Historie/Eigenschaften panzerbrechender Geschosse

Hallo Leute,

da es in den Militär- und Politik-Foren immer wieder
mal „DU“-Diskussionen gibt, wollte ich nachfragen,
ob der eine oder andere über relevantes Wissen auf
diesem Gebiet verfügt. Falls es solche Diskussionen
schon gab, bitte ich um die entsprechenden Links.

Nach meinem Kenntnisstand wurden (neudeutsch) Wuchtge-
schosse gegen Panzerungen von den Deutschen „erfunden“
und erstmals feldmäßig in der 8,8-Flak/37 zur Panzerbe-
kämpfung eingesetzt. Es handelte sich hier um die be-
kannten Wolframstäbe, deren Einsatz im Kriegsverlauf
wegen Materialengpässen eingeschränkt werden musste.

Wurden diese Geschosse eigentlich auch in Panzern
mit 8,8 (z.B. Tiger) eingesetzt?

Irgendwann kam man dann auf abgereichertes Uran
bzw. Abfälle von wideraufgearbeiteten Brennstäben.
Weiss jemand, wer und wann und welches Labor auf diese
glorreiche Idee kam? Offensichtlich war es eine US-
Amerikanische Entwicklung.

Die Wirkungsweisen von Uranstäben und Wolframstäben
beim Durchschlagen von Panzerstahl unterscheiden sich
ja erheblich. Wolfram ist schwerer als Uran, die Geschosse
haben bessere ballistische Eigenschaften; trotzdem
sind Urangeschosse bei gleicher Stabgröße um ca. 20%
effektiver (afaik).

Der Effekt des „Verpilzens“ (Verdickung im vorderen Drittel
des Stabs nach Aufschlag) tritt bei Uranstäben niemals ein.

Wie ist der Unterschied zu erklären. Unterschiedliche
Schallgeschwindigkeit in den Metallen kann es imho nicht
sein (Phononkopplung über die Stablänge :wink:.

Oder ist es ein hydrodynamischer Effekt im Uran, welches
sich beim Aufschlag spontan verflüssigt; das Wolfram aber
nicht?

Wer hilft?

Euer CMБ

Hallo,

da es in den Militär- und Politik-Foren immer wieder
mal „DU“-Diskussionen gibt, wollte ich nachfragen,
ob der eine oder andere über relevantes Wissen auf
diesem Gebiet verfügt. Falls es solche Diskussionen
schon gab, bitte ich um die entsprechenden Links.

als Infoquelle würde ich Dir gerne das panzermuseum in Munster
nennen. Da war ich in letzten Sommer mal. Dort sind auch die
Entwicklungen der Panzerabwehrwaffen und dazugehöriger Munition
ausgestellt.
Leider schein im WWW nicht viel Info dazu verfügbar.

Der Effekt des „Verpilzens“ (Verdickung im vorderen Drittel
des Stabs nach Aufschlag) tritt bei Uranstäben niemals ein.
Wie ist der Unterschied zu erklären. Unterschiedliche
Schallgeschwindigkeit in den Metallen kann es imho nicht
sein (Phononkopplung über die Stablänge :wink:.
Oder ist es ein hydrodynamischer Effekt im Uran, welches
sich beim Aufschlag spontan verflüssigt; das Wolfram aber
nicht?

Dazu gibt es wohl hier ein paar Hinweise:
http://www.physik.uni-oldenburg.de/Docs/puma/radio/U…

Zitat:
Die beim Einschlag entstehenden Temperaturen und Kräfte sind so hoch, dass das Geschoss schmilzt und z.T. zerstäubt. Der entstehende Uranstaub entzündet sich aufgrund seiner pyrophoren Eigenschaft und verstärkt den Zerstörungseffekt des Geschosses. Damit ist das militärische Ziel des Geschosses erreicht.

Gruß Uwi

Hallo,
als Infoquelle würde ich Dir gerne das panzermuseum in Munster
nennen. Da war ich in letzten Sommer mal. Dort sind auch die
Entwicklungen der Panzerabwehrwaffen und dazugehöriger
Munition ausgestellt.
Leider schein im WWW nicht viel Info dazu verfügbar.

Doch, Dein Hinweis mit der 0,75%-Ti-Legierung
führte mich zu folgender Arbeit:

http://arxiv.org/PS_cache/physics/pdf/0301/0301059.pdf

adiabatic shear banding

(bin noch beim Durchdenken).

Euer CMБ