Hintergründe zu Afghanistan-Krieg

Hallo,

obwohl ich keine reinen Zeitungsartikel posten wollte,
hier mal was zu den Hintergründen und Kriegsgewinnlern.

"Triebfeder des Krieges

In Afghanistan wird nicht nur gegen den Terror, sondern auch um Öl und Gas gekämpft - von einer US-Regierung, die eng mit der ÖLINDUSTRIE verbunden ist

"

… Die Woche (http://www.woche.de) Artikel
"Zum Öle drängt, am Öle hängt … Pipeline durch Afghanistan? "

gruss
wl

hi winni
Na, ob das der wahre Grund für den Krieg ist, wage ich doch mal zu bezweifeln.
Ein schlichter Blick auf eine Topographische Karte Zeigt, das die einfachste Route für eine Pipeline nach Zentralasien durch den Iran führt…
Warum führen die USA dann nicht Krieg gegen den Iran…

Die Route durch Afghanistan ist eine reine Umgehung des Irans, der seitens des USA als „unzuverlässig“ angesehen wird. (Dabei kann sich die USA doch auf den Iran verlassen *g*)

natürlich beobachten die ölkonzerne ganz genau die Entwicklung in dieser Region…
aber die Ursache für den Krieg liegt woanders…

(Oder vieleicht haben ja die Ölkonzerne Bin Laden angeheuert, damit er veranlasst, das diese Flugzeuge… AAAAARGGGGGG
muß meine Froschpillen nehmen…)

Gruß
Mike

Hallo Michael

Warum führen die USA dann nicht Krieg gegen den Iran…

Stimmt. Aber vielleicht, weil Iran viel dichter besiedelt ist und selbst Ölland - würden die eine Pipeline bei sich durchlegen lassen? - An deren Stelle würd ichs nur machen, wenn das Öl dadurch teurer wird als mein eigenes.

natürlich beobachten die ölkonzerne ganz genau die Entwicklung
in dieser Region…
aber die Ursache für den Krieg liegt woanders…

(Oder vieleicht haben ja die Ölkonzerne Bin Laden angeheuert,
damit er veranlasst, das diese Flugzeuge… AAAAARGGGGGG
muß meine Froschpillen nehmen…)

Na, das nicht, aber das nennt man Ausnutzen der Situation. Kleines Beispiel: Björn Engholm mit Badewanne-Ehrenwort-BArschel.

Ich will nicht mal soweit gehen, dass man von der Anschlagsplanung gewußt hat. Aber man hat sofort danach von ‚Krieg‘ und nicht von Anschlag gesprochen. Das kam mir damals eigenartig vor.
Und man hat sich auch sehr schnell auf Afghanistan eingeschossen (mittlerweile im warsten Sinne des Wortes).

Dabei deutet einiges auf Irak als Hauptunterstützer hin (auch die Anschläge mit Biowaffen). Es könnte sein (oder ist sogar wahrscheinlich), dass man die Situation zu einer entsprechenden Intervention genutzt hat. Nicht umnsonst ist das Kriegsziel, Bin Laden zu bekommen und das Terroristennetzwerk zu zerstören, weitgehend in den Hintergrund gerückt. Das hat man mit Bomben schon lange getan.

Jetzt will man das Land mit Bodentruppen erobern. Auch danach wird man Bin Laden nicht zu fassen kriegen. Was soll das also?- Es geht darum, eine hörige Regierung zu installieren.

gruss
wl

Warum führen die USA dann nicht Krieg gegen den Iran…

Das hat sie doch versucht. Was meinst du wozu die USA und GB den Irak mit allen möglichen Waffen bis hin zu Massenvernichtungsmittel aufgerüstet haben? Saddam Hussein sollte einen stellvertreterkrieg gegen den Iran führen und hat das auch getan. Dummerweise war der Iran militärisch so stark, daß er den Irak zu einem Friedensvertrag zwingen konnte. Anschließend hatte die USA dann ihre liebe Not den Irak wieder zu entwaffnen.

Dagegen war die Einflußnahme auf die extremistischehn Kräfte in Afghannistan das reinste Kinderspiel. Man mußte nur die Mujaheddin und anschließend die Taliban mit Waffen versorgen und darauf achten, daß die Nachbarstaaten keine Allianz gegen diese Terrortuppe aufbauen können. Dummerweise sind nun aber auch diese Gangster außer Kontrolle geraten.

