Hirnflüssigkeit untersuchen: 7 Jahre nach dem Tod noch möglich?

Moin,
in einem Mordfall wurde eine Leiche sieben (!) Jahre nach der Beerdigung untersucht und in deren Hirnflüssigkeit vorgeblich ein bestimmtes Medikament nachgewiesen:


Kann das sein? Sind nach einer so langen Zeit tatsächlich noch untersuchungsfähige (!) Körperflüssigkeiten im Leichnam vorhanden? Und wenn nicht, könnte es in Wirklichkeit eine Knochenanalyse gewesen sein und könnte damit Medikamenten(reste) nachgewiesen werden?

Dank und Grüße,
J~

ich sag es mal so: Es gibt Länder (In Südosteuropa), in denen 7 Jahre nach der Beerdigung „die Reste“ wieder ausgebuddelt werden. Ist noch was signifikantes da, empfindet das der lokale Gläubige als ein ungutes Zeichen … und es müsste jede Menge gebetet und spezielle Messen gehalten werden … (mal abgesehen von der Messe und der Feier, die sowieso für diesen Jahrestag vorgesehen waren)

Das Komische dabei: Es gibt Zeremonien, bei denen angeblich gar nichts mehr übrig ist, es gibt welche, wo ein paar Knochen gezeigt werden, aber ich war noch bei keiner, bei der angeblich mehr übrig war :wink:

Ich sag mal: Gute Erde … oder haben da vielleicht doch ein paar Helfershelfer nachgeholfen ?

Gruß
HH

PS Der Glaube versetzt ja Berge… Im gleichen Christentum ist es ebenfalls ein sehr ungutes Zeichen, sollte man während einer (der häufigen) Fastenzeiten versterben, was dazu geführt hat, dass die 107jährige Urgroßmutter meiner Tochter die Kraft und den Willen aufgebracht hat, mit ihrem eigenen Versterben bis 1 Tag nach der weihnachtlichen Fastenzeit zu warten. Sie sagte - frei übersetzt- dann noch „Dann hätten wir das hinter uns gebracht“ … und verstarb !

Hallo!

Ich bin nicht Prof. Dr. KF Boerne von der Rechtsmedizin der Uni Münster aber kann Dir trotzdem sagen, das die Rückstände des Mittels nicht in Knochen sondern in den Organen Leber, Herz, Lunge angereichert werden und zu einem geringem Teil auch im Gehirn nachgewiesen werden kann.
Knochen können das überhaupt nicht in der kurzen Zeit aufnehmen. Es ist in ca. 2 Std. restlos abgebaut. Und könnte dann auch nicht mehr nachgewiesen werden.
In dem genannten Mordfall wurde es ja offensichtlich jeweils kurz vor dem Tod gespritzt und konnte deshalb nicht mehr aus dem Blut in den Organen abgebaut werden und blieb so jahrelang in den erdbestatteten Leichnamen nachweisbar.

MfG
duck313

MfG
duck313

Moin,

sicher spielt das eine Rolle, weswegen es bereits in meiner Frage genannt wurde. Die Leiche wurde „beERDigt“, worin schon mal das Wort „Erde“ vorkommt. Und auch Wikipedia kennt diesen Bezug:
…während Beerdigung und Begräbnis sich auf das Einbringen in die Erde beziehen.

Der Begriff Beerdigung leitet sich von der seit Jahrtausenden im Judentum, Christentum und Islam gebotenen Bestattungsform her: Der Leichnam wird „der Erde anvertraut, damit er wieder zu Erde werde, davon er genommen ist“
Quelle:
wikipedia: Beerdigung

Der Leichnam wurde also in der Erde „aufbewahrt“. Ein Holzsarg ist ja auch nur zur Bestattung da, nicht zur Lagerung. Der zerfällt ja recht schnell und gibt den Körper an die Erde frei, ist also gar kein Behältnis in dem Sinne.

VG
J~

Moin!

Und verrätst du auch, wie diese Leiche in den sieben Jahren aufbewahrt wurde? Einbalsamiert in einem Goldsarg, in Formalin eingelegt in irgendeinem pathologischen Institut? Oder in einem Holzsarg unter der Erde?

Könnte ja sein, dass das eine Rolle spielt bei der Beantwortung deiner Frage!

Dank duck, aber von deinen genannten Organen dürfte doch nach sieben Jahren nichts (oder nicht mehr viel?) übrig geblieben sein, oder? Ich mein’, durch so ein Grab fließt ja auch kontinuierlich Regenwasser durch und wäscht wasserlösliche Stoffe aus…

VG!
J~

Hi,

das stand eigentlich im verlinkten Artikel: "April 2009
Kathrin Lohmanns Mutter wird exhumiert.
2010
Das Mittel Ajmalin wird in der Hirnflüssigkeit der verstorbenen Mutter von Kathrin Lohmann nachgewiesen. "

Als Exhumierung (auch Exhumation oder Enterdigung) wird das Ausgraben eines bereits bestatteten Leichnams aus seinem Grab bezeichnet.

Gruß
Christa

Moin,

ja, sowas kenne ich auch aus Madagaskar. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass wenn man das Ausbuddeln plant, man auch im Vorfeld was gegen die Verwesung unternimmt. Das wird im angesprochenen Fall wohl kaum geschehen sein :wink:

VG
J~