Hitler ein Stratege?

Hi!
Wieso wird immer behauptet, Hitler sei ein genialer Stratege gewesen?
Nachdem er Frankreich besiegt, aber auch bereits schon die militärische Stärke Englands gespürt hat, legt er sich nich mit Russland an, von denen er aufgrund seines Paktes mit Stalin nichts zu befürchten hätte, und wirft sich damit in einen zähen und langwierigen Kampf, der wohl die Wende gebracht hat.
Wieso hat er das gemacht? Für mich war das wohl das dümmste, was man in seiner Situation hätte tun können.

MfG

Wieso wird immer behauptet, Hitler sei ein genialer Stratege
gewesen?

Auch Hi,
Wer ausser Hitler selbst und sein Propagandaminister hat das denn noch behauptet?
Sein ihn umgebender Generalstab bestimmt nicht.
Manche zollten ihm Respekt für das theoretische Wissen, das er sich angeeignet hatte und für sein Glück oder den richtigen Riecher in manchen Situationen.
Aber im großen und ganzen versagte sein strategisches Genie völlig.
Wie gesagt, einzig die Propagande schaffte es aus beinah Katastrophen, triumphale Siege zu machen.

Nachdem er Frankreich besiegt, aber auch bereits schon die
militärische Stärke Englands gespürt hat, legt er sich nich
mit Russland an, von denen er aufgrund seines Paktes mit
Stalin nichts zu befürchten hätte, und wirft sich damit in
einen zähen und langwierigen Kampf, der wohl die Wende
gebracht hat.

Hitler war nicht der einzige der wusste, das der Nichtangriffspakt mit Stalin, nur eine vorrübergehende Situation auf tönernen Füssen darstellte. Immerhin brachte er im Polenfeldzug und Westfeldzug die nötige Rückendeckung und verhinderte den von deutschen Militärs gefürchteten Zweifrontenkrieg.

Auf Zeit hätten die beiden Machtblöcke (ähnlich Nato und Warschauerpakt) nicht harmoniert.

Wieso hat er das gemacht? Für mich war das wohl das dümmste,
was man in seiner Situation hätte tun können.

Zum einen war da das absolute Vertrauen in seine „unbesiegbare Wehrmacht“.
Nachdem der Angstgegner FArnkreich, (wovon damals behauptet wurde, es besäße die beste Infantrie der Welt),in nur 6 Wochen besiegt war,was sollte da Stalins Rote Armee dem geballten Ansturm von dreieinhalb Millionen Soldaten entgegensetzen.

Zum anderen sein Rassenwahn und seine fixe Idee vom Lebensraum im Osten.

grüsse borthi

Tach,

Wieso wird immer behauptet, Hitler sei ein genialer Stratege
gewesen?

Wer tut denn das ernsthaft? Relativ klug war, dass er die Bedeutung der Panzerwaffe erkannt hat und Guderian den Ruecken staerkte. Sonst war da nicht viel geniales zu erkennen.

Wieso hat er das gemacht? Für mich war das wohl das dümmste,
was man in seiner Situation hätte tun können.

Weil „Lebensraum im Osten“ spaetestens seit „Mein Kampf“ ein wesentlicher Teil seiner Ideologie war.

Ich denke es war auch ein Aspekt, dass Hitler immer die Unterstützung Englands gesucht hatte und Sie in dem Angriff auf Russland (Kommunismus) nicht gefunden hat.

Hey,
Kriegsstrategie war definitiv nicht Hitlers Stärke. Dem Bericht einer seiner Generäle zu Folge hat er bei Planungsphasen von millitärischen Operationen immer ziemlich große Handbewegungen über die Landkarte gemacht, frei nach dem Motto: „Dann stoßen wir bis dahin vor…“. Des Öfteren mussten ihn seine Generäle in seinen Zielen bremsen.
Die Planung und militärische Machbarkeit war ebenfalls ihnen überlassen. Gerade in der Defensive war die Strategie häufig viel zu unflexibel.

Zwar war er wohl nicht ganz so unfähig, wie ihn seine Generäle später darstellten, doch sicher war er kein „Stratege“.

@ Mod! - Re: Hitler ein Stratege?
Hallo Moderatorenteam,

sollten wir die Diskussion nicht zu Militärgeschichte verlagern?