Irgendwie erinnert die ganze amerikanische Außenpolitik an den Zauberlehrling.

nein nein,
es ist schon besser so. Wir glauben daran, dass dieser Terrorismus aus blindem Hass gegen die Zivilisation und die westliche Freiheit geboren ist (der mit nichts zu begrübnden ist, außer vielleicht der Gefahr, die vom Islam ausgeht) und dass es sich seitens der USA um einen reinen (buchstäblich blütenrein) Akt der Selbstverteidigung handelt und um das standhafte Bestreben, die zivilisierte Welt vor dem Bosen zu tetten. Good bless the USA.

Alles andere ist linke Propaganda und blanker Antiamerikanismus, wenn nicht gar Symphatisantentum mit dem Terrorismus und blanke Verachtung der Opfer des Angriffes auf das WTC.

Schäm dich was! Ich habe fertig. So einfach ist das.

mfg Günter

richtig! Der einzige Grund! o.T.
,

Hallo winnie,

also eines macht mir schon Kopfzerbrechen.

Auf der einen Seite redest Du immer davon, daß es keine (offiziellen) Beweise gibt gegen bin Laden und nur wenn Beweise, dann dürfte man aber

Dabei deutet einiges auf Irak als Hauptunterstützer hin (auch
die Anschläge mit Biowaffen).

Ja was denn nun? Glaubst Du nur was Du sehen willst - sind für dich nur Fakten zulässig - oder machts Du das situationsabhänig?

Könntes Du Dich mal entschieden und mir mal erklären, warum ausgerechnet Saddam "der Teufel " von Bagdad den Amis die Pest schickt? Welchen Grund hätte er? Nur weil er einen Krieg verlohren hat? Wegen Israel oder der PLO (und wie die sonst noch alle heißen).

Gruß Klaus

Hallo Klaus,

wo widerspircht sich das??

Auf der einen Seite redest Du immer davon, daß es keine
(offiziellen) Beweise gibt gegen bin Laden und nur wenn
Beweise, dann dürfte man aber

Dabei deutet einiges auf Irak als Hauptunterstützer hin (auch
die Anschläge mit Biowaffen).

Ja was denn nun? Glaubst Du nur was Du sehen willst - sind für
dich nur Fakten zulässig - oder machts Du das
situationsabhänig?

Mach ich nicht situationsabhängig. habe schon immer gesagt, die ‚Beweise‘ gegen Bin Laden sind dürftig und unzureichend. Bin laden ist meiner Meinung nach eine Art Priester und Unterstützer für Terroristen, aber kein Feldherr.

Ich denke, er hat zu seinen Zwecken Leute ausgebildet (vielleicht auch einen Teil der Attentäter vom 11.9.), auch andere Gruppierungen unterstützt, aber keine konkrete Planung.
Der Irakische Geheimdienst wiederum könnte sich dieser Leute bedient haben und den Anschlag geplant und orgnisiert haben.

Indizien, aus denen ich das ableiten würde:

  • der Mossad hat als erster eine irakische Spur von den Attentätern aus gemeldet
  • der mutml. Täter Atta hat sich in Prag mit irakischen Geheimdienstleuten getroffen (ist das bestätigt?), aber es gibt keine Meldung, das Täter aus Dtl. direkte Verbindung mit Bin laden hatten.
  • Bakterielle Anschläge (Konnte das Bin Laden alleine? - der Irak hat schon mit Giftgas im Golfkrieg und gegen Kurden gekämpft, also Erfahrung und C-Waffen, warum also nicht auch B-Waffen?)

Könntes Du Dich mal entschieden und mir mal erklären, warum
ausgerechnet Saddam "der Teufel " von Bagdad den Amis die Pest
schickt? Welchen Grund hätte er? Nur weil er einen Krieg
verlohren hat? Wegen Israel oder der PLO (und wie die sonst
noch alle heißen).

Saddam ist kein Teufel, sondern genauso kühl rechnend wie alle anderen. Er wurde von den Amis hochgerüstet, hat für sie gegen den iran gekämpft. Der Überfall auf Kuwait war vielleicht eine Art Ersatzsieg, den Hussein innenpolitisch gebraucht hat. (Nach dem Waffenstillstand) Angeblich hat er auch über Geheimdienstkreise vorher das mit den Amerikanern abgeklärt. Und Raketen auf Israel hat er auch nur abgefeuert, um Sympathie seiner islamischen Nachbarn zu bekommen. (Das entschuldigt nichts. Aber das sind alles keine Unmenschen, sondern Taktiker mit einer menschenverachtenden Moral. Andere sind nicht besser).

Übrigens ist das Irak-Problem doch nicht vorbei. Da fallen doch regelmäßig ein paar Bomben. Die sind im ständigen Kampf. Und vielleicht hat Hussein in seiner Ohnmacht einen Terroranschlag finnaziert. Er schreckt sicherlich vor nichts zurück.

gruss
wl

Sehr treffend formuliert!

