Hilft Katzenglöckchen gegen Jagderfolg ? (Vögel)

Hallo!

Unsre Katze hat n Rotkehlchen erjagt. Was kann man dagegen tun?
Nutzt es, am Halsband ein Glöckchen anzubringen?
Gibt es einen Ultraschallsender, den die Katze nicht hört, der aber die Vögel warnt?
Oder macht man das über ein spezielles „Vogelfangverbotstraining“?

Danke! (Auch im Namen der noch lebenden Piepmätze.)
Tschuess, Sven.

Hallo Sven,

Zu deinen Ideen:
Katzenglöckchen: nützt nichts, weil selbst die unfähigste Katze so gut und erschütterungsfrei schleichen kann, dass das Glöckchen nicht klingelt. Wenn es dann beim Sprung bimmelt ists für den Vogel eh zu spät.
Dagegen ist das nervige Klingeln für deine Katze mit ihren empfindlichen Ohren im normalen Gang eine echte Quälerei. Katzen hören Mäusetrippeln aus 20 m Entfernung, kannst du dir vorstellen, was für elender Lärm das Glöckchen direkt am Kopf für sie sein muss? Wenn dein Tiger nicht ganz blöd ist, wirst du ein halbes Dutzend Glocken kaufen müssen, bis du es gelernt hast. Wie sich das auf euer Verhältnis auswirkt, kannst du dir selbst denken…

Der Ultraschallsender (wenn es ihn denn gibt) quält die Katze noch mehr. (Katzen hören bis 65 kHz, Menschen nur bis etwa15 - 20, altersabhängig)

Angebracht wäre ein Verhaltenstraining, das braucht aber Zeit. Wenn du die Zeit investieren willst: Die Katze muss in der Appetenzphase, also dann, wenn sie auf den Vogel lauert gestört werden. Das aber ohne, dass sie die Störung mit dir in Verbindung bringt (sonst leidet euer Verhältnis s.o. und der Effekt wäre nur, dass sie da jagt, wo du nicht bist) Wasserpistolen haben sich da bewährt: unangenehm, störend, aber ungefährlich und, sofern du dich geschickt anstellst, für die Katze nicht sofort feststellbar, dass du es warst. Aber Vorsicht, die meisten Tiere sind wirklich nicht dumm… Strafen hinterher hat KEINEN Sinn! Das kann die Katze nicht kapieren, sie hat einen Jagdinstinkt und keine Moralvorstellungen, wie du sie kennst.

Ansonsten gilt:
So kuschelig und verschmust dein Stubentiger auf deinem Schoß ist, draußen ist er Raubtier. Das musst du wissen und respektieren, du wirst es deiner Katze nicht aberziehen können.
Die meisten Katzen spezialisieren sich in ihrer Jagd auf Mäuse oder auf Vögel. Das hängt davon ab, womit sie in ihrer Jugend die besseren Jagderfolge erlebt haben und welches Angebot sie bevorzugen. Einige Tiere sind einfach besser am Boden als darin, sich einen tieffliegenden Vogel aus der Luft zu fischen. Das bedeutet: Wenn dein Tier noch recht jung ist, kann eine Verhaltenstherapie durchaus zu nachhaltiger Lenkung der Entwicklung deiner Katze führen. Jawohl! :wink:))

Gruß
Burkh

Hallo Sven,

wenn es zu viele Katzen in der Gegend gibt, wenn die Leute ihre Vierbeiner nicht kastrieren lassen und es in der Folge viele wildernde Katzen gibt, besteht Gefahr für die Vogelwelt. Eine noch vielfach größere Gefahr geht von Gartenbesitzern mit Giftspritze und Ordnungstick aus. Von den Leuten mit Blaukorn-gedüngtem Rasen in Streichholzlänge, die jedes Blatt aufheben und alles so durchschaubar und „sauber“ halten, daß kein Wurm und kein Käfer überleben kann, geht echte Gefahr für die Vogelwelt aus. Nicht von ein paar Katzen.

Unter den Katzen gibts richtige Räuber, deren Weg allmorgendlich von erlegten Viechern gesäumt wird. Aber selbst so ein geschickter Jäger richtet keinen ernsthaften Schaden an und gefährdet nicht den Bestand. Man arragiert sich und die in der Gegend lebenden Vögel richten sich darauf ein. Viele nisten jahrelang auf dem Grundstück, unerreichbar für den Jäger.