Viele Grüße,
Andreas

Hi!
Wieso wird immer behauptet, Hitler sei ein genialer Stratege
gewesen?
Nachdem er Frankreich besiegt, aber auch bereits schon die
militärische Stärke Englands gespürt hat, legt er sich nich
mit Russland an, von denen er aufgrund seines Paktes mit
Stalin nichts zu befürchten hätte, und wirft sich damit in
einen zähen und langwierigen Kampf, der wohl die Wende
gebracht hat.
Wieso hat er das gemacht? Für mich war das wohl das dümmste,
was man in seiner Situation hätte tun können.

Hallo offspring,
Strategie ist definiert als der zielgerichtete Einsatz von Gewalt oder die zielgerichtete Gewaltandrohung zu politischen Zwecken. Man kann einem Führer in diesem Punkt wohl keine Genialität zubilligen, wenn er eine Eroberungsstreitmacht nach Russland ohne Winterkleidung und -ausrüstung schickt und mit sehr begrenzten Resourcen (die sic h das Volk auch noch vom Munde absparen musste) Krieg mit den reichsten und mächtigsten Nationen anfängt. Dummheit ja - und das mit Billigung und Unterstützung seines glorreichen Generalstabs, dessen Mitglieder ausser ihren Bauernhöfen in Ostpreussen kaum etwas anderes gesehn und umgetrieben haben.

Wolfgang D.

Hallo

Wieso wird immer behauptet, Hitler sei ein
genialer Stratege gewesen?

Das war (und ist) eben so im national-
sozialistischen „Sprachgebrauch“. Er war
demnach sogar „der größte Feldherr aller Zeiten“.
Er selbst hielt sich für „größer“ als Napoleon
und die meisten seiner Gefolgsleute stimmten
(bis Herbst 1941) ebenfalls ein.

Nachdem er Frankreich besiegt, aber auch bereits schon die
militärische Stärke Englands gespürt hat, legt er sich nich
mit Russland an, von denen er aufgrund seines Paktes mit
Stalin nichts zu befürchten hätte, und wirft sich damit in
einen zähen und langwierigen Kampf, der wohl die Wende
gebracht hat.
Wieso hat er das gemacht?

Die Rationale ist doch klar. Da er England damals
nicht besiegen konnte, ohne über die dazu gehörenden
Ressourcen zu verfügen - und - England den Krieg
gegen Deutschland fortsetzen würde, *mußte* er
einen Weg finden, diese Ressourcen zu beschaffen.

Für mich war das wohl das dümmste,
was man in seiner Situation hätte tun können.

Nö. Nicht unbedingt. Die Militäraufklärung
(Geheimdienst) legte Ende 1940 die Zahlen zur
sowjetischen Stärke und zum generellen militä-
rischen Potential Sowjetrusslands und zur Kampf-
kraft (Kampfwert) der Roten Armee vor. Nach diesen
Zahlen war der Optimismus der Wehrmachtsführung
vollkommen berechtigt und eine mögliche Strategie
wurde auch erarbeitet. Hätten die angenommenen
Voraussetzungen „gestimmt“ und hätten die Be-
dingungen, die man vorzufinden glaubte, zugetroffen,
wäre die Erfolgschance ziemlich hoch gewesen.

Der Angriff auf „entfernte Ziele“ wie Sowjetrussland
war daher aus der Sicht Hitlers bzw. des OKW (und
nach Testfall „Norwegen“) rational und imho nicht
anzufechten.

Daß nun Informationen über gegnerische Stärke und
Kampfkraft gelegentlich falsch sein können und
dann am Ende zur Niederlage führen können, mußte
ja kürzlich auch die israelische Armee bei ihrem
Angriff auf den Südlibanon erfahren.

my € 0,02

Grüße

CMБ

Hi!

Nachdem er Frankreich besiegt, aber auch bereits schon die
militärische Stärke Englands gespürt hat, legt er sich nich
mit Russland an, von denen er aufgrund seines Paktes mit
Stalin nichts zu befürchten hätte, und wirft sich damit in
einen zähen und langwierigen Kampf, der wohl die Wende
gebracht hat.
Wieso hat er das gemacht? Für mich war das wohl das dümmste,
was man in seiner Situation hätte tun können.

Der einzige Krieg, den Hitler von Beginn an wollte, war der gegen die Sowjetunion. Alle anderen Feldzüge - insbesondere die gegen Frankreich und Großbritannien, aber auch Dänemark/Norwegen sowie Jugoslawien/Griechenland - sind seitens Hitler überhaupt nicht erwartet worden. Er hatte ursprünglich gehofft, Frankreich und Großbritannien würden sich in den Jahren 1939/40 so verhalten wie 1938/39, als Österreich, das Sudetenland und schließlich die Rest-Tschechoslowakei kassiert worden waren. Der „geniale Stratege“ hat da schlicht genial strategisch versagt.

