Hinzuschätzungen durch Betriebsprüfung

Hallo,

ein Betriebsprüfer beabsichtigt ein Kassenbuch zu verwerfen.

Aufgrund eines statistischen Testes soll festgestellt worden sein, dass sich zu viele 3er und 9er darin befinden, was dafür spräche, dass Kassenbuch sei gefälscht.

Man hat von diesem Test schon gehört, weiß aber nicht, wie dieser genau heißt.

Wer weiß was Genaueres?

Gruß
Lawrence

owt

Chi-Quadrat-Test + Benford-Verteilung
Hi !

zum Nachlesen online
http://de.wikipedia.org/wiki/Chi-Quadrat

Anfang 2009 gab es in der Zeitschrift „Steuerliche Betriebsprüfung“ noch mal eine ausführliche Analyse zu dem Thema auch mit Hinweis auf ältere Beiträge.

Im Haufe findet sich ein Beitrag unter HI 1927960
und seit neuestem auch eine Excel-Arbeitshilfe unter HI 1975802

Fakt ist allerdings auch, dass sowohl Chi-Quadrat-Test als auch die Benford-Verteilung eine hinreichend große Datenmenge benötigen, um auch nur ansatzweise aussagekräftig sein zu können. Soweit ich mich erinnere, war vor den Gerichten auch immer dann das Verfahren beendet, wenn die Änderungen ausschließlich mit den Ergebnissen dieser beiden statistischen Methoden begründet wurden. Beide Test sollen lediglich dem Prüfer einen Hinweis darauf geben, dass hier möglicherweise Manipulationen der Daten stattgefunden haben. Kann der Prüfer allerdings diese Manipulationen nicht nachweisen, hat er keine Möglichkeit, zum Verwerfen und Schätzen.

Bei Interesse suche ich noch mal intensiver.

BARUL76

.

Hi Barul und Inder,

ich danke euch beiden und habe inzwischen auch schon einiges nachgelesen.

Dann warten wir mal ab, was jener Prüfer herausgefunden haben will.

Gruß
Lawrence

Hallo,

ein Betriebsprüfer beabsichtigt ein Kassenbuch zu verwerfen.

In der Tat spüren Prüfer mit dem Chi-Quadrat-Test und mit dem Benford-Test Auffälligkeiten auf.

Genügen diese Auffälligkeiten, damit ein Betriebsprüfer Schätzungen vornimmt? Nein. Zum einen kann es für bestimmte Auffälligkeiten eine rationale Erklärung geben (ein Betrieb, der alle Endpreise endend auf 5 oder 0 hat, wird logischerweise ausschließlich Tagesendsummen haben, die auf „5“ oder „0“ enden.) Kommen allerdings zu formellen Mängeln in der Kassenbuchführung noch Auffälligkeiten bei der Verteilung der Ziffern dazu, kann das dann der so genannte „Sargnagel“ werden, der zur Verwerfung Ihrer Buchführung und zur Schätzung des Gewinns führt.