In der ganzen Region gibt es kaum noch ein Land, daß nicht irgendwann in den letzten Jahrzehnten von den USA bis an die Zähne bewaffnet wurde. Und nicht nur von den USA. Die Deutschen waren regelmäßig mit von der Partie, wenn es ans Liefern ging. Vom Irangeschäft lebten große Teile unserer Rüstungsindustrie viele Jahre lang nicht schlecht. Selbst als nach Machtübernahme durch die Mullahs nicht mehr geliefert werden durfte, lief das Geschäft noch weiter. Dann gings eben nicht mehr via Hafen Hamburg, sondern erst in einen italienischen Hafen. In D liefen merkwürdige Fertigungsverfahren. Aceton wurde in Mengen zum Entfernen noch so kleiner Herstellerhinweise verbraucht.

Im Moment werden die alten Zauberlehrlings-Praktiken fortgesetzt. Zur Abwechselung erhält die Nord-Allianz Afghanistans Waffen. Man wird die Uhr danach stellen können, daß sich die jetzt belieferten Banditen Ziele suchen, die den Amis nicht gefallen können.

Ich habe seit vielen Jahren den Eindruck, daß die USA viel Geld und Personal sparen könnte. Wenn die nämlich ihr Außenministerium ersatzlos streichen, würde es niemand merken. Dort findet nichts mit irgendeiner erkennbaren längerfristigen Linie statt.

Gruß
Wolfgang

hi winni
das mit dem Durchleiten ist nicht das Problem, dafür kann man Geld verlangen (kein Witz)

Es wäre überahupt kein Problen, das Öl via Iran und Türkei zum Mittelmeer oder via Iran zum Arabischen Meer zu verfrachten…

ob der Irak mit drinsteckt, wird sich weisen… Ich halte es auch nicht für allzu unwahrscheinlich. ABER das al quaida-Netzwerk hat seine ausbildungslager in Afghanistan, geduldet und offenbar auch gefördert von den Taliban.
(ergo sind die als erstes dran)

Wg der Bioattentate: Bis jetzt ist unklar, woher das kommt, eventuell ist es sogar ein US-Eigengewächs…

Wie eine Mögliche Taktik der USA aussieht, habei ich ja schon bei Militärpolitik geschrieben.

Im übrigen gehen die USA bis dato noch recht „verhalten“ vor, da könnts schon ganz anders aussehen.
Verhalten ist bitte cum grano salis zu verstehen.
Schön ist das alles nicht…

Thema ausnutzen der Situation:
Afghanistan wird auf absehbare Zeit instabil bleiben, kein ölkonzern, der noch seine 5 Sinne beieinader hat, wird da Groß reininvestieren… (Die Gasförderung in A erfolgte ja auf Rechnung der damaligen SU… sparte Devisen)

Thema Krieg:
es war klar, das die USA etwas unternehmen würden.
Es war auch klar, das das ziemlich massiv werden würde
es war ja auch die Rede von Terrorkrieg…

Und es geht nicht darum, das Land mit Bodentruppen zu erobern, so verrückt ist Powell nicht, der Mann weiß, was Krieg ist.
Ein Grausiges und Blutiges Geschäft…

Gruß
Mike

Zu einfach gedacht …
Hi,
ich halte die These

"Triebfeder des Krieges

In Afghanistan wird nicht nur gegen den Terror, sondern auch
um Öl und Gas gekämpft - von einer US-Regierung, die eng mit
der ÖLINDUSTRIE verbunden ist
"

für viel zu einfach gedacht. Klar, der Krieg hat auch eine ökonomische Seite, aber diese ist komplexer. Vielleicht ist eine Ölpipeline ein Aspekt, aber IMHO eher ein unwichtiger.
Welcher ökonomische Schaden geht von den Terroristen aus?
(1) Arbeitsplätze: Beispielsweise sind zur Zeit zigtausende von Arbeitsplätzen in der Luftfahrtindustrie bedroht. So ist die Swissair ist so gut wie pleite (eine indirekte Folge des 11.9., da plötzlich der Markt zusammenbrach).
(2) Preissteigerungen: Das erhöhte Risiko im Luftverkehr hat die Versicherungen verteuert, zusätzlich werden weitere Sicherheitsmassnahmen das Fliegen verteuern. Damit wird das Gut nicht nur das Gut „Sicherheit“ sondern auch das Gut „Mobilität“ teurer.
(3) Die Angriffe mit dem Anthrax-Erreger haben ebenfalls das Ziel die Nationalökonomie zu schwächen. Durch die jetzt erforderlichen Sicherheitsmassnahmen, wird das Gut „Sicherheit“ nocheinmal ein Stück teurer, zusammen vielleicht mit dem Gut „Kommunikation“ (Durch die zusätzliche Kontrolle eingehender Post).
(4) Ist davon auszugehen, dass weitere Anschläge ebenfalls einem der Pfeiler unserer freien Wirtschaft gelten werden: Sei es Freizügigkeit, Mobilität, Kommunikation oder einfach nur Sicherheit.