Grüße
Heinrich

Hi!
Wieso wird immer behauptet, Hitler sei ein genialer Stratege
gewesen?

Kein Byzantinismus, aber Führerkult - der Führer ist der Größte denken. Außerdem galt er als Zahlengenie mit unglaublichem Detailwissen, dem man nur mit „Super-Experten“ begegnen konnte, heißt es in Albert Speers „Erinnerungen“. Da er sich sonst nichts sagen ließ. Und wenn man Hitler etwas sagte, durfte es nicht vorwegnehmend sein oder eine Entscheidung beinhalten, sonst hatte man keine Chance auf Annahme oder Übernahme des Gedankens. Die Luftschlacht um England zeigt sein „Genie“ am „besten“, auch wenn Göring der Oberbefehlshaber der Luftwaffe war. 700 englische gegen 2000 dt. Flugzeuge - verloren.

Nachdem er Frankreich besiegt,

ab hier galt er als Gröfaz, das soll Keitel ihm nach dem Westfeldzug wohl gesagt haben.
Mit Gröfaz hat das eigentlich nichts zu tun, Deutschland war hochgerüstet. Ich habe mal gelesen, dass das Rüstungsverhältnis Deutschlands 1:2 mit den Allierten am '38-'39 lag, später dann 1:12.

aber auch bereits schon die
militärische Stärke Englands gespürt hat, legt er sich nich
mit Russland an, von denen er aufgrund seines Paktes mit
Stalin nichts zu befürchten hätte, und wirft sich damit in
einen zähen und langwierigen Kampf, der wohl die Wende
gebracht hat.

Richtig ist, was einer schon gesagt hat, Hitler wollte den Kampf gegen Sowjetrussland - nicht gegen Frankreich und England. Als er die Kriegserklärungen der beiden am 3. August überreicht bekam, soll er zu Ribbentropp gesagt haben: „Was nun?“. Aber auch aus vielen anderen Aufzeichnungen über sein Verhalten und Gespräche wird ersichtlich, dass er wirklich nicht mit einem Kriegseintritt Englands und Frankreichs rechnete. (Obwohl sie die Garantie gegenüber Polen klar aussprachen!).

Inwiefern das Folgende geschauspielert oder tatsächliches Denken von Hitler war, weiß keiner so recht:
-Hitler hat in dem Privatgespräch mit Mannerheim erwähnt(kannste bei youtube finden), dass der Russe schon an der Grenze gestanden habe. Und ehe man sich versehen hätte, er 100km vor Berlin gestanden sein würde.
Dies hat er übrigends in einer Rede später nochmal wiederholt, in der ein Buch von Sven Hedin lobte.
-Hitler wusste von einem Brief des Sohnes von Stalin, indem er andeutete: Bald nach Berlin sowieso zurückzukommen. Woraus Hitler deutete, dass die Sowjets einen Präventivangriff planen.
(Quelle Hitlers Tischgespräche v. Henry Picker)

Wenn du es ganz genau wissen willst, besorg dir mal das Buch von seinem Chefdolmetscher Schmidt - Ein Statist auf diplomatischer Bühne. Dort sind die Verhandlungen festgehalten, die Hitler mit allen möglichen ausländischen Personen führte. Wie er sie, grob gesagt, verarschte nach Strich und Faden, wie er die Appeasment-Politik ausnutzte, zugleich aber überstrapazierte.

Wieso hat er das gemacht? Für mich war das wohl das dümmste,
was man in seiner Situation hätte tun können.

Sicher, er ging aber davon aus, dass von England nach der Luftschlacht erst mal nichts größeres zu befürchten sei. Mit der 1000Bomberflotten-Strategie der Allierten rechnete er sicherlich nicht. Die äscherte Deutschland ja auch erst '43 richtig ein. Desweiteren glaubte Hitler, Russland in 6 Wochen zu schlagen. Doch wegen der Probleme der Italiener auf dem Balkan, marschierte er wesentlich zu spät in Russland ein und somit mitten in den kältesten Winter. Seine Divisionen blieben im Schlamm stecken. Das gab der Roten Armee genug Zeit sich zu restrukturieren und Rüstungsindustrien hinterm Ural aufzubauen. Da Hitler nicht auf Fernbomber, sondern auf Stukas mit Punktzielwurf setzte, waren die Industrien nicht mehr zu erreichen. Die Rote Armee wurde dann im Laufe der Zeit zur größten Landstreitmacht der Welt. Hitler und die Generäle konnten es auch kaumf fassen, dass Millionen Russen in die Gefangenschaft gingen, Zehntausende Panzer zerstört wurden bei minimalen Verlusten. 1:6 die Verlustrate, glaube ich wohl war, aber die Sowjets immer wieder angriffen.
Hitler hätte schon die ganze Ostfront aufgeben und alle Verbände konzentriert zur Verteidigung einsetzen müssen, um das noch einigermaßen aufzuhalten. Aber auch so, rein mathematisch wie auch waffentechnisch gab es keine Chance.

