ich immer vorher ob ich selber im Rahmen meiner Möglichkeiten dafür sorgen kann den Vermieter nicht zu nerven, denn in letzter Zeit waren die Jungs hier oft, bzgl. der Heizungen.

Und hey, der Tee am morgen hat schon ne gewisse Prioritätsklasse erreicht!

Die Frage die sich mir stellt ist halt noch - warum durch die Verwendung des Lötkolbens jener Fehler ausgelöst werden konnte.

Ich messe von L zum Schutzkontakt (PE) 230V, von L zu N 120V,
von N zu PE um die 80V, per Multimeter (AC, Messbereich
200-500V). eine herkömmliche Lampe leuchtet, dort
angeschlossen, auch nur dumpf daher - also schliesse ich eine
Täuschung durchs Multimeter mal aus.

Du hast einen unterbrochenen Neutralleiter.
Was mich wundert ist, dass eine Lampe noch leicht leuchtet, trotzdem aber ein normalerweise sehr hochohmiges Multimeter schon nur noch die halbe Netzspannung anzeigt.

Da die Steckdose einzeln abgesichert ist, wird die Leitung mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt vom Sicherungskasten zur Steckdose gehen.

Bleiben folgende Fehler:

  1. Kontakt an der Steckdose / in der Steckdose schlecht
  2. Leitung am Sicherungskasten lose.

Widerstand * Strom² = Leistung an dieser Fehlstelle. Also: Dort wird es heiß! Vermutlich hat es da schon geschmort.

Aber auch das verwundert mich. Ein 5l Speicher hat 2000W. Dabei ist es nicht zum Fehler gekommen. Und nun, beim Lötkolben, soll es zum Fehler gekommen sein? Eher unwahrscheinlich. Ich denke fast, dass der Fehler durch das mehrfache Aus-/Einstecken an der Steckdose selber entstanden ist.

Eins noch: Lötkolben hat von Kontakt zu Kontakt ca. 1K-Ohm.
Tonne oder tut der noch?

230V / 1000 Ohm = 230mA.
230mA * 230V = 52,9W

52,9W sind für einen Elektroniklötkolben im kalten Zustand voll O.K. (der Widerstand erhöht sich noch, wenn er warm wird - ÄH - würde).

Was mich wundert ist, dass eine Lampe noch leicht leuchtet,
trotzdem aber ein normalerweise sehr hochohmiges Multimeter
schon nur noch die halbe Netzspannung anzeigt.

Der Begriff „leuchten“ ist natürlich ein weites Feld. Sagen wir: es glimmt debil daher. Leichter Flackereffekt inklusive. Hab so eine Dekoleuchte hergenommen. Der beleuchtete Schalter einer Steckdosenleiste leuchtet ebenfalls nur halb so hell und flackert dabei leicht…

Widerstand * Strom² = Leistung an dieser Fehlstelle. Also:
Dort wird es heiß! Vermutlich hat es da schon geschmort.

Aber auch das verwundert mich. Ein 5l Speicher hat 2000W.
Dabei ist es nicht zum Fehler gekommen. Und nun, beim
Lötkolben, soll es zum Fehler gekommen sein? Eher
unwahrscheinlich. Ich denke fast, dass der Fehler durch das
mehrfache Aus-/Einstecken an der Steckdose selber entstanden
ist.

Ich hab die Steckdose abgenommen und die Leitungsenden neu abgesetzt. Das Problem besteht weiterhin, auch direkt an den Leitungsenden gemessen.

OK, war evtl. eine Energiesparlampe drin.

Du hast an den losen Aderenden auch viel zu wenig Spannung gemessen - dann liegt es nicht an der Steckdose.
Also eher am Sicherungskasten. Oder wurde doch die Leitung angebohrt?
Abzweigdosen sind bei einer einzeln abgesicherten Leitung zwar unwahrscheinlich, aber denkbar. Auch da kann was lose und verschmort sein.

Aber du hast ja schon geschrieben, dass der Elektriker unterwegs ist.
Also lehn dich zurück und warte auf seine Diagnose.
Baue die Steckdose aber mal wieder hübsch ein, soweit sollte man als Laie gar nicht gehen.

Ich hab ja ne zurückliegende artverwandte Ausbildung, von daher geht das schon klar. Der Elektriker weiss das auch. Bloss guck ich halt immer dass ich selber weiter komme. Is heut halt sone Sache als Mieter, man mag nicht ständig als Anspruchsteller vorstellig werden.

