Hilsmittel beim Malen

Hallo Kunstfreunde,

ich habe schon oft Studien von Künstlern gesehen, welche im Vorfeld eines Gemäldes einzelne Figuren „probiert“ haben.
Aber wie ist das eigentlich, sind während des eigentlichen Mal-Prozesses Hilfsmittel verpönt und „unkünstlerisch“, oder geht das? Natürlich ist es toll, dass Picasso bis ins hohe Alter den perfektetn Kreis aus der Hand schütteln konnte, aber dürfte man auch ein Lineal anlegen, oder sich eine Hilfslinie ziehen? Wenn Lichtenstein seine Punkte gemalt hat, gab es da Schablonen oder ein Gitternetz oder sowas?

Fragen über Fragen, Danke für Tipps.

Gruß

Zaphod

Hallo,
also ich betreibe nebenberuflich die Airbrushkunst. Da viele Airbrush nicht als Kunst ansehen ist es mir egal mit welchen Hilfsmitteln ich was gestalte solange es hinterher gut aussieht. Warum soll man sich das Leben unnötig schwer machen…
Sträucher z.B. tupfe ich verschiedenfarbig mit einem Naturschwamm, andere nehmen einen Pinsel o.ä. Meine Meinung ist, man sollte so arbeiten wie es einem am leichtesten fällt, da jeder einen anderen Stil hat.

Viele Grüße
Colorpainter

Hi Zaphod Beeblebrox (ich liebe diesen Nick!) -
ich würd mal sagen, der Künstler darf mittlerweile fast alles. Aber es gilt natürlich weniger, wenn Du einen Kreis mit Zirkel zeichnest - andererseits hängt das auch davon ab, was/in welchem Stil Du malst.
Ich kenne Fotorealisten, die projizieren sich ihre Vorlagen auf die Leinwand, bei der Technik sicher sinnvoll.
Auf jeden Fall haben Maler immer Hilfsmittel wie das Gitternetz zum Vergrößern von Vorlagen, auch Hilfslinien etc. benutzt. Zu diesem Zweck gibt es übrigens auch ein Gerät, das Storchenschnabel heißt. Und unter vielen Gemälden finden sich Figurenskizzen, die später an anderer Stelle oder in anderer Haltung endgültig dargestellt wurden.

Also, denn man los und viel Spaß vor allem. LG Lizzzy

Hallo Z.B.,

ich habe schon oft Studien von Künstlern gesehen, welche im
Vorfeld eines Gemäldes einzelne Figuren „probiert“ haben.
Aber wie ist das eigentlich, sind während des eigentlichen
Mal-Prozesses Hilfsmittel verpönt und „unkünstlerisch“, oder
geht das? Natürlich ist es toll, dass Picasso bis ins hohe
Alter den perfektetn Kreis aus der Hand schütteln konnte, aber
dürfte man auch ein Lineal anlegen, oder sich eine Hilfslinie
ziehen? Wenn Lichtenstein seine Punkte gemalt hat, gab es da
Schablonen oder ein Gitternetz oder sowas?

Fragen über Fragen, Danke für Tipps.

ich kann Dir nicht sagen, wie es heute an Kunstakademien aussieht, ob man dort noch oder wieder die Regeln der Perspektive (das von Dir erwähnte Gitternetz) vemrittelt bekommt und wie es mit Naturstudien aller Art aussieht.

Praktisch (aus meiner Sicht) kommt Du bei bestimmten Vorstellungen von Bildinhalten nicht um Konstruktionen herum. Bis zu den Impressionisten war das auch vollkommen selbstverständlich. Alle alten Meister arbeiteten mit Perspektive-Konstruktionen; viele für Portraits außerdem mit der Camera obscura; zum Teil ergänzt durch Linsensysteme. Natürlich gab und gibt es immer Künstler, die Menschen und Tiere frei aus dem Handgelenk portraitähnlich zeichnen/malen konnten und können. Andere verwendeten und verwenden „Vorlagen“, als da sind Projektionen( die erwähnte Camera obscura). Später, nach der Erfindung der Fotografie gerne auch Fotos.
Die Möglichkeiten auf diesem Gebiet sind mannigfaltig. Anleitungen findest Du zum Beispiel unter dem Stichwort: Perspektive für Künster oder Anatomie für Künstler.

Und was heißt hier „verpönt“. Wichtig ist, dass Du das von Dir gesetzte Ziel erreichst. Die Mittel dazu darfst Du frei wählen.

viele Grüße
Geli