Mit der Klingel um den Hals der Katze wirst Du nur die Katze gefährden, wenn sie mit dem Halsband irgendwo hängen bleibt und sich stranguliert. Ansonsten sind Katzen absolute Meister der Körperbeherrschung und lernen sofort, sich auch mit der Glocke um den Hals in den entscheidenden Momenten lautlos zu bewegen.

Belasse Deinen Garten oder Teile davon möglichst natürlich. Bei gesundem Boden und Pflanzen, mit denen sie etwas anfangen können, siedeln sich viele Vögel an. Und wenn dann Mieze hin und wieder einen „vom Baum gefallenen Vogel findet“, ist das kein Drama. Lasse Bäume und Sträucher wachsen, schaffe ein natürliches Umfeld mit Unterholz und Rückzugsmöglichkeiten für alle dort lebenden Tiere. Wenn Du nicht weißt, wie Du es machen sollst: Mache das genaue Gegenteil von dem, was viele Hausbesitzer und Schrebergärtner ihrer Umwelt antun.

Gruß
Wolfgang

Hallo Sven
von einem Gloeckchen wuerde ich auch abraten. Zum einen nuetzt es nichts, zum anderen gefaehrdet es hoechstens die Katze. Normalerweise ist auch die Menge der Voegel, die eine Katze faengt fuer die Vogelpopulation ohne Bedeutung. Untersuchungen von Katzenmaegen haben gezeigt, dass der Mageninhalt nur ganz geringe Bestandteile von Voegeln aufwies. Eine Katze ist ein Raubtier, auch wenn man das immer wieder vergisst, wenn die Zimmertiger schnurrend auf unserem Schoss liegen.
HG
Inge

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nutzlos
Hi,
erfahrungsgemäß bringt das gar nichts, und ein Halsband ist im Zweifelsfall gefährlich für die Katze.
Außerdem folgt die nur ihren Instinkten, und dazu gehört, Vögel zu jagen - wer sich eine Katze anschafft, sollte sich dieser Tatsache bewusst sein oder es lassen!
Abgewöhnen durch Training geht gegen die Natur der Katze und ist meiner Meinung nach nicht angebracht.
Und Halsbänder an sich können für Katzen gefährlich sein, sie können damit hängen bleiben, wenn sie über Bäume toben, und die Glocke bringt auch eher wenig - unseren alten Kater haben wir mit so einem Ding gequält, der hat es einfach unterm Hals im Fell eingeklemmt, da hat dann gar nix mehr gebimmelt!
Also: Katze jagen lassen, sie wird schon nicht die Vogelwelt ausrotten, eher mal Mäuse etc. anbringen - Vögel schaffen es meist, nicht gefangen zu werden!
Cess

Hi Sven,

Unsre Katze hat n Rotkehlchen erjagt. Was kann man dagegen
tun?

Nichts, wenn Du Deine Katze liebst. Lieber loben, wenn sie Dir demnächst wieder eines vorbeibringt. Wenn das nicht Deine Sache ist, dann halte durch bis das Raubtier an Altersschwäche gestorben ist und lege Dir nie wieder eine Katze zu. Moral und Ethik wirst Du einem Tier nie beibringen können.

Danke! (Auch im Namen der noch lebenden Piepmätze.)

Auch für die Piepser ist eine Katze in der Nähe gut. Wie Darwin als erster erkannt hat, werden nur die Besten überleben.

Ciao,

Uwe

Nur die Besten überleben?
Hi Uwe!

Es mag provokant klingen aber ich meine die Frage ernst:
Wer sind die natürlichen Feinde der Katzen?

Ich bin auf dem Land aufgewachsen dort bekamen die Katzen die Reste-
den Rest mußten sie sich fangen.
Sterilisiern/Kastrieren Wozu? Den Kleinen wurde der Hals umgedreht wenn es zuviele wurden. Tierarzt für eine Katze? Das hätten die Bauern als guten Witz belächelt…

(DAS finde ich nicht gut- logisch!!!)

Aber diese Exemplare die mit Sheba hochgepäppelt werden und für die Leberwurst *ach so gefährlich* ist haben doch keinerlei Feinde.
Oder?

Siân

PS Ich hatte 19 Jahre eine Katze. Sie war sterilisiert. Sie fing alles- auch die Kaninchen des Nachbarn :wink:

Siân

Hallo.

Es mag provokant klingen aber ich meine die Frage ernst:
Wer sind die natürlichen Feinde der Katzen?

Auf dem Lande sind vor allem Füchse sehr erfolgreiche Katzenkiller. Außerdem sind Greifvögel einer gelegentlichen Mieze auch nicht abgeneigt. Sollten Wiesel in der Nähe sein, fordern auch diese von den Katzen ihren Blutzoll.