In der Küche wurde seit 32 Jahren nix neues gebohrt, seit das Haus gebaut wurde. Die Küchenschränke hängen an den alten Haken. Auf der anderen Seite der Wand, im Bad, auch nicht. Also wenn dann muss das ne Vergangenheitssünde mit „Zeitzünder“ sein :wink:

Ich hab nur Sorge ich kill den nächsten Kreis wenn ich da den Lötkolben reinstecke. Muss aber dringend weitermachen um den Schreibtisch frei zu bekommen. Wat nu?

Ich hab nur Sorge ich kill den nächsten Kreis wenn ich da den
Lötkolben reinstecke. Muss aber dringend weitermachen um den
Schreibtisch frei zu bekommen. Wat nu?

Dass ein 50W Lötkolben den Fehler verursacht hat, ist sehr unwahrscheinlich.
Also stecke ihn in die nächste Steckdose, an der ein anderes Gerät vorher funktioniert hat.

Hallo !

Und am Warmwasserspeicher hast Du den Fehler nicht bemerkt.
Das Wasser wurde normal warm ?

Gibt es übrigens am Si-Kasten einen(meherere) FI-Schutzschalter ?

mFg
duck313

Hallo !

Und am Warmwasserspeicher hast Du den Fehler nicht bemerkt.
Das Wasser wurde normal warm ?

Der funktioniert an anderen Steckdosen tadellos.

Gibt es übrigens am Si-Kasten einen(meherere)
FI-Schutzschalter ?

mFg
duck313

1x FI :wink:

Fall geschlossen, Täter überführt!
Zuerst nochmal tausend Dank an alle die mir geholfen haben, es hat zur Beruhigung und zum Selbstvertrauen beigetragen da ich mit meinem Verdacht nicht verkehrt lag und mich angesicht des artverwandt gelernten Berufs nicht mehr ganz so verblödet fühle.

Die Elektriker waren heute da. Sofort stürtzen sie sich auf den Sicherungskasten, dieser gebahr eine schwarze, unförmige Andeutung einer Anschlussklemme und ein darin lose wackelndes Stück blaue Leitung, welche einmal ein funktionierender N-Leiter war. Drumherum ein paar Gramm geschmolzene Isolierung.

Der Lötkolben ar also nicht Auslöser im ursächlichen Sinne, sondern lediglich der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte.

Der Lötkolben an sich hatte nämlich leider eine Macke. Sobald er über 100 Grad kam - zack - niederohmig. Das hat der schlechten Verbindung den Rest gegeben. Die Niederohmigkeit kam durch Feuchtigkeit die das die Kabel zum Heizelement isolierende Geflecht durchtränkt hat. Beschlagfeuchtigkeit. Nach Zerlegen und Backofen bei 120 Grad sah das schon ganz anders aus. Der FI springt nicht mehr raus, der Kolben wird heiss (wie zum Löten benötigt).

Liebe Leute, ich lasse diesen Artikel als Warnung zurück. Kümmert Euch regelmässig um eine Überprüfung Eurer Installationstechnik. Das kostet nicht viel, und im Verhältnis zum Brandfall ist das ein regelrechtes Schnäppchen.

Das ist alles reine Werkstoffphysik! Nach 15 Jahren haben Kunststoffe ausreichend Lösungsmittel ausgedampft um spröder zu werden. Weitere 15 Jahre und die Kabel rettet nur das feste Verbleiben in der Wand vor dem Isolationsexitus. Kupferkontakte oxidieren, Schraubklemmen geben im Temperaturwechsel über die Jahre nach. Überprüft es, schreubt eine Schraube fest in ein Gewinde, am besten noch anderen Materials, ein (Schraube Stahl, Klemme Messing/Kupfer - Realbedingungen). Legt die Schraubverbindung abwechseln in Eisfach und Backofen. Nach dem zweiten Zyklus löst man so jede Schraube!

Ich tausche alle 15 Jahre, bei mir kam es noch nicht so oft vor *g*, bei Freunden und Verwandeten schon immer die exponierten Steckdosen in feuchten Räumen (Küche, Bad, Wintergarten) sowie die Schalter. Bei allen anderen prüfe ich die Kontakte und reinige die Schutzkontakte mit Aceton. Über den zeitlichen Abstand lässt sich streiten. So oder so:

Die Feuerwehr hilft - vorbeugen musst Du!
Viel Spass mit Schmidt und dem kongenialen Feuerstei…