Hitlers Kindheit/Jugend ?

Ullrich weist auf all diese dunklen Spuren nur deshalb hin, um sie zu falschen Fährten zu erklären. Es war keine kaputte Familie, die Hitler zum Völkermörder werden ließ: "Nach allem, was wir wissen, scheint Hitler eine ziemlich normale Kindheit verbracht zu haben."http://www.welt.de/print/die_welt/literatur/article1…

Also wirklich! alles was ich bisher uebers Kindheit/Jugend gelesen/gehoert habe war: Vater Alkoholiker, misshanndelte ihn und so weiter. Und der schreibt, dass Hitler eine fast normale Jugend gehabt haette. Ist die Geschichtsschreibung nicht imstande, dass wahrheitsgemaess aufzuloesne?

Hi
Das ist alles in der Geschichtswissenschaft längst Standard
Siehe unter anderem die Hitlerbiografie von Fest oder auch die Vergleichende Abhandlung von Bullock über Hitler und Stalin sowie natürlich die Hitlerbiografie von Kershaw.

Hitlers Vater Alois war ein KuK Zollbeamter, der zwar aus kleinbäuerlichen Verhältnissen stammte, sich aber sehr energisch hochgearbeitet hatte. Pensioniert wurde er als Leiter der Zollabteilung Linz (D.H. der Mann ist nicht auf der Brennsuppn dahergeschwommen)
Zu seinem Tod erschien in der Linzer tagespost soagr ein längerer Nachruf.
Ob er ein „guter Vater“ war, ist naturgemäß schwer zu sagen, dass er allerdings der „brutale Rohling und Schweralkoholiker“ war, wie ihn sein Sohn in „mein Krampf“ zeichnet, erscheint doch ziemlich unwahrscheinlich.

LG
Mike

Zu Hitlers Herkunftsfamilie, seiner Kindheit, Jugend, den frühen Jahre als Erwachsener und nicht zuletzt zu der Zeit und Gesellschaft, in der er sozialisiert wurde, empfiehlt sich Brigitte Hamanns „Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators.“ ISBN 3492226531 Buch anschauen

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Adolf Hitler wurde am 20. April 1889 geboren.

Wie e r später berichtete, war seine Kindheit von Auflehnung gegen den „herrischen Vater“, aber von großer Zuneigung zur Mutter geprägt.

1903 starb sein Vater, vier Jahre später erlag die Mutter einer Krebserkrankung. In der Schule brachte der junge Adolf, der als intelligent galt, nur mäßige Leistungen und ging als Sechzehnjähriger ohne Abschluss ab… und er war in der Jugend war er arm!

Hier die Sendung zum nachhoeren:
http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen…

Hallo

… und er war in der Jugend war er arm!

Ich habe vor ein paar Monaten gehört oder gelesen, dass es nicht stimmen kann, dass er in seiner Jugend wirklich so arm war, wie er sich selbst dargesellt habe. Er müsse irgendein recht auskömmliches Einkommen verfügt haben.

Leider habe ich vergessen, um welche Art von Einkommen es sich handeln sollte, ich glaube, durch irgendwelche Verwandten o.ä. Ich habe auch vergessen, wo ich die Infomation her habe, ich weiß nur noch, dass sie mir seriös vorkam.

Das soll nur ein Hinweis darauf sein, dass Hitlers Armut in seiner Jugend nicht unumstritten ist.

Ich denke, dass viele Informationen über seinen Lebensweg, die man so bekommt, auch heute noch auf das Buch ‚Mein Kampf‘ zurückgehen.

Viele Grüße

Hallo Simsy,

… und er war in der Jugend war er arm!

Ich habe vor ein paar Monaten gehört oder gelesen, dass es
nicht stimmen kann, dass er in seiner Jugend wirklich so arm
war, wie er sich selbst dargesellt habe. Er müsse irgendein
recht auskömmliches Einkommen verfügt haben.

Leider habe ich vergessen, um welche Art von Einkommen es sich
handeln sollte, ich glaube, durch irgendwelche Verwandten o.ä.
Ich habe auch vergessen, wo ich die Infomation her habe, ich
weiß nur noch, dass sie mir seriös vorkam.

Das soll nur ein Hinweis darauf sein, dass Hitlers Armut in
seiner Jugend nicht unumstritten ist.

Ich denke mal wir müssen differenzieren von welcher „Jugend“ die Rede war:

  • als Kind: Durch das Gehalt des Vaters wohl ausreichend versorgt
  • als „Teenager“ nach dem Tod des Vaters: Über die Witwenrente der Mutter. Soweit ich weiß war die auch recht ausreichend
  • als junger Mann nach dem Tod der Mutter: Von seinem Erbe. Nachdem dieses dann aufgebraucht war, ging es mit ihm wirtschaftlich bergab. Am Ende war er Postkartenmaler und lebte in verschiedenen Wiener Obdachlosenasylen.