Gruß kw

Auf dem Lande sind vor allem Füchse sehr erfolgreiche
Katzenkiller. Außerdem sind Greifvögel einer gelegentlichen
Mieze auch nicht abgeneigt. Sollten Wiesel in der Nähe sein,
fordern auch diese von den Katzen ihren Blutzoll.

Hallo kw,

das ist doch Jägerlatein. Fuchs und Katze sind Nahrungskonkurrenten, aber doch keineswegs Beutegreifer und Beute.
Nachdem Greifvögel vom Kaliber Adler oder Uhu recht selten sind, haben Katzen - außer unbeaufsichtigte Welpen - auch nichts zu befürchten.
Steinmarder und Iltis gehen den Katzen in aller Regel aus dem Weg oder arrangieren sich innerhalb ihrer Reviere. Wiesel kommen eher als Katzenbeute in Betracht.

Schönen Abend noch,

Johnny

Hallo.

Nahrungskonkurrenten, aber doch keineswegs Beutegreifer und
Beute.

Schrieb ich Beutegreifer und Beute? Nø. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Die streunende Katze, die mit einem Fux aneinandergerät, hat schlechte Karten. Punkt.

Nachdem Greifvögel vom Kaliber Adler oder Uhu recht selten
sind, haben Katzen - außer unbeaufsichtigte Welpen - auch
nichts zu befürchten.

Selbst Rabenvögel machen Katzen rund, im Falle des Falles. Habicht und Bussard auch. Es gilt das oben Gesagte : Zwar nicht eingeplant als fester Menübestandteil, aber fallweise auch nicht verschmäht.

Wiesel kommen eher als Katzenbeute in Betracht.

Die Katze möchte ich aber erst noch sehen. Mit dem einzelnen Wiesel wird sie noch fertig. Wenn die aber im Rudel auftreten, ist Ende der Übung.

Besser is das.

Gruß kw

Nahrungskonkurrenten

Fuchs und Katze sind
Nahrungskonkurrenten, aber doch keineswegs Beutegreifer und
Beute.

Richtig, Nahrungskonkurrenten, woraus resultiert, dass die sich auch mal gegenseitig killen (schon mal Löwen und Geparden im Fernsehen beobachtet? Bestes Beispiel)! Darum hat er durchaus Recht, Füchse killen Katzen, Hunde, die stromern, killen auch schon mal Katzen (leider kenn ich selber einen, der das mal gemacht hat), Greifvögel tun das hin und wieder auch!

Nachdem Greifvögel vom Kaliber Adler oder Uhu recht selten
sind, haben Katzen - außer unbeaufsichtigte Welpen - auch
nichts zu befürchten.

Bussarde sind auch schon was größer!

Steinmarder und Iltis gehen den Katzen in aller Regel aus dem
Weg oder arrangieren sich innerhalb ihrer Reviere. Wiesel
kommen eher als Katzenbeute in Betracht.

Wiesel als Katzenbeute sind mir auch noch nicht untergekommen, an sich gehen die sich aber eher alle aus dem Weg, da hast Du Recht!
Im Schnitt hat die Katze nicht so viele Feinde da draußen, der Mensch fordert sicher noch den höchsten Blutzoll mit Gift und Autos…

Cess

Hallo Cess

Fuchs und Katze sind
Nahrungskonkurrenten, aber doch keineswegs Beutegreifer und
Beute.

Richtig, Nahrungskonkurrenten, woraus resultiert, dass die
sich auch mal gegenseitig killen (schon mal Löwen und Geparden
im Fernsehen beobachtet? Bestes Beispiel)!

Bei Löwen und Geparden besteht doch ein ganz anderes Kräfte- und auch „Waffenverhältnis“.

Darum hat er
durchaus Recht, Füchse killen Katzen, Hunde, die stromern,
killen auch schon mal Katzen (leider kenn ich selber einen,
der das mal gemacht hat), Greifvögel tun das hin und wieder
auch!

Für Hunde und Katzen stellen Füchse in aller Regel keine Gefahr dar - Fuchs und Katze gehen sich aus dem Weg, Hunde werden von Füchsen konsequent gemieden. Sehr kleine Hundewelpen und junge Katzen können Füchsen zum Opfer fallen, aber nur dann, wenn keine Menschen oder erwachsene Hunde/Katzen in der Nähe sind.

Quelle:
S.Harris, Urban Foxes, Whittet Books, London 1986
D.Macdonald, Unter Füchsen, Knesebeck, München 1993

Mir ist keine glaubwürdige Beobachtung oder gar Dokumentation bekannt,
die etwas anderes vermuten ließe.