Vereinfacht gesagt: Terror kostet dem Opfer viel Geld.

Durch die Anschläge vom 11.9. sind ingesamt also die Transaktionskosten gestiegen, mit entsprechend negativen Folgen für die Wirtschaft. Deshalb ist es klar, dass die US-Regierung handeln muss, wenn sie verhindern will, dass durch weitere Anschläge die Transaktionskosten weiter steigen.
Die positiven ökonomischen Effekte der eroberten (?) Ölpipelines dürften im Vergleich zu den negativen ökonomischen Effekten möglicher weiterer Anschläge marginal sein.

Fazit: JA, der Krieg hat ökonomische Motive und NEIN, es geht nicht um Ölpipelines

2 cents
Rossi

Wg der Bioattentate: Bis jetzt ist unklar, woher das kommt,
eventuell ist es sogar ein US-Eigengewächs…

Dann hälst Du das zeitliche Zusammentreffen beider Anschlagserien für Zufall?

Afghanistan wird auf absehbare Zeit instabil bleiben, kein
ölkonzern, der noch seine 5 Sinne beieinader hat, wird da Groß
reininvestieren…

Dann haben wohl Chevron und Unocal seit Jahren nicht mehr alle 5 Sinne beieinander. Die haben nämlich Pipelines durch Afghanistan gelegt und denken nicht im Traum daran diese aufzugeben.

Eigentlich ist die Instabilität Afghanistans sogar von Vorteil. Wenn die Pipelines durch den Iran füren würden und die dortige Regierung den Hahn zudreht, dann waren die Investitionen umsonst. In Afghanistan entfernt man in solche einem Fall einfach die Regierung und das Geschäft läuft weiter.

Und es geht nicht darum, das Land mit Bodentruppen zu erobern,
so verrückt ist Powell nicht, der Mann weiß, was Krieg ist.
Ein Grausiges und Blutiges Geschäft…

Es bleibt aber die Frage, was bei diesem Geschäft herausspringen soll. Ein terroristen unterstützendes Regime durch ein anderes ersetzen? Das kann es doch wohl nicht sein.

Vereinfacht gesagt: Terror kostet dem Opfer viel Geld.

Fazit: JA, der Krieg hat ökonomische Motive und NEIN, es geht
nicht um Ölpipelines

Das Fazit macht aber nbbur einen Sinn, wenn es gelkingt einen Zusammenhang zwischen dem Terror und dem Krieg herzustellen. Damit habe ich ehrlich gesagt Schwierigkeiten. Terroristen kann man mit konventionellen militärischen Mitteln nicht bekämpfen. Dieser Krieg ist weder kurzfristig noch langfristeig geeignbet den Terrorismus einzudämmen.

Kurzfristig bringen die Angriffe nichts, weil die Terroristen sich bereits innerhalb der NATO-Staaten befinden. So wurden die Anschläge vom 11.9. nicht etwa in Afghanistan, sondern in Deutschland und den USA vorbereitet und durchgeführt und die Milzbrand-Briefe wurden nicht in Kabul sondern in New Jersey aufgegeben. Wie will man derartige Anschläge verhindern, indem man ein Land bombardiert, welches die Terroristen seit Jahren nicht mehr betreten haben?

Langfristig bringt der Krieg nichts, weil nicht erkennbar ist, inwiefern er die Unterstützung von Terroristen in Afghanistan verhindern soll. Es ist zwar möglich, daß die Taliban vertrieben werden, aber diese Aufgabe überläßt die USA unsinnigerweise der Nordallianz, die ebenfalls Terroristen unterstützt. Irgendwie geht in der ganzen Aufregung unter, daß ObL vor der Machtübernahme der Taliban zu den Mujaheddin gehörte die heute die Nordallianz bilden. Wenn nun die Nordallianz wieder die Macht übernimmt, dann wird er mit allen anderen Terroristen ein weiteres Mal die Seiten wechseln und alles bleibt beim alten.

Da den USA das alles bekannt ist (sie haben es schließlich schon einmal erlebt) bleibt das FAZIT: Egal worum es bei diesem Krieg geht - um Terroristen geht es nicht.