Ich denke, dass viele Informationen über seinen Lebensweg, die
man so bekommt, auch heute noch auf das Buch ‚Mein Kampf‘
zurückgehen.

die Aussagen hier würde ich mit Vorsicht genießen: Immerhin war das eine Propagandaschrift und zumindest später war ihm seine Verwandten ja recht peinlich. Also ist davon auszugehen, dass er in diesem Punkt auch nicht immer ehrlich war.

Euer
Ebenezer

Hallo

Ich denke mal wir müssen differenzieren von welcher „Jugend“
die Rede war:

  • als Kind: Durch das Gehalt des Vaters wohl ausreichend
    versorgt
  • als „Teenager“ nach dem Tod des Vaters: Über die Witwenrente
    der Mutter. Soweit ich weiß war die auch recht ausreichend
  • als junger Mann nach dem Tod der Mutter: Von seinem Erbe.
    Nachdem dieses dann aufgebraucht war, ging es mit ihm wirtschaftlich bergab. Am Ende war er Postkartenmaler und lebte in verschiedenen Wiener Obdachlosenasylen.

Es hieß da irgendwie, er sei niemals richtig arm gewesen, und es ging besonders um die Zeit, von der wir alle annehmen, dass er da richtig arm war. Dieses Obdachlosenasyl sei in Wirklichkeit auch eine recht anständige Unterkunft gewesen, und die Bezeichnung ‚Asyl‘ sei nicht ganz zutreffend.

Schade, eigentlich wollte ich danach recherchieren, habe es aber nicht getan und deswegen alles vergessen.

Ich denke, dass viele Informationen über seinen Lebensweg, die man so bekommt, auch heute noch auf das Buch ‚Mein Kampf‘ zurückgehen.

die Aussagen hier würde ich mit Vorsicht genießen:

Genau das wollte ich damit aussagen :smile:

Viele Grüße

Das kommt jetzt drauf an, wie man „Jugend“ definiert.
Bis zum Tod seiner Mutter war er definitiv nicht „arm“ und da war er 18!
zwischen 1908 und 1913 bezog er eine Waisenrente von 25 Kronen Monatlich (eher dürftig, weit kam man damals nicht, wären heute etwa 200 Euro), sowie 1000 Kronen als Erbteil.
Nachdem er stinkfaul war und als selbsternanntes Genie keinem Brotberuf nachgehen wollte, war das Geld aufgebraucht und er kam in Obdachlosenasylen unter… (was er btw vertuschen wollte)

Seine Armut war gänzlich selbst verschuldet. Er war ja als maler nicht gänzlich unbegabt, es fehlte halt das tiefere künstlerische Verständnis. Mich reissen sie jetzt als Betrachter nicht wirklich vom Hocker.
Aber er hätte ja die Chance gehabt, als Bühnenmaler eine Ausbildung zu machen. Oder sich nochmal auf den Arsch zu setzen, seinen Schulabschluss nachzumachen und dann Architektur zu studieren…

LG
Mike

Hallo Multivista,

es überrascht mich/uns nicht sonderlich, das du diese Frage stelltst. Der eine oder andere hat dich auch schon auf Quellen verwiesen.

Ist aber doch alles vergleichsweise irrelevant. Hitler - darüber wird gestritten -war Vegatarier und Hypochonder. Hatte einen Hang zu jüngeren Damen. War Steuerbetrüger.

Was soll’s? Das spielt nur zum Teil eine Rolle. Hitler war nicht mehr oder minder der Dreh- und Angelpunkt einer antidemokratischen Entwicklung. Unterstützt von Großkonzernen und Reichswehr usw.

Alles zu sehen vor dem Hintergrund der „Versailler-Vetrags“ und der „Dolchstoßlegende“, der Wirtschaftkrise …

Hittler ist nicht an die Macht gekommen, weil er eine schlechte oder gute Kindheit hatte.

Insofern ist es ziemlich egal, wie seine Kindheit verlief… Für die Beurteilung der politischen Entwicklung spielt dies eine sehr untergeordnete Rolle.

Hitler als Opfer („Also wirklich! alles was ich bisher uebers Kindheit/Jugend gelesen/gehoert habe war: Vater Alkoholiker, misshanndelte ihn und so weiter“?

Er war Täter.