1.England nicht eingeäschert und besetzt. (Hitler soll zu schnell die Bombardements von Häfen auf Städte befohlen haben, was wiederum England die Zeit gab, ihre Luftstreitmacht herzustellen.)
2.Zu später Einmarsch in Russland.
Damit war der Krieg sowieso verloren.

Fehler der Allierten:
Keine Rüstungskontrolle in Deutschland durchgeführt.
Fehler Russlands:
Im Pakt nicht vereinbart, sich gegenseitig Lage-Kontrolleure zu schicken. Dann wären Truppenkonzentrationen an den Grenzen sehr schnell aufgefallen.

Hitler war als Stratege genau so unfähig wie als Feldherr.

Dass der Frankreich-Feldzug innerhalb kurzer Zeit zum Erfolg führte, hatte er allein Generälen wie Rommel und von Manstein zu verdanken.

Als er dann ohne Not Russland angriff und völlig überflüssigerweise Amerika den Krieg erklärte, zeigt, dass er bereits zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Herr seiner Sinne war.

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Hallo,

ob wir Russland ohne Not angegriffen haben, wird wohl nicht so schnell, wenn überhaupt, nachweisbar sein. Es gibt genügend Literatur, in der einiges dafür spricht, dass sonst die Russen angegriffen hätten.

Die Kriegserklärung an die USA war auf jeden Fall schon lange berechtigt, da die Unterstützung, die sie den Briten im Kampf gegen unsere Uboote gewährten, schon lange nichts mehr mit Neutralität zu tun hatte.

Wahrscheinlich wäre es natürlich besser gewesen, wenn Japan erstmal gleichzeitig mit Deutschland die UdSSR angegriffen hätte, das hätte z.B. das Eingreifen der frischen sibirischen Truppen vor Moskau 1941 verhindern können, und man die „feindliche Neutralität“ der USA erstmal noch hingenommen hätte. Aber die japanische Kriegserklärung an Amerika kann man Hitler nun eigentlich wirklich nicht anlasten, und damit war die darauf folgende deutsche Kriegserklrung, wenn auch nicht zwingend, so doch auch nicht ganz unlogisch.

Der allgemeinen Schlussfolgerung, dass der Krieg hätte anders ausgehen können, wenn Hitler etwas weniger Gröfaz gespielt hätte, tut dies allerdings keinen Abbruch. Er hat genügend andere, unbestreitbare Fehler gemacht.

Gruß,
Markus

Hallo Markus,

ich hatte viele Gespräche mit WK 2 - Veteranen.

Mein Vater war von 1941 bis zum Ende in Russland eingesetzt.

Es ist geschichtlich verbürgt, dass die russische Armee auf den Krieg überhaupt nicht vorbereitet war. Selbst Stalin war so geschockt, dass er quasi die Flucht ergriff und sich auf seiner Datscha aufhielt, anstatt die Führung zu übernehmen. Als man ihn nach Tagen dort besuchte, glaubte er, dass ihm die Verhaftung drohte.

Was Amerika anbetrifft, so wurden die Briten zwar heimlich unterstützt, aber das steht in keinem Verhältnis zu den Lieferungen an Kriegsmaterial an die Briten und Russen nach dem Kriegseintritt…

Hallo,

ob wir Russland ohne Not angegriffen haben, wird wohl nicht so
schnell, wenn überhaupt, nachweisbar sein. Es gibt genügend
Literatur, in der einiges dafür spricht, dass sonst die Russen
angegriffen hätten.

Durch die Säuberungen durch Jeschow und Berija war die SU schon so geschwächt und könnte nicht angreifen. Die Kriegserklärung kam auch nicht so überraschend, da der Geheimdienst es angekündigt hat. Die öffentliche Meldung mußte Molotow durchführen, da Stalin sich überrumpelt gefühlt hat und an den Nichtangriffspakt glaubte.

