Huhu!
Kann mich deiner Meinung nur anschließen. Ich hatte bis vor kurzem ein 120l-Becken mit geringen Fischbesatz aber einigen Schneckenarten (Apfelschnecken, Posthornschnecken, Teichnapfschnecken, TDS, Neridias… hmmm, ich glaub Muschelschnecke zu deutsch, leider nur sehr wenige Blasenschnecken und eine Schlammschneckenart)… sehr viele waren es zu den meisten Zeiten nicht, eher mäßig.
Da meine Fische hauptsächlich Lebendfutter bekamen, fiel für die Schnecken nicht viel ab. Ich musste sie extra zufüttern mit gekochtem Gemüse und Obst oder auch mal nem Chinchillapellet.
Wenn ich länger nicht zufütterte dezimierte sich die Zahl der Schnecken schlagartig. Andererseits brauchte ich nur mal ein bisschen öfter Pellets zu füttern um die Populationen wieder in Gang zu bringen. Interessanter Weise konnten sich die Blasenschnecken, die ja oft ausversehen eingeschleppt und zur Plage werden am schlechtesten unter der Konkurrenz halten.
Mein Becken war übrigens den Ansprüchen meiner Fische folgend sehr stark zugewuchert, sehr grün. Ausfälle bei den Pflanzen gabs nur in Eigenverschulden (für manche konnte ich einfach nicht genügend Licht bieten), die Schnecken haben sich dann an den Resten gelabt. Aber ohne zufüttern wären sie mir alle in einem dicht bepflanzten Becken verhungert. (auch die Apfelschnecken! die populärste/meistverkaufte von ihnen geht ebenfalls nicht an Pflanzen!)
Für mich sind Schnecken kleine Helfer im Becken…zum einen direkt zu sehen, indem sie den Müll verarbeiten.
Aber auch indirekt als Anzeigeorganismen. Wenn sie sich so explosionsartig vermehren läuft in der Regel was grundsätzlich schief! Meist wird in der Tat zu viel gefüttert. Die Fische können gar nicht alles verwerten, so tun es dann eben die Schnecken. Auch bei Überbesatz und dem entsprechend viel Fisch-Abfall können sie sich gut vermehren. Wenn das Becken gut eingepegelt ist, haben es die meisten Schnecken ohne zufüttern eher schwer sich mehr als nur vereinzelt zu halten.
Was ich noch sagen wollte: Ich finde es grob fahrlässig, wenn man zur Schneckenbeseitigung den Einsatz bestimmter Fischarten empfiehlt, ganz besonders, wenn Hintergründe zum Becken nicht bekannt oder aber bekannt und nicht optimal sind. Die meisten sogenannten „Schneckenfresser“ sind für viele Becken nicht geeignet weil sie entweder recht groß werden und Platz brauchen, weil sie im Alter unangenehme Eigenarten entwickeln oder weil sie Nahrungsspezialisten sind, die spätestens dann das nächste Problem darstellen, wenn die Schnecken beseitigt sind und sie trotzdem noch Hunger haben. Oft sind diese Eigenschaften auch gekoppelt…
gruß
aj
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]