Grüße

fribbe

Hallo,

Aber er hätte ja die Chance gehabt, als Bühnenmaler eine
Ausbildung zu machen. Oder sich nochmal auf den Arsch zu
setzen, seinen Schulabschluss nachzumachen und dann
Architektur zu studieren…

er hat sich aber auf den Arsch gesetzt, war dann offensichtlich äußerst zielstrebig auf dem Weg nach „oben“, und zwanzig Jahre genügten ihm bis an die Spitze Deutschlands. Ohne recht hohe Intelligenz wäre das nicht gegangen, ebenso mußte er über Charisma verfügen, da ihm so viele auf den Leim gegangen sind.

Mit dieser Zielstrebigkeit hätte es fürs Architekturstudium auch gereicht, aber es hat ihn anderes angetrieben.

Grüße,

I.

Seine Hinwendung zur Politik datiert aber definitv NACH seiner Jugendzeit und nach seinem Kriegseinsatz im WK I. Aber auch sein Führungsstil zeichnete sich nicht unbedingt durch Fleiß und zielgerichtetes Arbeiten aus.
(Im übrigen behauptet kein ernstzunehmender Historiker, das Adenoid Hynkel dumm war!)

LG
Mike

So wie der Hynkel?

http://www.youtube.com/watch?v=JSeh9sq3bv4

Er war Taeter!

Klar!

Aber ist nicht jeder Mensch auch ein Opfer, ein Umstand, der ihn dann zum Taeter werden laesst. Es geht mir nicht darum Hitler zu schuetzen! Es ist aber doch interessant, wieseo einr so wurde wie er geworden ist.

Aber auch dise Frage nur am Rande… DENN interessanter scheint mir doch fuer die Geschichtswissenschaft insgesamt doch die tasache zu sein, dass der eine Historiker sagt, Hitler haette eine traumatisierende Kindheit/Jugend gehabt, der andere aber das sehr relativiert.

Und das bei einer Sache, die gerade mal 100 Jahre nur zurueckliegt…

Mike

Moin,

vielleicht müssen die Historiker immer wieder in solchen Dingen herum wühlen - warum auch immer. Ich finde es eher als „Kaffeesatzleserei“. Wieviele Menschen hat es gegeben, die eine schlimme Kindheit und Jugend hatten, die großartige Menschen geworden sind. Wieviele Menschen hat es gegeben, die eine schöne Kindheit und Jugend hatten, die üble Menschen geworden sind. Die meisten aber sind sang und klanglos unbekannt in der Versenkung verschwunden.
Soll heissen: Das er so wurde aus seiner Kindheit und Jugend heraus zu lesen … das ist gut für dicke Bücher. Ich behaupte mal, dass da viele Zufälle mitwirkten, vielleicht auch ursächlich waren. Dass es in D so wurde wie es kam, liegt weniger an ihm, sondern an den Deutschen, an seinen vielen, vielen Helfern, Mitläufern usw., liegt daran, dass er trotz des verlorenen WK 1 den immer noch stärksten Staat in Europa zur Verfügung hatte.
Er war ja keineswegs der brüllende Redner, wie er immer dargestellt wurde. Er konnte auch ganz anders sein: Als der neue französische Botschafter (1937 oder so?) sein Beglaubigungsschreiben auf dem Obersalzberg überreichen wollte, erwartete er einen eher unangenehmern Menschen, fand aber einen durchaus liebenswürdigen, umgänglichen Menschen vor (DIE ZEIT vor zwei, drei Wochen). Woher er immer die Fähigkeiten hatte: Er konnte zielgerichtet umschalten. Da liegen seine großen Fähigkeiten.

Noch was zu den Deutschen, die ihm ja mit einer erheblichen Zahl gefolgt sind. Als Kennedy in Berlin war, jubelten ihm die Deutschen so intensiv zu, dass Adenauer erschrocken fragte, „glauben sie, dass die Deutschen wieder einem Hitler zujubeln würden?“ Will damit natürlich in keinster Weise Kennedy mit Hitler vergleichen, sondern auf die Befindlichkeit der Deutschen hinweisen.

Gruss
Laika

Das waere durchaus diskusionswuerdig.

Ich denek - weiss es abernicht - dass der Deutsche auch nicht nationalistischer ist , eher weniger, als Briten, Franzosen, AmerikaNER …

ABER DASS ZUJUBELN GRUNDSAETLICH IST INTERESSANT…

p.s.

Kriege seit geraumer Zeit keine mails mehr, wenn im Forum AWs eigegangen sind. Woran kann das liegen. Klar, dass ich immer anclicke „Alle Antworten melden“
Gruss

Mike
… mehr auf http://w-w-w.ms/a4drl9