Nachdem Greifvögel vom Kaliber Adler oder Uhu recht selten
sind, haben Katzen - außer unbeaufsichtigte Welpen - auch
nichts zu befürchten.

Bussarde sind auch schon was größer!

Bussarde haben mit Kaninchen als Beute schon ihre Probleme.
Schon eine kleine Verletzung durch die Katze bedeutet für den Greifvogel mit seinem Luftsacksystem ein unverhältnismäßig hohes Infektionsrisiko mit letaler Folge.

Steinmarder und Iltis gehen den Katzen in aller Regel aus dem
Weg oder arrangieren sich innerhalb ihrer Reviere. Wiesel
kommen eher als Katzenbeute in Betracht.

Wiesel als Katzenbeute sind mir auch noch nicht untergekommen,
an sich gehen die sich aber eher alle aus dem Weg, da hast Du
Recht!
Im Schnitt hat die Katze nicht so viele Feinde da draußen, der
Mensch fordert sicher noch den höchsten Blutzoll mit Gift und
Autos…

Cess

Johnny

Gegen das geballte Fachwissen kann ich momentan nicht an, komme nicht an meine Bücher ran *ggg*, also sage ich mal, okay, hast ja Recht, aber wie gesagt, ich kenne persönlich Fälle wie z.B. den des Hundes, der eine Katze gerissen hat, plus ein paar Geschichten, die ich aber nicht selber miterlebt habe!

Bei aller Klugscheißerei habe ich ja aber auch zugegeben, dass Katzen nicht unbedingt viele Feinde neben dem Menschen haben!

Grüße,
Cess :smile:

Hi Uwe!

Es mag provokant klingen aber ich meine die Frage ernst:
Wer sind die natürlichen Feinde der Katzen?

Die natuerlichen Feinde der Katze: Autos und Luftgewehre *g* sorry, musste einfach sein.

Vogelpopulation
Hallo,

Normalerweise ist auch die Menge der Voegel, die eine Katze
faengt fuer die Vogelpopulation ohne Bedeutung.

ein Ornithologe (Wissenschaftler einer Vogelwarte) hat uns mal folgendes erklärt: Ein durchschnittliches Spatzenpaar bringt es pro Jahr auf bis zu 20 Jungvögel (sie brüten oft mehrmals). Ein Spatz wird im Schnitt ca. 2 Jahre alt, d.h. die Mortalität beträgt 50% (es sterben jedes Jahr die Hälfte der erwachsenen Spatzen). Wenn der Bestand im Wesentlichen unverändert bleibt (und das tut er, zumindest langfristig), heißt das, dass von den 20 Jungvögeln im Schnitt gerade mal EINER überlebt, so grausam das auch klingt.
Er hat uns dringend davon abgeraten, aus dem Nest gefallene Jungvögel aufzuziehen, man tue dem Vogelbestand keinen Gefallen, wenn man die schwächeren (und nur die fallen aus dem Nest) aufzieht.
Ähnliches gilt für die von Katzen gefangenen Vögel. Die vorsichtigen, schnellen, wachsamen Vögel lassen sich nicht fangen, und diese Vögel pflanzen sich fort. Die unvorsichtigen, langsamen werden gefressen und ihre Gene werden dem Bestand entzogen.

So verrückt das klingt: Je mehr Katzen unterwegs sind, desto widerstandsfähiger wird die Vogelpopulation.

Diese Auslese zeigt sich übrigens an anderer Stelle sehr unliebsam: Je mehr und je raffinierter Ratten vom Menschen bekämpft werden, desto widerstandsfähiger, misstrauischer und intelligenter werden sie.

Grüße
Sebastian

Hi, bitte lass die GLocke weg! Das Klingelgeräusch ist eine Qual für die Katze. Oder wie fändest Du es, den ganzen Tag ein Klingeln im Ohr zu haben, erst recht, wenn man ein super-feines Gehör hat!??
Jagen und gejagt werden gehört zum natürlichen Kreislauf. NAtürlich ist es schade wegen dem Rotkehlchen, erst recht, da es meines Wissens auf der roten Liste steht.

Freu Dich lieber, dass deine Katze nach draussen und in der Natur rumstromern kann. Meine Katzen müssen leider drinnen bleiben wegen dem starken Verkehr dirket vor der Tür und der Stadt. Sie tun mir manchmal so leid, wenn sie von innen die Vögel anquäken und niemals in den Genuss kommen, zu jagen. Eben weil es Jäger sind.