Hin- und Her zwischen LVA und JobCenter

„Immer auf der Suche nach den richtigen Fragen“

Hallo und in der Hoffnung, dass Ihnen diese Frage zusagt und Sie mir einen Rat geben können, denn langsam nimmt mein Problem existenzbedrohliche Ausmaße an …

Im Telegrammstil und nur das zunächst Wesentliche?

Ich bin 58 und meldete vor 5 Jahren meinen „Mobilmarkt für Seniorenheime“ an. Das heißt -neben intensivem Einkaufen- 7 x ca. 160 kg an Waren, den Stand, Glasverkaufsvitrinen etc. aus dem PKW ins Foyer der Pflegeeinrichtung transportieren, Vitrinen / Waren auf den Stand heben, nach 2 Std. Vekauf das Ganze retour ins Fahrzeug.

Aufgrund zunehmender Beschwerden im orthopädischen Bereich mit entsprechenden Diagnosen von Fachärzten beantragte ich 2009 eine Erwerbsminderungsrente. Im Ablehnungsbescheid hieß es, ich könne zwar DIESER Tätigkeit nicht mehr nachgehen, wohl aber z.B. als Registrator in einer Verwaltung für bis zu täglich 6 Std. arbeiten.

So Sie mir antworten und Ihr OK dazu geben, würde ich Ihnen per Mailanhang gerne einige Fotos aus Senioreneinrichtungen mit dem Mobilstand zusenden. Sie werden spätestens dann verstehen, dass mich nichts und niemand davon abhalten kann, noch eine Reihe von Jahren „meine“ Senioren zu betreuen. Sie sind dermaßen dankbar, können sie ja das Heim(gelände) nicht mehr verlassen.

Ich bin seit 11 Jahren in 2. Ehe verheiratet, und im Rahmen des Versorgungsausgleichs bei der damaligen Scheidung bekäme ich als Erwerbsminderungsrente € 413,36. Dies wäre nicht viel Geld, würde aber den psychischen Druck von mir nehmen „Du darfst nicht ernsthaft krank werden“, denn gegen den Ausfall meiner Einkünfte aus dem Mobilmarkt von ca. € 550 - 600 / Monat bei einer > 45 - Std. - Woche bin ich nicht versichert.

Was nun wenn ich mich arbeitslos / arbeitsuchend melde?
Wie es aussieht bekäme ich die Erlaubnis, nebenbei meine Senioren zu betreuen, an allererster Stelle stünde jedoch die Jobsuche mit allen Konsequenzen.

… und wenn bei allen Versuchen / Anstrengungen meinerseits und durch das JobCenter nach 6 oder 12 Monaten keinerlei Stelle gefunden wird für mich mit 58 Jahren, ich nicht mehr vermittelbar bin?

Ist dann die Rentenversicherung zur Leistung verpflichtet, oder kann diese diese erneut auf eine andere Behörde abwälzen? -

Seit 1/2 Jahr etwa werden die zeitlichen Abstände immer geringer, dass ich spontan und völlig unerwartet Termine in Seniorenheimen absagen muss, da ich morgens z.B. nicht mehr auftreten kann. Durch diese wenn auch geringe Rente, die meine Arbeitgeber und ich jahrzehntelang an die RV abführten, könnte ich z.B. 2 der sieben Häuser durch ein Katalog - Bestellsystem betreuen, von Zimmer zu Zimmer gehen, halt ohne diesen schweren Mobilmarkt!

Aber das sollte noch in 2011 passieren.

Ich bin für jeden Rat mehr als dankbar!

Eine gute Neue Woche wünscht

Josef

Hallo, Josef,

leider kann ich Dir nicht weiterhelfen. Sozialversicherungsrecht ist nicht gerade mein Spezialgebiet. Ich kann Dir nicht sagen, wie man die Rentenkasse zur Zusage einer Erwerbsminderungsrente bewegen kann.

Trotzdem ein paar Tipps, aus dem Bauch heraus, ohne Gewähr:

  1. Laß Dich vom JobCenter vermitteln. Da bleibt Dir wohl nix anderes übrig. Trete einen Job an, von dem die Rentenkasse behauptet, Du könntest diesen ausüben. Wenn es dann doch nicht geht, aufgrund Deiner gesundheitlichen Probleme, dann ist der schwarze Peter wieder bei der Rentenkasse.

  2. Erkundige Dich bei einem Sozialberater (ansäßig bei diversen Verbraucherzentralen) was genau die Voraussetzungen für eine Erwerbsminderungsrente sind. Die erzählen einem viel, wenn der Tag lang ist. Wer es schluckt, weil er es nicht besser weiß, ist meist der Dumme. Vielleicht hat die Rentenkasse ja auch Recht, vielleicht aber auch nict.

  3. Besorge Dir ein ärztliches Gutachten hinsichtlich Deines körperlichen Gebrechens, damit Du es offiziell auch dokumentieren und nachweisen kannst.

Mehr fällt mir dazu im Moment nicht ein.

lg Hilde