Hallo Conzaliss,

Dass der Frankreich-Feldzug innerhalb kurzer Zeit zum Erfolg
führte, hatte er allein Generälen wie Rommel und von Manstein
zu verdanken.

Diese Aussage ist im Unterschied zu vielen anderen was-wäre-wenn-Spielchen wiederlegbar.

Rommel war damals Divisionskommandeur. Obschon erfolgreich, entscheidet eine Division nicht über den Erfolg eines Feldzugs. Der Sieg war die Produkt vieler Faktoren, von denen die gelungene Kooperation Panzer/Luftwaffe an vorderer Stelle steht, ebenso wie der „Sichelschnitt-Plan“.

Mansteins Plan war die Grundlage des Sieges, aber es war allein Hitler zu verdanken, dass dieser Plan, der Hitlers eigenen Gedanken entgegenkam, gegen den Widerstand des Generalstabs (OKH) durchgesetzt wurde.

Als er dann ohne Not Russland angriff und völlig
überflüssigerweise Amerika den Krieg erklärte, zeigt, dass er
bereits zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Herr seiner Sinne war.

Die Frage des Angriffs auf die SU ist der Kern der Hitler’schen Ideologie. Sich den Russland-Feldzug wegzudenken, ist ein Paradoxon. Im übrigen war es auch hier Hitler, der entscheidende Änderungen am Plan des OKH vornahm, ohne die es sicher schon vorher zu einer katastrophalen Niederlage kam.

Auch der Krieg gegen die USA erleichterte zunächst die deutsche (Marine-)Kriegsführung. Natürlich war es völlig vermessen, diese beiden Riesenländer anzugreifen. Und trotzdem war 1942 ein Jahr, in dem ein Achsensieg möglich war.

Ich empfehle „How The Allies won“ zu lesen!

Viele Grüße,
Andreas

Russland wurde vom Datum des deutschen Angriffs überrascht,da sich schon einige Warnungen eines deutschen Angriffs als Fehler erwiesen und ja auch ein Nichtangriffspakt bestand.
Rein militärisch gesehen rüstete auch Russland damals auf Krieg.
Zwischen 1934-1939 wurden 20000 Panzer gebaut.
Es wurde eine starke Luftlandetruppe aufgestellt,die Wehrpflicht eingeführt und nach den Erfahrungen des spanischen Bürgerkrieges die Armee für einen modernen Krieg umstrukturiert.
Russland hatte die größte Armee der Welt,fast 5 millionen Soldaten,wovon die Hälfte den Deutschen direkt gegenüberstanden,samt große Mengen an Treibstoff und Munition.
Dieses Millionenheer lagerte dort nicht monatelang in Zelten in den Wäldern weil man Hitler blauäugig traute oder selbst nichts plante.
Stalins Säuberungsaktion mag 1941 akut gewesen sein,1942 aber nicht mehr.
Russland führte bereits einen Grenzkrieg mit Japan,einen Krieg mit Finnland und besetzte zusammen mit Hitler Polen.
Hitler fing da sicher keinen Krieg mit einem friedliebenden Land an wie das immer gerne dargestellt wird,eher mit einem Konkurrenten oder späteren Gegner.

Selbst wenn das alles so war, konnte nur ein Größenwahnsinniger einen solchen Zweifrontenkrieg beginnen. Die Generalität hat bis auf ein paar Lakaien eindringlich davor gewarnt.

Vom rein Militärischen her hätte zunächst unbedingt England besiegt werden müssen.

Dass Russland keine pazifistischen Gedanken gegenüber Deutschland hegte, ist klar. Es wäre irgendwann zum Konflikt gekommen.

Wenn aber der Krieg mit England gewonnen worden wäre, hätte Deutschland gegen die Russen eine reelle Chance gehabt.

Allerdings mag ich mir nicht ausmalen, wo wir heute stehen würden…

England war zu dem Zeitpunkt keine große Gefahr für Deutschland und Russland sollte in 5 Monaten Besiegt werden,es war ja geplant „nur“ bis zur Wolga vorzustoßen.
Der Zweifrontenkrieg sollte ja gerade vermieden werden,vom ersten Kriegstag an in Polen fürchteten sich die Deutschen davor.

Nein,
Hitler hat den 2-Fronten-Krieg vom Zaun gebrochen…

Es ist dazu gekommen weil Russland nicht wie geplant bis zum Winter besiegt wurde,bewusst vom Zaun gebrochen hat den niemand.