Hallo silvaplana,
verstehe ich das jetzt richtig? Dort schreibt ein Verschwörungstheoretiker zum Klima und du trottest hinterher?
Grüße
Ulf
Hallo Ulf,
verstehe ich das jetzt richtig? Dort schreibt ein
Verschwörungstheoretiker zum Klima und du trottest hinterher?
So einfach ist es leider nicht. Der Film (hast Du ihn überhaupt angesehen?) spricht einige korrekte Punkte an, zB. die Politisierung (bzw. die Probleme damit) des Themas und die damit verbundene Ausnutzung und Beeinflussung von „Wissenschaft“.
Natürlich ist der Film gefärbt („biased“), aber IMHO regt er mehr mal zum Innehalten und Nachdenken auf, als dass er hetzt und agitiert.
Als mangelhaft ist mit die Argumentation zum antropogenen CO2-Eintrag aufgefallen. Sicher ist die Menge des von uns freigesetzten CO2 nur ein winziger Bruchteil des CO2 in den großen natürlichen Kreisläufen, allerdings sind unsere Einträge NETTO-ERHÖHUNGEN, während die große andere Menge eben in Kreisläfe eingebunden sind. Das ist schon ein Unterschied.
Desweiteren werden keine anderen klimaaktiven Gase genannt wie zB. Methan und Lachgas. Beides entsteht in großen Mengen in der (industriellen) Landwirtschaft und Viehhaltung. Beides sind weitaus potentere Treibhausgase als CO2.
Ungeachtet des Klimawandels ist allerdings die Angestoßene Bewegung - nämlich ein verantwortlicher Blick auf unsere ökonomische, ökologische und soziale Zukunft - wichtig. Natürlich ist das ein eher politisches denn meteorologisches oder sonstwie wissenschaftliches Thema. Hier, finde ich, hetzt der Film, indem er klar macht, dass die Bewegung vornehmlich den Entwicklungsländern schadet. Er erwähnt nicht die Summen Mittel, welche gerade wegen der Klimadiskussion zusätzlich auch in die Entwicklungshilfe gesteckt werden. Es erwähnt auch nicht, dass die enormen Probleme - gerade in Afrika als dem gezeigten Beispiel - politisch initiiert sind. Hier geht es um Macht und Geld von Clans, die in militärischen Strukturen verwoben sind und die mit einigen unserer Industriellen und Politikern ein grausames Spiel spielen, in dem nur die normale arme Bevölkerung der Entwicklungsstaaten verlieren.
Sicher könnten die Entwicklungsländer Öl und Kohle nutzen. Doch bereits jetzt übersteigt die globale Nachfrage die Fördermengen. In 50, 100 oder 150 Jahren, wenn die Öl-basierte Industrie in Afrika steht, werden andere Nationen Ihnen diese Resourcen wieder wegnehmen, weil sie diese selbst dringend benötigen. Das sowas nicht gewaltfrei geht, ist klar. Genauso klar wie die Tatsache, DASS es passieren wird.
Genau daher habe ich noch einen eigenen Verschwörungstheoretischen Ansatz: Es ist denkbar, dass es bei der Politisierung der Themas „Klimawandel“ im Kern um die Sicherung unseres Wohlstandes geht. Dieser beruht momentan maßgeblich auf fossilen Brennstoffen. Dass es aus ganz unterschiedlichen Gründen zu einer zunehmenbden (relativen) Verknappung dieser Resourcen kommt, sieht man eindrucksvoll an der Tatsache, dass bereits industrialisierte Nationen Kriege darum führen. Die Sicherung bestehender Vorräte ist sicher eine Strategie, doch auch keine langfristige. Um schlimmere Kriege in naher Zukunft zu vermeiden und um unseren Lebensstandard in mittlerer und ferner Zukunft aufrechterhalten zu können, muss man auf Alternativen ausweichen. Je ehere, desto besser. Es ist geschichtlich gut belegt, dass technologischer Fortschritt ohne ökonomischen Zwang nur langsam voranschreitet. Um unser ganzes System umzustellen, brauchten wir so zu lange Zeit. So wird also politisch eine Art künstlicher globaler ökonomischen Zwang erzeugt, mit Hilfe der Angst um den Klimawandel.
Wenn wir es schaffen (aus dieser Angst heraus) unsere Nutung von Resourcen generell nachhaltig zu ändern und in Kreisläufe einzubinden, dann können wir Kriege um die Resourcen vermeiden und gleichzeitig unseren Lebensstandard sichern. Anders haben wir sowieso keine Chance. Nur liegt das nicht am CO2 und am Klimawandel…
Liebe Grüße,
Jochen